Am Samstag traf in der englischen Premier League Everton auf Manchester City (0:1). Beide Mannschaften haben einen Ukrainer im Kader – Oleksandr Zinchenko bei ManCity und Vitaliy Mykolenko bei Everton. Die beiden sassen das ganze Spiel über auf der Bank, trafen sich aber noch vor dem Anpfiff und umarmten sich.
Als wenig später beide Teams mit Unterstützungsbotschaften für die Ukraine aufs Feld liefen, konnte der 25-jährige Zinchenko die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Einen emotionalen Moment erlebte auch Roman Yaremchuk im Spiel von Benfica Lissabon gegen Vitoria Guimaraes (3:0). Der ukrainische Stürmer wurde in der 61. Minute eingewechselt und erhielt von den Ukraine-Fahnen schwingenden Benfica-Fans eine Standing Ovation. Yaremchuk wurde ob der Unterstützung sichtlich emotional.
Robert Lewandwoski lief am Samstag beim 1:0-Sieg der Bayern in Frankfurt mit einer blau-gelben Armbinde auf. Der polnische Startstürmer ist einer der Fussballer, der sich bislang am deutlichsten zum Krieg in der Ukraine geäussert hat. «Als Sportler kann ich nicht einfach so tun, als würde nichts passieren», schrieb er am Samstagabend.
As an athlete, I can't pretend nothing is happening🇺🇦 #StandWithUkraine pic.twitter.com/eL0ccpJhdG
— Robert Lewandowski (@lewy_official) February 26, 2022
Und bereits am Samstagmorgen äusserte er sich zur Entscheidung des polnischen Fussballverbands, Spiele gegen Russland zu boykottieren: «Es ist die richtige Entscheidung. Ich kann mir nicht vorstellen, mit der aktuellen Situation gegen ein russisches Team zu spielen. Die Fussballer und Fans in Russland tragen keine Verantwortung, aber wir können nicht so tun, als sei alles in Ordnung.»
It is the right decision! I can’t imagine playing a match with the Russian National Team in a situation when armed aggression in Ukraine continues. Russian footballers and fans are not responsible for this, but we can’t pretend that nothing is happening. https://t.co/rfnfbXzdjF
— Robert Lewandowski (@lewy_official) February 26, 2022
Es gab allerdings auch noch sportliche Aufreger an diesem Wochenende: Liverpool bezwang im Final des englischen Ligapokals Chelsea nach Penaltyschiessen und holte sich damit den ersten Titel in dieser Saison. Dabei sorgte Jürgen Klopp mit seinem speziellen Pokal-Jubel für einen Lacher.
Damit es überhaupt zu Klopps Jubel kommen konnte, brauchte es einen wahren Penalty-Krimi. Die ersten 20 Schützen trafen allesamt, bis Chelseas Goalie Kepa – einzig und allein für das Penaltyschiessen eingewechselt – treffen musste und verschoss.
Hat sich Chelsea-Trainer Thomas Tuchel also verschätzt, als er vor dem Penaltyschiessen Stammkeeper Edouard Mendy durch Kepa ersetzte? Ja und nein. Die Statistik sprach für den Wechsel: Mendy kommt in seiner Karriere auf eine Penalty-Fangquote von sechs Prozent, Kepa immerhin auf 29 Prozent. Doch dass ausgerechnet der eingewechselte Goalie den entscheidenden Penalty verschiesst, ist für Tuchel natürlich bitter.
Penalty takers have scored 94% of their shots against Mendy (30 goals on 32 attempts), so substituting on Kepa (71%, 17 goals on 24 attempts) was a very logical choice, despite his inability to stop anything in this shootout.
— Geir Jordet (@GeirJordet) February 27, 2022
Manchester United kam gegen Watford trotz vieler hochkarätiger Torchancen nicht über eine 0:0 hinaus. Auch, weil Superstar Cristiano Ronaldo in der 9. Minute vielleicht das 1:0 von Bruno Fernandes verhinderte. CR7 blockte den Schuss seines Landsmanns direkt vor dem Tor ab.
Wir wechseln nach Italien. Dort trennten sich in der Serie C Foggia Calcio und Bari mit einem 2:2-Unentschieden. Der Ausgleichstreffer zum 2:2 von Alessandro Mallamo war besonders sehenswert.
Der Schlussspurt in der Serie A verspricht Hochspannung. Weil an diesem Wochenende beide Mailänder Klubs nur ein Unentschieden holten, ist Napoli nach einem 2:1-Sieg über Lazio Rom neuer Leader. Die Süditaliener haben gleich viele Punkte wie Milan. Dahinter folgt Inter nur zwei Zähler zurück. Selbst Juventus kann sich nach einem 3:2-Sieg gegen Empoli noch leise Titelhoffnungen machen.
Villarreal hat den Rückstand auf die Champions-League-Plätze in Spanien dank eines 5:1-Sieges gegen Espanyol Barcelona verringern können. Die überragende Figur des Spiels: der erst 19-jährige Flügelstürmer Yéremy Pino. Der traf zwischen der 14. und der 53. Spielminute gleich vier Mal.
Beim FC Barcelona gab es nicht nur wegen des 4:0-Siegs der ersten Mannschaft gegen Bilbao Grund zur Freude, sondern auch wegen eines Juniors. Der 20-jährige Flügelstürmer Ez Abde erzielte beim 3:2-Sieg von Barcelona B gegen CD Alcoyano ein Tor, das stark an Lionel Messi erinnerte.