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Schweizer Börse von Inflationssorgen stark gebremst

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Schwergewicht Nestlé zieht runter: Schweizer Börse von Inflationssorgen stark gebremst

Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag tiefrot abgeschlossen.
19.05.2022, 18:36

«Das Zinsgespenst geht wieder um», kommentierte ein Händler das Börsengeschehen. Immer weniger Anleger glaubten daran, dass der US-Notenbank Fed im Kampf gegen die Inflation eine weiche Landung der US-Wirtschaft gelingt. Ein anderer Händler sprach von «Angsthandel». Nach dem im Wochenverlauf kurzzeitig aufgeflammten Optimismus liege der Fokus der Anleger nun wieder ganz auf den Folgen der anhaltend hohen Inflation.

Am Ende büsste der SMI 2.3 Prozent auf 11'309 Punkte ein. Während des Handels war der Index gar bis in den Bereich von 11'230 Zählern und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang März eingebrochen. Auch die weiteren europäischen Börsenplätze rutschten ab: In Frankfurt verlor der DAX 0.9 Prozent oder der FTSE-100 in London knickte um 1.8 Prozent ein.

Nestlé lastet auf SMI

Am Schweizer Markt wogen die deutlichen Abgaben des Schwergewichts Nestlé (-5.0 Prozent) besonders schwer. Ein negativer Kommentar der Bank Bernstein zu den Aussichten des Nahrungsmittelkonzerns sowie die schwachen Daten von Walmart und Target hatten den Kurseinbruch eingeläutet.

Die rote Laterne trug bei den Blue Chips allerdings Julius Bär (-5.9 Prozent). Die Privatbank hat in den ersten vier Monaten des Jahres die garstige Marktlage zu spüren bekommen und musste Abflüsse von Kundengeldern hinnehmen. Auch andere Finanzinstitute, allen voran Versicherungen, gerieten an der Börse in den Abwärtssog: Zurich Insurance fielen um 4.1 Prozent, Swiss Life und Swiss Re gingen um je 3.5 Prozent zurück.

Mit dem Vakuumspezialisten VAT (Aktie: -3.1 Prozent), dem Logistiker Kühne+Nagel (-4.1 Prozent) und dem Personalvermittler Adecco (-3.4 Prozent) zählten einmal mehr auch Wachstumswerte zu den grössten Verlierern. Bereits am Vortag hatten einige Zykliker auf den Verkaufszetteln der Börsianer gestanden. Dagegen hielten sich die Abgaben bei Novartis (-1.5 Prozent) und Roche (-1.4 Prozent) in Grenzen. (sda/awp)

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