Schwarzfahren scheint in der Schweiz ein Trend zu sein. Wie neuste Zahlen des Schwarzfahrer-Registers der Alliance Swisspass zeigen, wurden 2024 über eine Million Schwarzfahrten notiert. So viele wie noch nie seit der Datenerfassung 2019 und erstmals wurde die Schallmauer von einer Million in einem Jahr geknackt.
Im «Tages-Anzeiger» sagt ein Kontrolleur: «Es wird immer schlimmer.» Tatsächlich nahmen die Verstösse innert eines Jahres um zehn Prozent zu. Und zu beachten gilt: Es werden längst nicht alle erwischt. Alliance-Swisspass-Mediensprecherin Michaela Ruoss sagt der Zeitung: «Die Dunkelziffer ist hoch.» Die meisten Betrüger kommen davon. Allianz Swisspass schätzt den Verlust auf jährlich 200 Millionen Franken.
Auffallend im Register ist auch, dass die notorischen Schwarzfahrer rund die Hälfte der Vorfälle ausmachen. 47 Prozent wurden mindestens dreimal erwischt. Da kann man dann nicht mehr von einem Versehen, sondern muss von Absicht sprechen.
Die Busse, oder der «Zuschlag», so das offizielle Wording, steigt mit jedem Mal an. Wer einmal erwischt wird, bezahlt 100 Franken, beim zweiten Mal sind es 140, beim dritten Mal 170 Franken. Wer mit einem teilweise gültigen Ticket kontrolliert wird, bezahlt 75 Franken, dann 115 und beim dritten Mal 145 Franken.
Für alle gilt: Ab dem dritten Vorfall innert zwei Jahre muss mit einer Strafanzeige gerechnet werden. Diese läuft allerdings nicht über Alliance Swisspass, sondern über das betroffene Transportunternehmen.
Bleiben noch die Gründe für die vermehrten Vorfälle. Gemäss Michaela Ruoss spielen drei Faktoren eine Rolle:
Übrigens: Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, machen 35 Prozent aller Schwarzfahrenden 2024 die Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 26 Jahren aus.
Passiert öfter als man denkt.
Ich persönlich wusste z.B. nicht, dass Einsteigen in der Ersten Klasse weil der Zug gerade abfährt und in die zweite Klasse durchlaufen als Schwarzfahren gilt. Von dem her: Ja ich war auch schon technisch gesehen Schwarzfahrer. Und ich kenne zwei Personen, die über ein beim Einsteigen aktiviertes Easy Ride Abo ein paar Sekunden zu spät dran waren um ein gültiges Abo zu haben. Und als Schwarfahrer gebüsst wurden.