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Playoffs: Lausanne steht im Halbfinal, Lugano rettet sich, Visp siegt

Lausanne deklassiert Langnau in Spiel 7 – Lugano rettet sich, Visp Swiss-League-Meister

Nach Davos und den ZSC Lions erreicht auch Lausanne die Halbfinals. Der Qualifikationssieger bezwingt die SCL Tigers im entscheidenden siebenten Viertelfinalspiel 6:2. Lugano kann sich retten und schickt Ajoie in die Ligaqualifikation gegen Swiss-League-Meister Visp.
25.03.2025, 18:5025.03.2025, 22:52
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Lausanne – Langnau 6:2

Serie 4:3

Langnau hatte in Lausanne die Möglichkeit, mit der erstmaligen Qualifikation für die Playoffs-Halbfinals in der National League Vereinsgeschichte zu schreiben. Es wäre eine der grösseren Sensationen im Eishockey in der Schweiz gewesen. Doch der Konjunktiv verrät es. Statt dass die Ausgangslage die Emmentaler beflügelte, lähmte sie sie.

Die Gäste hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die entfesselten Lausanner, die früh 2:0 in Führung gingen. Das 1:0 erzielte Théo Rochette in der 3. Minute, 135 Sekunden später doppelte Damien Riat nach. Weil sich der Lausanner Verteidiger Gavin Bayreuther am Ende des ersten Drittels eine absolute Dummheit leistete und vier Strafminuten kassierte, konnte Langnau zu Beginn des Mittelabschnitts Powerplay spielen und nutzte dies in der 23. Minute in der Person von Vili Saarijärvi. Das 1:2 änderte aber nichts an der Physiognomie der Begegnung.

Lausanne dominierte weiterhin nach Belieben, jedoch brachte es den Puck trotz einer 70 Sekunden dauernden doppelten Überzahl bis zur 44. Minute nicht am starken Langnauer Keeper Stéphane Charlin vorbei. Dann liess dieser einen haltbaren Schuss von Verteidiger Fabian Heldner zum 1:3 passieren. In der Folge trafen Tim Bozon im Powerplay (50.) und abermals Riat (53.) zum 5:1, womit es über den Ausgang der Partie keinen Zweifel mehr gab. In der 57. Minute avancierte auch noch Rochette mit dem 6:2 zum Doppel-Torschützen. Der 23-Jährige hält nun bei sechs Treffern in den laufenden Playoffs. Wie überlegen der LHC beim elften Heimsieg in Serie gegen Langnau war, verdeutlicht das Schussverhältnis von 56:10 zu seinen Gunsten!

Für Lausanne war es die sechste siebente Partie in einer Playoff-Serie in der höchsten Schweizer Liga, wobei die Waadtländer auch im dritten Heimspiel die Oberhand behielten, zum zweiten Mal gegen die SCL Tigers nach dem 8:1 im Jahr 2019 – auswärts verloren sie dreimal. Insgesamt war es im 48. Showdown in der NLA der 41. Sieg für den Gastgeber.

Ken Jaeger (LHC) #17 celebrates the goal after his teammate scoring the 3:1 past Juuso Riikola (SCL) and the goltender Stephane Charlin (SCL) #38, during the seventh leg of the National League Swiss C ...
Lausanne machte mit den Tigers kurzen Prozess.Bild: keystone

