Am Dienstag schien Deutschland wie ausgewechselt. Beim 2:1-Erfolg gegen Frankreich war plötzlich die Sicherheit zurück, die Spieler hatten wieder Ideen und spielten ihre Kreativität aus. Alles Dinge, die das DFB-Team in den diesjährigen Testspielen und auch an der WM in Katar vermissen liess. Auf diesem Erfolg soll nun aufgebaut werden, doch wer soll das Team als Trainer führen? Wir hätten da ein paar Ideen – und verraten auch gleich, wie es unter diesen Trainern laufen würde.
Er sass gegen Frankreich gemeinsam mit Sandro Wagner und Hannes Wolf auf der Bank und wurde von den Fans direkt mit «Rudi, Rudi»-Rufen gefeiert. Eigentlich möchte er es nicht selbst machen, doch «Tante Käthe» lässt sich überreden und übernimmt das Team fix bis nach der EM. Völler entfacht sofort eine neue Euphorie. Weil er seinen Vokuhila wieder auferstehen lässt, wird er schnell auch bei den Jugendlichen zur Legende. Den Rückhalt der älteren Generation hat er ohnehin schon.
Das Lied «Ein Rudi Völler» wird neu eingespielt und erobert den Ballermann sowie die Charts in fast ganz Europa. Als Völler einem Moderator in einem Interview vorwirft, drei Weizenbiere getrunken zu haben, wird er erst recht zur Kultfigur. Unter dem Weltmeister von 1990 spielt Deutschland eine erfolgreiche Heim-EM, erreicht gar den Final, lässt sich dort aber von einem etwas pummeligen Stürmer in die Parade fahren.
Nachdem der 54-Jährige die DFB-Elf übernommen hat, müssen erst einmal alle Spieler zum Sehtest. Schliesslich muss sich Mario Basler vergewissern, dass sich im Team auch wirklich kein «Vollblinder» befindet. Als erste Amtshandlung verbannt er den «arroganten, völlig überheblichen» Emre Can aus der Nationalmannschaft, bald einmal tendiert die Laufbereitschaft bei den Deutschen gen' Null. Ausserdem werden die kurzen Trinkpausen während des Spiels durch Rauchpausen ersetzt.
Immerhin werden die Kommentare der Gäste im «Doppelpass» positiver – was aber vor allem daran liegt, dass Basler nicht mehr dort sitzt. Nachdem der frühere Nationalspieler zum dritten Mal in Serie zu spät zum Training erscheint und Videos kursieren, die zeigen, wie Basler spätnachts aus der nahegelegensten Schenke torkelt, sieht auch der DFB seinen Fehler ein und zieht die Reissleine. Sein Nachfolger wird Uli Borowka.
Schon als «Quälix» das Trainingsgelände der Deutschen das erste Mal betritt, weht ein eisiger Wind über den Rasen und durch die Haare der Spieler. Die Heimspiele finden ab sofort auf dem Betzenberg statt, den Weg zum Stadion in Kaiserslautern müssen die Profis laufen – und zwar fünfmal hoch und wieder runter. Die Fussbälle werden nur noch selten gebraucht, Felix Magath setzt auf Medizinbälle.
Bereits beim zweiten Zusammenzug unter dem 70-Jährigen meldet sich ein grosser Teil der Mannschaft krank, nur Leon Goretzka blüht voll auf. Kai Havertz und Niklas Süle treten ob der intensiven Trainings hingegen in den Hungerstreik – der BVB-Verteidiger hält diesen aber nicht lange durch. Magath bleibt jedoch nicht lange im Amt, weil der saudi-arabische Kronprinz von seinen Methoden begeistert ist und ihn mit einem Milliarden-Vertrag abwirbt.
Weil er mit krisengeplagten Teams Erfahrung hat, wird Bruno Labbadia während einer Off-Phase seiner On-off-Beziehung mit dem VfB Stuttgart als Nationaltrainer eingestellt. Tatsächlich bringt der Deutschland wieder in Fahrt, die ersten Spiele laufen erfolgreich. Vor der EM gibt Feuerwehrmann Labbadia dann das Ziel Klassenerhalt aus. Als ihm die anwesenden Journalisten mitteilen, dass es an der Europameisterschaft keinen Absteiger gibt, fragt der 57-Jährige entsetzt: «Wieso haben die mich dann überhaupt eingestellt?»
Weil sich kein Deutscher die schwierige Aufgabe mehr zutraut, muss halt ein Schweizer her. Christian Gross scheut schon lange nicht mehr vor grossen Herausforderungen zurück – und nur wer vor der Katastrophe steht, holt ihn schliesslich noch. Immerhin verhinderte er bereits bei Schalke eine historische Negativserie. Wäre ja gelacht, wenn er nicht auch das deutsche Nationalteam wieder auf Vordermann bringt.
Kurz nach seinem Amtsantritt unterläuft dem Höngger Polizistensohn aber das erste Malheur. Bei seiner ersten Pressekonferenz spricht er über die grosse Qualität im Kader, seine Namenskenntnisse sind seit seiner Anstellung in Gelsenkirchen aber nicht viel besser geworden. Auf die fragenden Blicke als er «Ilkay Erdogan» und «Federico Witz» hervorhebt, reagiert Gross mit Unverständnis. Als er dann noch fordert, dass die Mannschaft mit dem 9-Euro-Ticket (Stichwort: «Ticket to my Dream») durchs Land reist, ist die Revolte perfekt und der 69-Jährige nach nur 63 Tagen wieder weg.
Der würde den föhnfrisierten, gelierten, kopfhörerbehangenen, tätowierten, floskelnvonsichgebenden, porschefahrenden, herzchenzeigenden, aufdenrasenspuckenden Jungs schon zeigen, wo die Medizinbälle sind.
Gerüchteweise ist aber schon der SFV bei Felix am Sondieren.