Ikea eröffnet nach einem Pilotprojekt in Winterthur ZH in weiteren Regionen mobile Abholstationen bei Filialen des deutschen Detailhandelkonzerns Aldi. Dort soll die Ikea-Kundschaft ihre Online-Bestellungen künftig in der Nähe ihres Wohnortes abholen können. Dies gibt der schwedische Möbelhändler auf Anfrage exklusiv bekannt.
Beim Pilotprojekt in Winterthur wurden dreimal pro Woche – jeweils am Montag, Dienstag und Donnerstag – die Online-Bestellungen zu den Aldi-Filialen geliefert. Die Kundschaft kann vorab einen Zeitpunkt auswählen, an welchem sie ihre Bestellung auf dem Aldi-Parkplatz entgegennehmen kann.
Die Idee ist, dass Kundinnen und Kunden dann «Möbel und Wohnaccessoires unkompliziert mitnehmen können – sei es nach dem Wocheneinkauf oder auf dem Heimweg beispielsweise von der Arbeit.» In Winterthur hätten in den letzten elf Monaten über 1700 Kunden das Angebot genutzt, schreibt Ikea im Communiqué.
Seit Februar werden Standorte beliefert in Sevelen SG, Frauenfeld TG und Quartino TI. Bis Mai dieses Jahres kommen vier weitere Standorte hinzu in Aesch BL, Honau LU, Bulle FR und Giubiasco TI. Der Service kostet 9.95 Franken, sei aber für Mitglieder des Kundenbindungsprogramms «Ikea Family» bei Bestellungen über 50 Franken kostenlos. Wie CH Media berichtete, arbeitet Ikea in Grossbritannien auf ähnliche Weise mit der Supermarktkette Tesco zusammen und in Kanada mit dem US-Detailhandelsriesen Walmart.
Der neue Service ist deutlich kostengünstiger, als wenn ein Kunde sich Möbel von Ikea nach Hause liefern lässt: Je nach Umfang muss er dafür bis zu 99 Franken berappen.
Ikea-Schweiz-Chefin Janie Bisset wird es bei der Kooperation mit Aldi auch darum gehen, die Umsätze wieder zu steigern. Denn im vergangenen Geschäftsjahr resultierte beim schwedischen Möbelriesen hierzulande ein Umsatzminus von 3,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken. Als Grund dafür nannte die Schottin vergangenen Herbst die über 2000 Preissenkungen, die Ikea habe.
Zu dieser Massnahme dürfte sich Ikea auch gezwungen gefühlt haben, weil die Inflation, die gestiegenen Energiepreise und Krankenkassenprämien aufs Portemonnaie der Kundschaft drücken. Insofern bestand aus Ikea-Sicht das Risiko, Kundschaft zu verlieren, wenn die Preise nicht gesenkt worden wären.
"Eier, Schokolade, Gurken, Ecksofa,... ja, ich glaub ich hab alles".
Und dann ab damit in den Renault Clio.