Sport
Ski

Marcel Hirscher spricht über sein Comeback im Ski-Weltcup

Marcel HIRSCHER (AUT), Aktion,Einzelbild,angeschnittenes Einzelmotiv,Portraet,Portrait,Portr
Lauscht bald einer anderen Nationalhymne – falls er gewinnt: Marcel Hirscher.Bild: imago sportfotodienst

Hirscher über sein Comeback: «Ich will nicht, dass man für mich Ausnahmeregeln macht»

Heute Morgen ging die Nachricht eines spektakulären Comebacks durch die Sportwelt. Marcel Hirscher, 67-facher Weltcupsieger, kehrt in den Ski-Weltcup zurück, wobei er künftig für den niederländischen Verband antreten wird. Nun meldete sich der Österreicher zu Wort.
24.04.2024, 14:4424.04.2024, 15:18
Mehr «Sport»

Fünf Jahre sind vergangen, seit Marcel Hirscher 2019 seine Skischuhe an den Nagel gehängt hatte. Am Mittwochmorgen wurde bekannt, dass der Österreicher ein Comeback auf die nächste Saison hin plant. Nun äusserte sich der achtfache Gesamtweltcup-Sieger über seine Rückkehr in den Skizirkus.

«Ich bin vor fünf Jahren zurückgetreten und jetzt 35 Jahre alt – dementsprechend muss man meine Idee auch einordnen: Ich hätte gerne die Möglichkeit, ab und zu Rennen zu fahren, einfach, weil es mir Spass macht», sagte der Österreicher gegenüber dem niederländischen Ski-Verband NSkiV.

«Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zum ÖSV und bin ihm dankbar für alles, was wir erreicht haben. Dieses neue Projekt lässt sich am besten als Niederländer realisieren.»
Marcel Hirscher

Hirscher besitzt neben dem österreichischen Pass auch die Staatsbürgerschaft der Niederlande, dem Geburtsland seiner Mutter. Ähnlich wie der kurz vor dem letzten Saisonbeginn zurückgetretene Lucas Braathen, der seine Comeback-Pläne nicht mit Norwegen, sondern mit Brasilien verwirklichen will, hat Hirscher bekannt gegeben, dass er vom österreichischen in den niederländischen Verband wechseln wird. «Ich habe ein ausgezeichnetes Verhältnis zum ÖSV und bin ihm dankbar für alles, was wir erreicht haben. Dieses neue Projekt lässt sich am besten als Niederländer realisieren», sagte er zu seinem Entscheid.

«Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden.»
Marcel Hirscher

Ein Grund für den Nationenwechsel dürfte auch Hirschers eigene Skimarke Van Deer sein. Während bereits Athleten wie beispielsweise Henrik Kristoffersen auf die Marke setzen, die Hirscher gemeinsam mit Red Bull entwickelt hat, gehört Van Deer nicht zum Ski-Pool der Österreicher.

Laut Christian Scherer, Generalsekretär des Österreichischen Skiverbands, hätte es diesbezüglich «eine Lösung gegeben». Doch Hirscher möchte, wie er dem NSkiV erklärte, keine Spezialbehandlung: «Die Zukunft im ÖSV gehört den jungen Athleten und deshalb möchte ich nicht, dass meinetwegen Ressourcen gebunden, Ausnahmeregeln gemacht oder Startplätze freigehalten werden.»

«Marcel ist eine globale Ikone und Inspiration für alle Skifahrer: Interesse, Begeisterung und Stolz in den Niederlanden werden steigen».
Frits Avis

Während der Österreichische Skiverband den Nationenwechsel seines Jahrhundertskifahrers bedauert, freut sich die Niederlande, die noch nie eine WM-Medaille einfahren konnte, umso mehr über den prominenten Zugang.

«Dass Marcel Hirscher beabsichtigt, für den niederländischen Skiverband anzutreten, ist eine absolute Ehre und ein Impuls von gesellschaftlichem Wert für unser Land», sagte Frits Avis, Generalsekretär der Nederlandse Ski Verenigung. Er erhofft sich von diesem Sensationswechsel mehr Popularität für den Skisport in seinem Land: «Marcel ist eine globale Ikone und Inspiration für alle Skifahrer. Interesse, Begeisterung und Stolz in den Niederlanden werden steigen.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
1 / 28
Die meisten Siege im Ski-Weltcup
Seit 1967 werden Skirennen im Rahmen des Weltcups ausgetragen. Diesen Fahrerinnen und Fahrern gelangen mindestens 30 Siege.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Odermatt zeigt am «80ies Skiday», dass er es auch in Retro-Ausrüstung kann
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
waffel
24.04.2024 15:42registriert März 2017
Ein Schelm wer glaubt, dass er es nur für die Promotion seiner Skimarke tue...
480
Melden
Zum Kommentar
avatar
Haubi-zwü
24.04.2024 15:37registriert Mai 2019
Holland wird eine Skination, alles Gute Marcel Hirscher.
Wir Schweizer sind schliesslich auch eine Segelnation. ;-)
320
Melden
Zum Kommentar
10
Erster Schweizer Schwimm-Weltmeister der Geschichte: Ponti triumphiert über 50 m Delfin
Noè Ponti ist nicht zu stoppen und schafft Historisches. An der Kurzbahn-WM in Budapest krönt sich der Tessiner über 50 m Delfin mit Weltrekord zum ersten Schweizer Weltmeister im Schwimmbecken.

Gerührt steht Noè Ponti in der Schwimmhalle auf dem Podest, die Hand an der linken Brust, und summt die Nationalhymne mit – nach dem Einrücken in die Sportler RS hat er diese neu gelernt, auf Deutsch. Erstmals steht nach einem WM-Rennen ein Schweizer auf dem obersten Treppchen.

Zur Story