Die Grasshoppers verdanken das 1:1 aus dem Hinspiel, das alles offen lässt im Kampf um den letzten freien Platz in der kommenden Super-League-Saison, auch den scharfen Augen von Fedayi San. Der Videoschiedsrichter und sein Kollege sahen in der Nachspielzeit das Handspiel, das wohl fast keiner sonst bemerkt hatte. Für die Zürcher ist der daraus resultierende und verwandelte Penalty womöglich Gold wert.
Das 1:1 stimmt GC optimistisch. «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», sagte Amir Abrashi. «Wir müssen aber gewaltig aufpassen. Es wird kein Selbstläufer.» Aus den Offensivaktionen müsse seine Mannschaft mehr machen als im Hinspiel, forderte der Captain. «Es braucht mehr Strafraumpräsenz.»
An Unterstützung der Fans wird es auf jeden Fall nicht mangeln in Thun. Die 1800 Tickets, die dem Super-League-Klub zur Verfügung gestellt wurden, waren gemäss Angaben von GC schon nach einer halben Stunde vergriffen. Zwei Extrazüge bringen die Zürcher Fans am Freitag nach Thun.
In der Stockhorn Arena muss für GC am Ende – unter Umständen nach Verlängerung oder Penaltyschiessen – ein Sieg herausspringen, um nicht wie 2019 in die Challenge League abzusteigen.
Wie schwierig es ist, in Thun zu gewinnen, zeigt die Saisonstatistik: Nur der FC Luzern hat es im Cup nach Verlängerung geschafft; in der Meisterschaft gab es für die Berner Oberländer in 18 Heimspielen 15 Siege und 3 Remis bei einem Torverhältnis von 45:12. GC-Trainer Marco Schällibaum spricht von einer Hölle, wenn er auf das Auswärtsspiel in Thun vorausblickt. Gegenüber «Blue News» sagt er aber auch: «Manchmal musst du durch die Hölle, um wieder gewisse schöne Zeiten zu sehen.»
Auch dank der Perspektive eines anstehenden Heimspiels hielt sich die Enttäuschung der Thuner nach dem späten 1:1 im Letzigrund im Rahmen. «Wir wissen, dass wir daheim stark sind und selbstbewusst auftreten werden», sagte Torschütze Marc Gutbub. Der Lohn für einen Sieg wäre die Rückkehr in die Super League nach vier Jahren Zweitklassigkeit.
GC-Fans hingegen werden sich wohl sorgen, was mit dem Klub passieren würde, sollte er tatsächlich absteigen. Dass dieser schmerzen und die Ziele gefährden würde, gibt auch Interimspräsidentin Stacy Johns zu. Sie sagt aber: «Wir sind geduldig, das ist die Wahrheit. Wir wissen, das ist kein Kurz-Projekt, sonst würden wir scheitern.» (abu/sda)
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