Schweiz
Wirtschaft

Leere Wohnungen in der Schweiz 2023: So sieht es in deiner Gemeinde aus

Mehrfamilienhaeuser in der Stadt Zuerich, aufgenommen am Montag, 6. Maerz 2023. Die Wohnungen in Z
Vor allem in den Schweizer Grossstädten gibt es kaum noch leerstehende Wohnungen.Bild: keystone

So viele Wohnungen stehen in deiner Gemeinde leer

Die Wohnungsnot verschärft sich: Im dritten Jahr in Folge ist die Anzahl leerstehender Wohnungen in der Schweiz zurückgegangen. Doch nicht in allen Gemeinden sieht die Situation gleich aus – hier der grosse Überblick.
14.09.2023, 14:26
Alberto Silini
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In der Schweiz gibt es immer weniger leerstehende Wohnungen. Die Zahl nimmt schon seit 2020 kontinuierlich ab: Am 1. Juni 2023 standen schweizweit 54'765 Wohnungen leer. Das sind rund 6700 oder 11 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte.

Exakt 1,15 Prozent der Wohnungen in der Schweiz sind unbezogen, doch zwischen den einzelnen Gemeinden gibt es riesige Unterschiede. Die Werte schwanken zwischen 0 und 14,88 Prozent. So steht es um die Leerwohnungsquote in deiner Gemeinde:

In Grossstädten gibt es besonders wenige leerstehende Wohnungen. Hier ist die Wohnungsknappheit denn auch am stärksten zu spüren: In Zürich beispielsweise steht die Leerwohnungsquote bei 0,06 Prozent. In Bern sind es 0,44 Prozent, in Genf sowie in Lausanne 0,52 Prozent. 200 von 2136 Gemeinden melden sogar gar keine leeren Wohnungen.

Am anderen Ende des Spektrums steht der Berner Jura: Romont und Saint-Imier, wo 14,88 beziehungsweise 11,51 Prozent der Wohnungen leer stehen, weisen neben Chiasso die höchsten Werte der Schweiz aus.

Kaum Leerwohnungen in Zug

Auch auf kantonaler Ebene sind die Unterschiede markant. Der Jura führt die Rangliste mit einer Leerwohnungsquote von 3,17 Prozent deutlich an. Der jüngste Kanton der Schweiz verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr mit plus 0,21 Prozent auch den stärksten Anstieg an leerstehenden Wohnungen. Danach folgen Solothurn und das Tessin.

Elf Kantone weisen eine Leerstandsquote von unter einem Prozent auf. Zug und Genf belegen gemeinsam mit einem Wert von 0,42 Prozent den letzten Platz. Generell nahm die Leerstandsquote in 21 Kantonen ab und nur in fünf Kantonen stieg sie im Vergleich zum Vorjahr an.

Die Auswirkung: steigende Mieten

Die aktuelle Situation bleibt nicht ohne Folgen. Der Rückgang der Leerwohnungsbestände wirkt sich direkt auf die Mieten aus. Im letzten Jahr war der Anstieg der Mietkosten zwar vor allem auf die hohen Nebenkosten zurückzuführen, wie die Plattform für Wohnungssuche «Homegate» kürzlich erklärte. Nun drückt aber auch der Mangel an verfügbarem Wohnraum die Preise in die Höhe.

Der Bevölkerungsanstieg, der vor allem durch die Zuwanderung vorangetrieben wird, verschärft das Problem. Die Einwanderung, die bereits im letzten Jahr zugenommen hatte, stieg von Januar bis Mai 2023 im Vergleich zum selben Zeitraum 2022 um 24 Prozent.

Daran dürfte sich auch in nächster Zeit nichts ändern. Laut «Homegate» ist eine Verlangsamung der derzeitigen Dynamik «unwahrscheinlich». Die Wohnbautätigkeit dürfte weiterhin begrenzt bleiben. Auch das Bevölkerungswachstum wird sich nicht wesentlich verlangsamen, es sei denn, es kommt zu grösseren wirtschaftlichen Umwälzungen. «Wer auf der Suche nach einer Mietwohnung ist, muss also noch eine Weile mit steigenden Preisen rechnen», schreibt «Homegate».

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76 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RichiZueri
14.09.2023 14:40registriert September 2019
Kompliment an dieser Stelle mal an eure interaktiven Grafiken der Schweizerkarte mit Gemeindeunterteilung. Ich finde das ein super Mittel, um sich in kurzer Zeit den relevanten Überblick zu verschaffen und gleichzeitig noch etwas über die (einem selbst) unbekannteren Flecken im Lande zu lernen.
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HappyUster
14.09.2023 15:07registriert August 2020
Und diese leer stehenden Wohnung sind:
A= unbezahlbar (ZG, ZH)
B= wo niemand wohnen möchte
C= die Steuern unbezahlbar wären

Was darfs den sein? Pech oder Cholera?
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Biene_Maja
14.09.2023 15:40registriert Oktober 2017
Hab mir die freistehenden Wohnungen meiner Gemeinde mal angesehen:
21 Wohnungen
2,5 Zimmer: 4 (davon sind nur 2 für einen Singlehaushalt bezahlbar - kleinere gibt es nicht)
3,5 Zimmer: 8 (davon wären etwa 6 für ein paar oder eine kleine Familie bezahlbar, sofern 2 Einkommen, 2 davon sind aber befristet)
4,5 Zimmer: 7 (2 wären bezahlbar - die teuerste hier wäre über 11k🙃)
5,5 Zimmer: 2 (eine wäre einigermassen bezahlbar für höheren Mittelstand oder ne WG, sofern man gern direkt neben dem Gleis wohnt, die andere kostet über 6,5k)
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