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Bündner Herbstjagd: Wolf-Abschuss auch durch Jäger

Auf der Bündner Herbstjagd wird auch auf Wölfe geschossen

27.05.2024, 12:2327.05.2024, 12:23
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Bündner Jäger können auf der nächsten regulären Hochjagd im Herbst unter bestimmten Voraussetzungen neu auch Wölfe erlegen. Die Grünröcke sollen damit die Wildhut bei der Regulation der Grossraubtiere unterstützen.

«Jägerinnen und Jäger werden nur einbezogen, wenn ein ganzes Rudel zum Abschuss freigegeben ist», sagte Arno Puorger vom Amt für Jagd und Fischerei am Montag auf Anfrage zu einem Bericht der «Südostschweiz».

Zudem dürften auf der Hochjagd nur Jungtiere erlegt werden. Allenfalls würde die Jägerschaft auch bei Abschüssen von Einzelwölfen eingesetzt.

Welche Abschussgesuche er beim Bund einreichen will, wird der Kanton Graubünden voraussichtlich im August bekannt geben. Um eine Lizenz für den Abschuss von Wölfen zu bekommen, müssen Patentjägerinnen und -jäger einen Instruktionsabend besuchen.

FILE - This photo provided by the U.S. Fish and Wildlife Service shows a gray wolf, April 18, 2008. A judge on Monday, May 6, 2024, dismissed a lawsuit filed by animal welfare advocates seeking to inv ...
Graubünden will unter bestimmten Voraussetzungen auch Jäger beim Wolfsabschuss einbeziehen.Bild: keystone

Herbstjagd soll Hirschjagd bleiben

Zu einer eigentlichen Wolfsjagd durch die Jagenden wird es laut dem kantonalen Verantwortlichen für Grossraubtiere aber nicht kommen. Die herbstliche Hochjagd soll eine Jagd auf Schalenwild bleiben, also auf Hirsch, Reh und Gams. «Die Jägerschaft wird die Behörden bei der Wolfsregulation unterstützen», erklärte Puorger der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Eine Pirsch auf Wölfe durch Jagende ist in Graubünden nicht komplett neu. Letztes Jahr wurden diese bei der sogenannten Sonderjagd, einer kurzen Nachjagd im Frühwinter, erstmals beigezogen. Allerdings gelang es keinem der 435 Grünröcke eines der Grossraubtiere zu schiessen. Ungünstiges Wetter und Einsprachen von Umweltorganisationen schränkten damals die Jagd auf Wölfe stark ein.

«Ein Fazit zum Einbezug der Sonderjagd zur Wolfsregulation kann somit noch nicht gezogen werden», erklärte Puorger. Vorerst läuft die Wolfsjagd durch die Jägerschaft denn auch nur als Pilotversuch, befristet bis ins kommende Jahr. (rbu/sda)

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Auge in Auge mit einem Wolf
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Auge in Auge mit einem Wolf
Der «böse Blick»: Ein grosser männlicher Wolf merkt auf. Der Filmer ist unsichtbar versteckt und unter dem Wind, macht aber durch Imitation des Heulens auf sich aufmerksam. Die bersteinfarbene Iris der Wölfe war den Menschen so unheimlich, dass Hunde mit heller Iris getötet wurden.
quelle: videostill/stefano polliotto
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«Ich bin total gegen Wolfsabschüsse » – Jäger hat klare Meinung
Video: watson
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6 Kommentare
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Narrentanz
27.05.2024 12:54registriert Juli 2019
"Allerdings gelang es keinem der 435 Grünröcke eines der Grossraubtiere zu schiessen. "

Es sei denn, man lockt die Wölfe mit Futter an.
Was zwar feige und illegal bei Grossrauwild ist, bei der letzten jagt auf Wölfe aber dennoch gemacht wurde...
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