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Wirtschaft

Schweizer Energiedirektor: Winter 2023 wird noch schwieriger

Benoit Revaz, Direktor des Bundesamts fuer Energie BFE, spricht waehrend einer Medienkonferenz des Bundesrates zur Aktivierung des Rettungsschirms fuer die AXPO, am Dienstag, 6. September 2022, in Ber ...
Laut Benoît Revaz könnte der Winter im kommenden Jahr noch unangenehmer werden.Bild: keystone

Schweizer Energiedirektor: Winter 2023 wird «noch schwieriger»

Der Winter 2023-2024 wird für die Schweiz angesichts der drohenden Energieknappheit «noch schwieriger», warnt der Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE), Benoît Revaz.
24.10.2022, 04:20
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«Der Zugang zu russischem Gas wird fast unmöglich sein», so Revaz. Umso mehr, wenn die chinesische Wirtschaft wieder anspringe, sagte Benoît Revaz in einem am Montag veröffentlichten Interview mit «Le Temps». «Wir werden also weiterhin Reserven bilden, wie wir es mit den Anlagen in Birr oder den Seen der Stauseen tun.»

Zudem müssten die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden, fügte er hinzu, insbesondere die 15 Staudammprojekte, die von einem Runden Tisch zur Wasserkraft als prioritär eingestuft wurden. «Es gibt Dutzende von Windkraftprojekten, die bereit sind, und nur auf ihre Genehmigung warten. Das ist ein Potenzial, das es auszuschöpfen gilt.»

«Der Zugang zu russischem Gas wird fast unmöglich sein.»
Benoît Revaz

Der BFE-Direktor empfiehlt auch, sich mit Fragen der Energieeffizienz zu befassen: «Bei der Strassenbeleuchtung und in Gebäuden geht es um mehrere Milliarden Terawattstunden, die eingespart werden können.» Auch Unternehmen könnten dazu beitragen, indem sie ihre Produktionsprozesse überdenken, so Revaz.

Er sieht bereits ein erstes positives Signal: Die Schweizerinnen und Schweizer reagierten positiv auf den Aufruf, weniger Strom zu verbrauchen: «Die Grossverteiler bestätigen uns, dass der Trend seit Ende August und dem Start der Kampagne des Bundesrates positiv ist.» Er rechnet mit einigen wenigen Prozenten eingesparter Elektrizität: «Diese können jedoch den Unterschied ausmachen und sind daher von immensem Wert.» (con/sda)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DrQuack
24.10.2022 07:57registriert November 2020
So lieber Bund und liebes Energiesekretariat. Genug schwarz gemalt. Jetzt bitte das Momentum für die Energiewende nutzen. Jeden Tag nur zu wiederholen uns gehe der Strom aus hilft keinem.
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P. Etter
24.10.2022 06:32registriert Dezember 2021
Immer schön die Angst schüren, dass der Preis noch ein wenig länger oben bleibt. Ihr habt jetzt ein Jahr Zeit, lieber Bundesrat und Energiedirektor. Macht was draus!
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Rudolf VII
24.10.2022 07:43registriert März 2020
"Bei der Strassenbeleuchtung und in Gebäuden geht es um mehrere Milliarden Terawattstunden, die eingespart werden können?" Die mögliche Einsparung erscheint mir ein bisschen viel bei einem jährlichen Verbrauch von ca. 60 TWh.
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