Vor zwei Jahren verpflichtete das MLS-Team CF Montreal den argentinisch-amerikanischen Flügelspieler Matko Miljevic. Der damals 20-Jährige sollte den Kanadiern mehr Kreativität auf den Aussenbahnen verleihen. Doch Miljevics Karriere verlief nicht wie geplant.
Der Offensivspieler wurde nicht so oft eingesetzt, wie er sich das erhofft hatte. Vergangene Saison spielte er in 28 Auftritten nur rund 30 Minuten pro Match. In der laufenden Spielzeit kam er nach einem Meniskusriss gar erst zehnmal zum Einsatz und das stets nur als Ergänzungsspieler.
Das passte dem US-Argentinier überhaupt nicht. Um wenigstens zu etwas Spielzeit zu kommen, meldete sich Miljevic in einer Amateurliga an, wie diverse Medien aus Québec berichten. In der Ligue Québécoise de Soccer Calcetto (QCSL) trat er drei Spiele lang unter dem falschen Namen Nicolas Sotelo an. Dabei spielte der eigentliche Profi in kleinen Hallen mit Kunstrasen gegen Teams wie «Bayer Neverlosen» und «Nerazzurri».
Apres vérification je peux vous dire que le faux nom que Matko Miljevic a utilisé au début pour jouer dans la QCSL était Nicolas Sotelo
— Tony Marinaro (@TonyMarinaro) September 14, 2023
After verification I can tell u the fake name Matko Miljevic originally used to sign up to play in QCSL was the name Nicolas Sotelo #cfmtl https://t.co/Swa9WAXVDF
Natürlich wäre es MLS-Profis vertraglich eigentlich explizit verboten, an solchen Spielen teilzunehmen. Miljevic folgte der Einladung eines Freundes, der bei einem anderen Team in der gleichen Liga spielt, trotzdem. In den drei Spielen schoss er sechs Tore – fünf davon im Spiel gegen «Bayer Neverlosen». Trotzdem musste der 22-Jährige drei Niederlagen hinnehmen.
Die nächste folgte sogleich: Die Verantwortlichen der QCSL erfuhren, dass Miljevic sich unter falschem Namen angemeldet hat und verlangten, dass er unter seinem echten Namen auftritt, wenn er weiterspielen will. Der MLS-Profi verzichtete, besuchte aber noch ein Spiel der Mannschaft seines Freundes in den Playoffs – und dort kam es zur Eskalation.
Als das Team seines Freundes mit 0:5 im Rückstand lag, spuckte Miljevic einen der gegnerischen Spieler an und als dieser mit Fluchworten reagierte, schlug der Profifussballer dem Amateur die Faust ins Gesicht. Die Schiedsrichter brachen das Spiel ab und sorgten dafür, dass der US-Argentinier aus der Halle geführt wurde.
Und damit nicht genug: Miljevic erhielt von der QCSL eine lebenslange Sperre. Eine anonyme Quelle sagte dem kanadischen Onlinemedium danslescoulisses.com: «Die Liga will ihn nicht mehr sehen. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in seinen Einrichtungen.»
Und Miljevics MLS-Klub? Der wusste nichts von der ganzen Sache. Als die Verantwortlichen mit dem Bericht von danslescoulisses.com konfrontiert wurden, sagten sie, sie hätten keine Ahnung, würden den Vorfall aber schnellstmöglich untersuchen.