Dem BVB winkt am Samstagabend (21 Uhr) in jedem Fall ein riesiger Geldregen. Entweder erhält er eine üppige Siegesprämie für den Triumph in der Champions League oder eine Nachzahlung für Jude Bellingham, die zusammen mit der Verliererprämie noch grösser ausfallen würde.
In der Vereinbarung, die Borussia Dortmund und Finalgegner Real Madrid im letzten Sommer bezüglich des Wechsels des englischen Mittelfeldspielers getroffen haben, waren neben der Sockelablöse von 103 Millionen Euro nämlich auch einige Bonuszahlungen in Millionenhöhe inkludiert. Bis zu 30,9 Millionen Euro könnten die Dortmunder so zusätzlich einnehmen. Und ein Drittel davon kassiert der BVB gemäss Sky schon definitiv – unter anderem wegen des Gewinns der Meisterschaft und der Qualifikation für die Königsklasse.
Pikant ist angesichts des Direktduells im Final der Champions League jedoch eine andere Klausel: So bekommt Borussia Dortmund im Falle einer Niederlage im Londoner Wembley knapp fünf Millionen Euro von den Madrilenen. Sollte Bellingham zusätzlich in die Elf des Jahres im wichtigsten europäischen Wettbewerb gewählt werden, könnten weitere zwei Millionen Euro folgen. Angesichts seiner je vier Tore und Assists, die den 20-Jährigen auf den geteilten 3. Platz der Skorerliste bringen, scheint dies nicht unwahrscheinlich. Zumal ansonsten kein Mittelfeldspieler auch nur auf sieben Tore und Assists kommt.
Falls Real Madrid die Champions League also gewinnt und Bellingham ins Topteam gewählt wird, erhält der BVB bis zu sieben Millionen Euro. Zusammen mit der Prämie von 15,5 Millionen Euro, welche der Verlierer des Endspiels erhält, übersteigt dies die Siegesprämie von 20 Millionen Euro. Schaut man also trocken und aus rein finanzieller Sicht auf den Champions-League-Final, müsste es eigentlich im Interesse der Dortmunder sein, das Spiel zu verlieren.
Dass dies natürlich Quatsch ist – nicht nur aufgrund der positiven Auswirkungen in Sachen Marketing und Co. –, dürfte jedem bewusst sein, der das Mindset eines Profisportlers auch nur ansatzweise versteht. Kurios ist es aber allemal.
Noch verrückter scheint jedoch die Zahlung, welche Real Madrid bereits tätigen musste. Denn bei den Königlichen griff eine Klausel aus einem Transfer eines bereits zurückgetretenen Spielers. Wie der «Telegraph» berichtete, schuldet der 14-fache Champions-League-Sieger Chelsea nämlich zusätzlich rund sechs Millionen Euro für die Verpflichtung von Eden Hazard, weil der Klub den Final im Wembley erreicht hat. Damit steigt die Gesamtablöse auf 120,8 Millionen Euro.
Zwar hat der Belgier seine Karriere bereits vor einem Jahr beendet und spielte in der laufenden Saison dementsprechend keine einzige Minute. Doch weil er bei seinem Wechsel vor fünf Jahren einen bis 2024 gültigen Vertrag unterschrieb und sich die Madrilenen und Blues auf eine solche Klausel geeinigt hatten, greift diese trotzdem noch.
So würde das Team von Carlo Ancelotti im Falle eines Sieges fast die gesamte Siegerprämie für Nachzahlungen aus vergangenen Transfers aufwenden müssen. Aber das wäre für den Klub von Präsident Florentino Perez wohl zu verkraften.
👍 für Dortmund und ⚡️ für Real