Heimniederlage mit zwei Toren Differenz im Hinspiel gegen Tobol Kostanai, zwei Platzverweise und ein verletzter Wouter Burger: Dem FC Basel droht eine Saison ohne Europacup.
Der letztjährige Halbfinalist fiel im Hinspiel der 2. Qualifikationsrunde für die Conference League gegen den kasachischen Aussenseiter Tobol Kostanai plötzlich auseinander und verlor 1:3. Thierno Barry sah erneut die rote Karte.
1:0 führte der FCB vor gut 12'000 Zuschauern im St.-Jakob-Park nach 50 Minuten dank des ersten Pflichtspieltreffers des neuen Stürmers Thierno Barry Mitte der ersten Halbzeit. Der überschwängliche Jubel des 20-jährigen Franzosen war aber verfrüht: Nach der Pause verlor der FCB komplett den Faden; drei Gegentore und zwei Platzverweise waren die Folge.
Einer der Rotsünder war Barry, der im zweiten Pflichtspiel für Basel zum zweiten Mal des Feldes verwiesen wurde und zudem zwei Penaltys verschuldete. Den ersten Penalty nach einem streitbaren Foul wehrte Marwin Hitz’ Stellvertreter Mirko Salvi noch ab. Der zweite brachte den 1:1, nachdem Barry den Ausgleich aus dem Spiel heraus mit einer Parade auf der Torlinie verhindert hatte und dafür die Rote Karte sah.
Gelb-rot handelte sich zwölf Minuten später Riccardo Calafiori wegen eines Ellbogeneinsatzes ein. Zu diesem Zeitpunkt stand es durch einen herrlichen Weitschuss von Ramasan Orasow bereits 1:2. Hinzu kamen in den wilden Minuten nach dem Seitenwechsel ein krachender Pfostenschuss der Kasachen und der dritte Gegentreffer durch Islam Tschesnokow. In der ersten Halbzeit hatte sich bei den Baslern zudem Wouter Burger mit einer Oberschenkelverletzung auswechseln lassen müssen.
Will der FC Basel seine Chancen auf ein neues Europacup-Märchen in dieser Saison wahren, muss er das Ruder in einer Woche in Almaty personell geschwächt und nach einem gut zehnstündigen Anflug herumreissen.
Basel - Tobol Kostanai 1:3 (1:0)
12'287 Zuschauer. - SR Correia (POR).
Tore: 25. Barry (Burger) 1:0. 57. Deblé (Handspenalty) 1:1. 62. Orasow 1:2. 71. Tschesnekow 1:3.
Basel: Salvi; Lang (77. Lopez), Comas, Van Breemen, Calafiori; Burger, Frei, Schmid (68. Augustin); Ndoye, Barry, Kade (77. Djiga).
Bemerkungen: Basel ohne Hitz, Dubasin, Adjetey, Avdullahu (alle verletzt), Millar (Vaterschaft) und Sigua (noch nicht spielberechtigt). 54. Salvi wehrt Foulpenalty von Orasow ab. 56. Rote Karte gegen Barry (Hands). 61. Pfostenschuss Tschesnokow. 68. Gelb-rote Karte gegen Calafiori. Verwarnungen: 44. Ilic. 45. Calafiori. 45. Scharinbetow.
Deutlich besser lief es dem FC Luzern. Die Zentralschweizer gewannen auswärts gegen Djurgarden 2:1 und schafft sich eine ausgezeichnete Ausgangslage für das Rückspiel in einer Woche.
Der Sieg der Luzerner war aufgrund einer Leistungssteigerung in der ersten Halbzeit nicht gestohlen, am Ende fiel er aber dennoch glücklich aus.
In der zweiten Halbzeit waren es die Schweden, die den Siegtreffer vehementer suchten. Nach gut einer Stunde verpasste Stürmer Musa Gurbanli aber völlig freistehend und aus aussichtsreichster Position per Kopf. Zehn Minuten später rettete Martin Frydek für den geschlagenen Pascal Loretz auf der Linie.
Die einzig nennenswerte Luzerner Chance in der zweiten Halbzeit nutzte Joker Jakub Kadak zum Siegtreffer. Er schob den Ball am Ende einer sehenswerten Ballstafette cool im Tor unter.
Am Anfang der Partie hatte noch nicht viel auf Luzerner Jubel in Stockholm hingedeutet. Bereits nach fünf Minuten und einem Freistoss jubelten die Heimfans. Erst nach dem Ausgleich durch Kemal Ademi nach einer knappen halben Stunde, der aus dem viel zitierten Nichts fiel, kamen die Gäste besser ins Spiel. Am Ende waren die Luzerner nicht das bessere, aber das effizientere Team.
Djurgarden - Luzern 1:2 (1:1)
SR van der Eijk (NED).
Tore: 4. Löfgren 1:0. 29. Ademi 1:1. 82. Kadak 1:2.
Luzern: Loretz; Ottiger (79. Kadak), Beka, Burch, Frydek; Beloko, Spadanuda, Max Meyer, Dorn, Okou (73. Ulrich); Ademi (73. Villiger).
Verwarnungen: 8. Beloko. 12. Okou. 59. Schüller. 83 Frick (Trainer Luzern).
(dab/sda)