Lausanne - SCL Tigers 6:2 (2:0, 0:1, 4:1)
9600 Zuschauer (ausverkauft). - SR Wiegand/Borga, Obwegeser/Gurtner.
Tore: 3. Rochette (Kahun, Genazzi) 1:0. 5. Riat (Suomela, Frick) 2:0. 23. Saarijärvi (Pesonen/Powerplaytor) 2:1. 44. Heldner (Bozon, Jäger) 3:1. 50. Bozon (Fuchs, Kahun/Powerplaytor) 4:1. 53. Riat (Oksanen, Sklenicka) 5:1. 55. Saarela (Malone/Powerplaytor) 5:2 (ohne Torhüter). 57. Rochette (Marti) 6:2 (ins leere Tor).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Rohrbach.
Lausanne: Pasche; Sklenicka, Bayreuther; Glauser, Marti; Heldner, Frick; Fiedler, Genazzi; Riat, Suomela, Oksanen; Bozon, Jäger, Raffl; Rochette, Kahun, Fuchs; Hügli, Benjamin Bougro, Prassl.
SCL Tigers: Charlin; Zanetti, Riikola; Saarijärvi, Paschoud; Cadonau, Baltisberger; Erni; Rohrbach, Flavio Schmutz, Pesonen; Allenspach, Malone, Mäenalanen; Julian Schmutz, Felcman, Saarela; Berger, Salzgeber, Lapinskis; Fahrni.
Bemerkungen: Lausanne ohne Hammerer, Keller, Kuokkanen, Pilut (alle verletzt), Pajuniemi und Perlini (beide überzählige Ausländer), SCL Tigers ohne Boltshauser, Kristof und Petrini (alle verletzt). SCL Tigers von 54:17 bis 54:21, 54:30 bis 54:50 und 56:39 bis 56:50 ohne Torhüter.

Ajoie – Lugano 1:2

Serie 2:4

Der HC Ajoie verliert im Abstiegs-Playoff gegen Lugano Spiel 6 in Pruntrut mit 1:2 und die Serie mit 2:4. Die Weiche in dieser Serie wurde in der letzten Minute von Spiel 3 gestellt.

Vor dieser Partie in Lugano führte Aussenseiter Ajoie mit 2:0 Siegen. Im dritten Spiel führten vor einer Woche wieder die Jurassier mit 1:0 - bis 58 Sekunden vor Schluss. Dann realisierten Radim Zohorna (59:02) und Giovanni Morini (59:32) innerhalb von 30 Sekunden die Wende für Lugano. Von diesem «Schock» erholte sich Ajoie nicht mehr. In den folgenden drei Partien schaffte es Ajoie auch nie mehr, in Führung zu gehen.

Im sechsten Spiel in Pruntrut hielt Ajoie bis zur 46. Minute das 1:1. Pierre-Edouard Bellemare glich in der 30. Minute in Überzahl aus. Der 26-jährige Finne Jesper Peltonen entschied die Partie in der 46. Minute: Mit einem platzierten Weitschuss reüssierte der Verteidiger nach einer imposanten Druckphase Luganos zum 2:1. In den letzten 14 Minuten geriet Lugano nicht mehr in Gefahr, nochmals den Ausgleich zu kassieren.

Ajoie muss wie vor zwei Jahren, damals gegen La Chaux-de-Fonds, wieder in die Ligaqualifikation. Diese gegen Swiss-League-Meister Visp beginnt nächsten Dienstag.

Reto Schmutz (HCA) gegen Santeri Alatalo (HCL) und Torhueter Adam Huska (HCL), von links, im sechsten Spiel des Playout-Finals der Eishockey National League zwischen dem HC Ajoie und dem HC Lugano in  ...
Ajoie zieht gegen Lugano den Kürzeren.Bild: keystone

Ajoie - Lugano 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
Pruntrut. - 3326 Zuschauer. - SR Tscherrig/Stolc, Steenstra/Duc.
Tore: 20. (19:14) Aebischer (Sekac, Marco Müller/Powerplaytor) 0:1. 30. Bellemare (Palve/Powerplaytor) 1:1. 46. Jesper Peltonen (Cormier, Morini) 1:2.
Strafen: je 5mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Devos; Fazzini.
Ajoie: Conz; Honka, Fey; Fischer, Brennan; Maurer, Nussbaumer; Thiry; Hazen, Bellemare, Romanenghi; Palve, Devos, Pedretti; Robin, Garessus, Schmutz; Veckaktins, Rundqvist, Frossard; Pouilly.
Lugano: Huska; Aebischer, Pulli; Guerra, Mirco Müller; Jesper Peltonen, Alatalo; Montandon; Zohorna, Thürkauf, Carr; Fazzini, Arcobello, Sekac; Zanetti, Canonica, Marco Müller; Cormier, Verboon, Morini; Patry.
Bemerkungen: Ajoie ohne Bozon, Nättinen, Turkulainen (alle verletzt) und Pilet (gesperrt), Lugano ohne Dahlström, van Pottelberghe (beide verletzt) und Joly (überzähliger Ausländer). Ajoie ab 58:02 ohne Torhüter.

