Der Schweizer Fussballverband SFV bestreitet bis auf Weiteres keine Spiele mehr gegen Russland. Dies aufgrund der aktuellen politischen Lage in der Ukraine. Der Angriff Russlands auf die Ukraine verstosse in «eklatanter Weise» nicht nur gegen das Völkerrecht, sondern ebenso gegen die universalen Werte des Fussballs wie die Förderung freundschaftlicher Beziehungen.
Der SFV bezeichnet diese Haltung als «nicht verhandelbar» und betont, dass sich dieser Boykott wenn nötig auch auf die erste Partie des Frauen-Nationalteams an der Europameisterschaft in England erstrecke, wenn das Team von Nils Nielsen am 9. Juli gegen die Russinnen antreten sollte.
Vor der Schweiz hatten bereits die Landesverbände von Dänemark, Norwegen, Polen, Schweden und Tschechien bekannt gegeben, im Zuge des Krieges in der Ukraine nicht gegen Russland antreten zu wollen beziehungsweise den Ausschluss der Russen aus den Playoffs der WM-Qualifikation gefordert. Dieser Forderung schloss sich nun auch der SFV an.
Schalke 04 trennt sich im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine von seinem umstrittenen Hauptsponsor Gazprom. Dies habe der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, teilte der Klub aus der zweiten Bundesliga am Montag mit.
Für die Schalker bedeutet dies einen harten Einschnitt. Der russische Staatskonzern war bisher wichtigster Geldgeber des mit rund 200 Millionen Euro Verbindlichkeiten belasteten Traditionsklubs. Der Kontrakt läuft eigentlich noch bis 2025. Schalke versicherte in der Mitteilung aber: «Die vollständige finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bleibt von diesem Entscheid unberührt. Die Vereinsführung ist zuversichtlich, zeitnah einen neuen Partner präsentieren zu können.»
Schon in der Vorwoche hatte Schalke unter dem Eindruck von Russlands Angriff auf die Ukraine und inmitten zunehmender Kritik an der Verbindung zu Gazprom entschieden, den Schriftzug des Unternehmens vom Trikot zu entfernen. Beim Meisterschaftsspiel in Karlsruhe liefen die «Königsblauen» stattdessen mit dem Vereinsnamen auf der Trikotbrust auf. (ram/sda/dpa)