Zwei Giganten des modernen Skifahrens treffen nächste Saison aufeinander. Marcel Hirscher hat sein Comeback angekündigt und Marco Odermatt sagt dazu: «Eigentlich kann ich in diesem Duell nur verlieren.» Denn sollte der Schweizer in «der besten Phase» seiner Karriere langsamer sein als der 35-jährige Österreicher, droht dem wiedererwachten Schweizer Ski-Stolz ein schwerer Sturz.
Denn wie gut Hirscher tatsächlich war (und ist?), zeigt dieser Vergleich beider Karrieren:
Sie ist das Ziel jeglicher Bemühungen im Ski-Weltcup: die Kristallkugel. Hier liegt Marcel Hirscher mit acht Erfolgen im Gesamtweltcup und zwölf kleinen Kugeln deutlich an der Spitze. Will Odermatt diesen Rekord knacken, muss er über viele weitere Jahre so erfolgreich Ski fahren wie in jüngster Vergangenheit.
Auch in der Anzahl der Podestplätze liegt der Österreicher noch deutlich vor dem Schweizer Supertalent. Natürlich gilt: Odermatts Karriere befindet sich gerade an ihrem Höhepunkt, es dürften also noch weitere Podeste folgen.
An dieser Grafik besonders augenfällig: Nächste Saison trifft der Weltcup-Dominator der 2010er- auf jenen der 2020er-Jahre.
Marcel Hirscher fuhr seinen ersten Weltcupsieg in seinem 38. Rennen beim Riesenslalom in Val d'Isère ein. Damals war er 20 Jahre alt. Marco Odermatt war bei seinem ersten Sieg bereits 22. Dieser gelang ihm 2019 in seinem 41. Rennen beim Super-G in Beaver Creek.
Danach holte Odermatt aber auf. Bei seinem ersten Gesamtweltcup-Sieg war er nur gerade ein Jahr älter als Hirscher.
Bei seinem 37. Weltcup-Sieg war hingegen Hirscher bereits ein halbes Jahr älter als Odermatt. Die Dynamik spricht hier also für Odermatt.
Und ein weiterer Punkt in der Statistik spricht für den Schweizer: Odermatt konnte nun bereits zwei Saisons in Folge jeweils 13 Weltcup-Siege einfahren. Marcel Hirscher gelang dies nur einmal:
Es zeigt sich also, dass Hirscher im Vergleich zu Odermatt ein Frühstarter war. Er konnte früher seine Siege und Gesamtweltcup-Siege einfahren. Odermatt hingegen zeigt in seiner Ära bisher die grössere Dominanz. Die Frage, ob er im Laufe seiner (hoffentlich noch langen) Karriere an den Österreicher herankommt, bleibt also spannend. Hier findest du als Abschluss noch einen Vergleich der beiden Karrieren pro Rennen:
(leo)