In Zürich öffnet die Börse. Die Credit-Suisse-Aktie startet bei 2,28 Franken und kann danach sogar leicht zulegen. Am Vortag hatte sich CS-Chef Ulrich Körner an einer Investorenkonferenz noch zuversichtlich über den Fortschritt der tiefgreifenden Restrukturierung der Bank geäussert. Doch die positiven Nachrichten sollten nicht lange anhalten.
>>> Hier geht es zum Liveticker vom Donnerstag
Die Kurse der CS gelangen massiv ins Rutschen. Auslöser sind Aussagen des saudischen Grossaktionärs Saudi National Bank. Deren Präsident Ammar Al Khudairy schloss aus, dass die saudische Bank weitere Gelder in die CS einschiessen werde – dies unter anderem auch aus regulatorischen Gründen, die bei einer Erhöhung Anteils auf 10 Prozent auftreten würden. Die saudische Bank war vergangenen Herbst anlässlich der CS-Kapitalerhöhung als neue gewichtigste Aktionärin bei der Grossbank eingestiegen und hält derzeit 9,9 Prozent der CS-Aktien.
Allerdings wurden positivere Äusserungen des Grossaktionärs an einer Finanzkonferenz im saudischen Riaydh ausgeblendet. So zeigte sich der Al Khudairy etwa auch zufrieden mit den Restrukturierungsplänen der Credit Suisse. Zudem zeigte er sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters davon überzeugt, dass die CS kein weiteres Geld benötigen werde – die Kapitalquoten sähen weiterhin gut aus.
1,55 Franken: Die Credit-Suisse-Aktie sackt auf ein neues Allzeittief.
Für die Credit Suisse ist es ein rabenschwarzer Tag an der Börse: Die Aktien sackten im Handelsverlauf zeitweise um bis zu 30 Prozent ab.
Etwas Beruhigung kam nach der Eröffnung der US-Märkte. Schlussendlich müssen die CS-Titel ein Minus von 24 Prozent hinnehmen – es ist der grösste Tagesverlust, den die Bank bis jetzt je hinnehmen musste. Eine CS-Aktie kostet zum Börsenschluss noch 1,697 Franken.
Unter Druck standen auch die Bankentitel in Europa und – etwas weniger stark – in den USA. So gaben auch die UBS-Aktien bis Börsenschluss 7,0 Prozent nach. Die französische Grossbank Société Générale (-11,8 %) oder die deutschen Grossbanken Commerzbank (-8,5 %) und Deutsche Bank (-9,1 %) erlitten bis Börsenschluss ebenfalls massive Verluste.
Rund drei Stunden nach Börsenschluss melden sich die offiziellen Stellen: In einer gemeinsamen Stellungnahme mit der Finanzmarktaufsicht Finma teilt die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit, sie stelle der angeschlagenen Credit Suisse bei Bedarf Liquidität zur Verfügung. Die Grossbank erfülle die an systemrelevante Banken gestellten Anforderungen an Kapital und Liquidität, heisst es in der Mitteilung weiter.
Die Finma und die SNB verfolgen laut der Mitteilung die Entwicklungen sehr genau und stehen mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement zwecks Sicherung der Stabilität des Schweizer Finanzsystems im engen Kontakt. Es gebe zudem keine Hinweise darauf, dass aufgrund der aktuellen Verwerfungen auf dem US-Bankenmarkt eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute bestehe.
Mitten in der Nacht auf Donnerstag dann die Mitteilung der Credit Suisse: Die CS leiht sich bis zu 50 Milliarden Franken von der SNB. Damit soll die Gruppe, deren Aktie an der Börse abgestürzt ist, «gestärkt» werden, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.
Gleichzeitig kündigte die Bank eine Reihe von Schuldenrückkäufen im Wert von rund drei Milliarden Schweizer Franken an. «Mit diesen Massnahmen stärken wir die Credit Suisse auf dem Weg der strategischen Transformation, um für unsere Kunden und andere Anspruchsgruppen Mehrwert zu schaffen», wird CS-Chef Ulrich Körner in der Mitteilung zitiert. «Wir danken der SNB und der Finma für die Umsetzung unseres strategischen Wandels.» (sda/mlu)
Kein Geld für Pflegeberufe.
Bank braucht Geld ? ...kein Problem
Die armen Manager verdienen Jahr nur 20 millionen für ihre Top leistung.
🙄😅😅