Ein externer Beauftragter soll dem Hochbauamt des Kantons Zürich fiktive Rechnungen im Umfang von 1,2 Millionen Franken gestellt haben. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft deckten «zahlreiche weitere Vermögensdelikte» des Mannes auf. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Am 26. August 2015 reichte die kantonale Baudirektion eine Strafanzeige ein: Ihr waren «Unregelmässigkeiten im Rechnungslauf» aufgefallen.
Die Staatsanwaltschaft leitete ein Verfahren wegen Betrugs, ungetreuer Amtsführung und Urkundendelikten ein. Der Verdacht, dass ein externer Beauftragter des Hochbauamtes fiktive Rechnungen stellte und dabei mehrfach Dokumente und Unterschriften fälschte, hat sich gemäss Staatsanwaltschaft erhärtet.
Die kantonale Baudirektion beziffert die Deliktsumme in einer Medienmitteilung vom Donnerstag auf 1,2 Millionen Franken. Als sie im vergangenen August die Unregelmässigkeiten feststellte, erliess sie einen Zahlungsstopp und kündigte das Mandat mit dem externen Beauftragten.
Der Kanton ist nicht das einzige Opfer des Mannes: Wie die Staatsanwaltschaft ebenfalls am Donnerstag mitteilte, stellte sie «zahlreiche weitere Vermögensdelikte zum Nachteil anderer Geschädigter ausserhalb der kantonalen Verwaltung» fest.
Sie geht nach ihren umfangreichen Ermittlungen, die unter anderem zu 15 Hausdurchsuchungen in fünf Kantonen führten, bislang von einer Deliktsumme von insgesamt über zwei Millionen Franken aus.
Neben dem externen Beauftragten, der seit 4. September in Untersuchungshaft sitzt, ist das Verfahren auf sieben weitere Personen ausgeweitet worden.
Die Baudirektion hält in ihrer Medienmitteilung fest, dass keine Mitarbeitenden des Kantons an der Straftat beteiligt seien. Dies bestätigt die Staatsanwaltschaft, die von «nicht beim Kanton tätigen Beschuldigten» spricht. Ausser dem Hauptverdächtigen befinden sich inzwischen alle wieder auf freiem Fuss. (whr/sda)