Der FC Zürich kassierte in der 13. Runde die erste Niederlage. Er verlor nach einer enttäuschenden Leistung. Das Ende der Ungeschlagenheit hatte sich in den letzten Runden etwas angekündigt. Die Leichtigkeit war abhanden gekommen und die Torproduktion arg ins Stocken geraten. In den letzten drei Matches schoss der FCZ nur einen Treffer, jenen beim 1:1 gegen Lausanne-Ouchy durch den Penalty von Jonathan Okita.
Gegen Servette spielte Zürich ähnlich schwach wie die Woche zuvor gegen die Waadtländer. Die beste Gelegenheit auf ein Tor bot sich Bledian Krasniqi nach weniger als einer Minute. Danach hatten die Zürcher die eine oder andere bessere Phase, ohne dabei aber Servette in Schrecken zu versetzen. Die Genfer kontrollierten das Geschehen meistens sicher.
Nach dem 1:0 des nunmehr siebenfachen Torschützen Chris Bedia in der 4. Minute stand Servette dem zweiten Tor immer näher als Zürich dem ersten. Bevor Steve Rouiller nach einer guten Stunde und einem schlecht verteidigten Eckball das 2:0 erzielte, hatte der Gast einige gute Torchancen ungenutzt gelassen. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend aus Sicht von Servette war die Rote Karte von Miroslav Stevanovic für ein unkontrolliertes Tackling in der Schlussphase.
Dass Servette für die erste Zürcher Niederlage der Saison sorgte, ist nicht überraschend. Das Team von René Weiler ist in der Liga die Mannschaft der Stunde mit fünf Siegen am Stück. Eine solche Serie gelang den Genfern erstmals seit Beginn der Super-League-Ära vor 20 Jahren. In der Tabelle sind sie nur noch zwei Punkte hinter dem FC Zürich klassiert.
Zürich - Servette 0:2 (0:1)
SR Wolfensberger.
Tore: 4. Bedia (Kutesa) 0:1. 62. Rouiller (Cognat) 0:2.
Zürich: Brecher; Wallner, Kryeziu, Kamberi; Boranijasevic (67. Oko-Flex), Conde (86. Hornschuh), Mathew, Rodrigo Conceição; Marchesano (76. Santini), Krasniqi (67. Guerrero), Okita (76. Rohner).
Servette: Mall; Tsunemoto (79. Vouilloz), Rouiller, Severin, Mazikou; Douline; Stevanovic, Ondoua, Cognat (75. Diba); Bedia (75. Crivelli), Kutesa (61. Bolla).
Bemerkungen: 89. Rote Karte gegen Stevanovic (grobes Foul). Verwarnungen: 82. Douline, 87. Severin, 90. Bedia, 95. Kamberi.
Für die letzten enttäuschenden Resultate in der Meisterschaft hatte Trainer Raphael Wicky auch die fehlende Effizienz verantwortlich gemacht. Torchancen seien jeweils ausreichend vorhanden gewesen. Auf der Schützenwiese war es gerade umgekehrt: Die Berner Torchancen waren rar, die Ausbeute fast maximal.
Joël Monteiro traf in der 6. Minute mit dem ersten ansprechenden Angriff der Gäste zum 1:1, kurz vor der Pause führte ein Konter über Meschack Elia, Darian Males und Torschütze Filip Ugrinic zum 2:1, in der 72. Minute gelang Loris Benito nach einem Eckball das 3:1 und zum Abschluss brillierte Elia mit einem schönen Schuss.
Die beiden letzten Treffer fielen, nachdem Sandro Lauper für ein Foul die Rote Karte gesehen hatte (56.). Winterthur bestätigte gegen YB seine in den ersten Saisonwochen beobachteten Mängel in der Defensive.
Die Zürcher zeigten aber auch, wieso sie eine der besten Offensiven der Liga haben. Sehr vieles spielte sich in der Nähe von YB-Goalie Anthony Racioppi ab. Dieser leitete mit einem Fehlpass das 0:1 durch den früheren YB-Junior Samuel Ballet ein. Ansonsten hielt er sein Tor rein – mit Paraden und vor allem dank der Ungenauigkeit der Winterthurer im Abschluss. Selbst beste Chancen liessen sie ungenutzt.
Winterthur - Young Boys 1:4 (1:2)
SR Kanagasingam.
Tore: 4. Ballet 1:0. 6. Joël Monteiro (Elia) 1:1. 43. Ugrinic (Males) 1:2. 71. Benito (Garcia) 1:3. 83. Elia (Camara) 1:4.
Winterthur: Keller; Schmid (80. Buess), Arnold, Stillhart; Gantenbein, Jankewitz, Zuffi (80. Schneider), Schättin (67. Diaby); Di Giusto (80. Ramizi); Ballet, Burkart (67. Turkes).
Young Boys: Racioppi; Blum (80. Janko), Camara, Benito, Garcia; Lauper; Males (61. Niasse), Ugrinic, Joël Monteiro (46. Colley); Elia (91. Persson), Nsame (80. Itten).
Bemerkungen: 59. Rote Karte gegen Lauper (grobes Foul). Verwarnungen: 15. Ugrinic, 22. Benito, 24. Camara, 51. Males, 51. Ballet, 69. Jankewitz.
Mitte der Woche bei der deutlichen 0:4-Niederlage gegen Lugano im Cup-Achtelfinal hatte Samuel Kalu 90 Minuten lang nur auf der Bank gesessen. Wenige Tage später war der Nigerianer der Mann des Spiels im Stade de la Tuilière. Der von Watford ausgeliehene 27-Jährige erzielte das 1:0 mit einem herrlichen Freistoss (71.) und bereitete das 2:1 von Brighton Labeau (80.) mit einem Eckball vor.
Der Sieg der Lausanner, zu dem der eingewechselte Dominik Schwizer in der Nachspielzeit das 3:1 beitrug, war verdient. Die Waadtländer, die in den letzten vier Ligaspielen zehn Punkte geholt haben, trafen noch vor dem 1:0 zweimal die Torumrandung durch einen Freistoss von Spezialist Kalu in der Startphase und kurz nach der Pause durch Anel Husic.
Das in der Super League seit über einem Monat sieglose Lugano, das im Cup noch von einem frühen Platzverweis gegen Lausanne-Sport profitiert hatte, musste diesmal selber einen Teil der Partie in Unterzahl bestreiten. Alle Tore fielen nach der Gelb-Roten Karte gegen Martin Marques in der 70. Minute – das 0:1 sogar unmittelbar nach dem Foul, das die zweite Verwarnung zur Folge hatte.
Lausanne-Sport - Lugano 3:1 (0:0)
SR Staubli.
Tore: 71. Kalu 1:0. 75. Sabbatini (Steffen) 1:1. 80. Labeau (Kalu) 2:1. 94. Schwizer (Suzuki) 3:1.
Lausanne-Sport: Letica; Custodio, Dussenne, Husic, Poaty (81. Dabanli); Diabaté (57. Suzuki), Roche, Bernede, Kalu (92. Schwizer); Sanches (81. Kukuruzovic), Sène (57. Labeau).
Lugano: Deana; Espinoza (83. Arigoni), Hajrizi, Hajdari, Martim Marques; Mahmoud (83. Mahou), Sabbatini, Bislimi (83. Mai); Steffen, Babic (54. Macek), Bottani (41. Cimignani).
Bemerkungen: 70. Gelb-Rote Karte gegen Martim Marques. Verwarnungen: 26. Hajrizi, 27. Sanches, 32. Sène, 44. Martim Marques, 79. Macek.
(ram/sda)