Basel – Visp 3:4

Serie 4:1

Nach La Chaux-de-Fonds in den letzten beiden Saisons gewinnt der EHC Visp den Schweizer Meistertitel in der Swiss League. Visp setzt sich in Basel gegen Basel mit 4:3 in Spiel 5 und mit 4:1 Siegen durch.

Damit steht fest, dass wie zuletzt vor zwei Jahren wieder eine Ligaqualifikation ausgetragen wird. Damals unterlag La Chaux-de-Fonds als Meister der Swiss League dem HC Ajoie in sechs Spielen. Das letzte Team, der es durch das «Nadelöhr Ligaqualifikation» rauf in die National League schaffte, waren im Frühling 2018 die Rapperswil-Jona Lakers gegen Kloten. Ajoie und Kloten stiegen später im Zug der Liga-Aufstockung nach der Covid-Pandemie ohne Aufstiegs-Serie auf.

Sandro Forrer (EHCV), rechts, jubelt mit Adam Brodecki (EHCV), 2. links, nach seinem Tor zum 2:2 im fuenften Spiel des Playoff-Finals der Eishockey Sky Swiss League zwischen dem EHC Basel und dem EHC  ...
Visp darf um den Aufstieg spielen.Bild: keystone

Der EHC Visp sicherte sich zum vierten Mal nach 1960, 2011 und 2014 den Meistertitel in der Swiss League (früher Nationalliga B). Die Visper mit Trainer Heinz Ehlers, der nach dieser Saison allerdings nach Dänemark zurückkehrt, beendeten die Qualifikation auf Platz 4. In den Playoff verloren sie gegen Kantonsrivale Sierre (4:1), Thurgau (4:0) und Qualifikationssieger Basel (4:1) bloss zwei Partien.

Lange sah es in Spiel 5 gut aus für Basel. Das Heimteam führte 2:0 und 3:2. Und erstmals in diesem Playoff-Final trafen die Basler in Überzahl. Alle ihre drei Goals fielen im Powerplay. Zuvor hatten sie in der Finalserie gegen die äusserst disziplinierten Visper nie in Überzahl getroffen. Der 25-jährige Fadri Riatsch, der für nächste Saison in Olten unterschrieben hat, erzielte in der 57. Minute das Siegtor für den EHC Visp.

Basel - Visp 3:4 (1:0, 1:2, 1:2)
4087 Zuschauer. - SR Castelli/Jordi, Bachelut/Bichsel.
Tore: 19. Aeschbach (Stukel, Brügger/Powerplaytor) 1:0. 23. Supinski (Aeschbach, Kummer/Powerplaytor) 2:0. 28. Brüschweiler (Brodecki) 2:1. 35. Sandro Forrer (Brodecki, Heinen) 2:2. 42. Supinski (Powerplaytor) 3:2. 48. Gähler (Eigenmann, Brodecki/Powerplaytor) 3:3. 57. Riatsch 3:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Basel, 7mal 2 Minuten gegen Visp. (abu/sda)

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HC Davos: 31 Titel, 6 seit 1986; zuletzt Meister: 2015.
quelle: keystone / ennio leanza
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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eidi
25.03.2025 22:36registriert Oktober 2018
Lausanne von A-Z besser, muss man neidlos anerkennen.
Bayreuther mit einem Stockstich, entwickelt sich grad richtig zum Sympathieträger.
Geiles Saisonende gewesen, merci Giele, merci Päscu!
❤️Läbeslangnou
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Claude Winkler Winkler 84
25.03.2025 22:17registriert Juli 2021
Geil Ligaquali !!! Walliser gg Jurassier✌️✌️
241
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Jacques #23
25.03.2025 22:21registriert Oktober 2018
Also denn würde, wenn morgen

Bern gewinnt:
Lausanne vs HCD
Z vs SCB (Sweep Z)

Fribourg gewinnt:
Z vs HCD
Lausanne vs Gotteron.

Glückwunsch à Langnau zu einer wirklich starken Saison.
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