Bei Viertelfinal-Quali der Nati gibt es vielleicht doch noch Besuch vom Bundesrat
Bei der Fussball-Weltmeisterschaft der Männer 2018 in Russland traten sich die Schweizer Magistraten regelrecht auf die Füsse: Mit dem damaligen Sportminister Guy Parmelin (SVP), seinem Parteikollegen und Finanzminister Ueli Maurer sowie Bundespräsident Alain Berset (SP) besuchten gleich drei Bundesräte je ein Spiel der Nati.
Auch bei den Weltmeisterschaften 2006 (Deutschland), 2010 (Südafrika), 2014 (Brasilien) und 2022 (Katar) war bei mindestens einem Spiel der Nati ein Bundesratsmitglied im Stadion präsent. Die Gelegenheit, sich mit Fans und Spielern ablichten zu lassen und als Fussballfan in Szene zu setzen, lässt man sich ungern entgehen.
Die bundesrätliche Begeisterung für die Frauen-Nati scheint deutlich geringer zu sein. Wie die Bundeskanzlei schon letzte Woche dem «Tages-Anzeiger» mitteilte, ist «eine Teilnahme eines Mitglieds des Bundesrats an der Fussball-WM in Australien und Neuseeland» aktuell nicht vorgesehen – obwohl es erst die zweite WM-Teilnahme der Schweizer Frauennationalmannschaft ist. Bereits bei ihrer ersten WM-Teilnahme 2015 in Kanada hatte sich kein Bundesratsmitglied blicken lassen.
Cassis: Team treffen, aber kein Spiel besuchen
Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat laut Sprecher Adrian Arnold bereits im März eine schriftliche Einladung für die drei Vorrundenspiele der Frauen-Nationalmannschaft an der WM in Neuseeland an den Bundesrat geschickt. «Wir freuen uns über jeden Besuch und über die persönliche Unterstützung einer Bundesrätin oder eines Bundesrats an den Länderspielen unserer Natis», so Arnold. Aber natürlich habe man beim SFV auch Verständnis dafür, wenn die Mitglieder der Landesregierung aufgrund der Agenda nicht persönlich teilnehmen könnten.
Doch sollten die nach den ersten zwei Vorrundenspielen erstklassierten Schweizerinnen das Achtelfinal vom 5. August erreichen und überstehen, könnte der Frauen-Nati doch noch die seltene Ehre einer bundesrätlichen Visite zuteilwerden. Denn Aussenminister Ignazio Cassis wird kurz darauf zu einem Besuch in Neuseelands Hauptstadt Wellington erwartet, wo er unter anderem am 8. August vor der Auslandschweizergemeinde auftreten wird.
«Sollte die Nationalmannschaft noch im Turnier sein, wenn Bundesrat Cassis in Neuseeland eintrifft, tun wir alles dafür, um ein Treffen zwischen dem Aussenminister und dem Team zu organisieren», sagt Valentin Clivaz, Sprecher des Aussendepartements EDA, auf Anfrage von CH Media. Entsprechende Abklärungen seien derzeit in Gang. Das Aufeinandertreffen fände jedoch ausserhalb des Stadions statt. Denn, so EDA-Sprecher Clivaz: «Ein Matchbesuch ist aufgrund des Reiseprogramms aus terminlichen Gründen leider nicht möglich.» (aargauerzeitung.ch)
