Am Montagabend vergab die FIFA die Auszeichnungen für unter anderem den besten Fussballer, die beste Trainerin und das schönste Tor. Der Weltfussballer hiess zum siebten Mal Lionel Messi, der Argentinien im Jahr 2022 zum Weltmeistertitel geführt hatte. Abstimmen durften wie immer die Captains und Trainer der nationalen Verbände sowie ausgewählte Journalistinnen und Fans.
Oftmals stimmen die Kapitäne und Trainer für die Teamkollegen aus ihren Klubs oder dem Nationalteam, sich selbst dürfen die Captains nicht wählen. Jahr für Jahr sorgen die Stimmzettel der einzelnen Stimmberechtigten für Interesse und Aufregung. Alle wollen wissen, wie ihre Helden abgestimmt oder von wem ihre Idole ihre Stimmen bekommen haben – oder von wem eben nicht.
Nun schlägt David Alaba, Captain der österreichischen Nationalmannschaft und Verteidiger von Real Madrid, eine grosse Welle des Hasses und rassistischer Beleidigungen entgegen. Denn Alaba wählte nicht Vereinskollege Karim Benzema, sondern Sieger Messi. Dies war scheinbar Grund genug für viele Fans von Real Madrid, den 30-Jährigen in den sozialen Medien aufs Übelste zu beleidigen, seine Bilder mit dem Hashtag «AlabaOut» zu kommentieren und das Ganze noch mit Affen-Emojis zu versehen. «Wenn du Karim nicht magst, verlasse das Team. Du gibst uns nichts», war einer der wenigen harmlosen Kommentare.
Deshalb sah sich Alaba zu einem Statement veranlasst, in dem er verlauten liess, dass bei den Österreichern das Team als Ganzes abstimmt und nicht der Captain allein. So sei die Entscheidung pro Messi gefallen. Dem fügte er hinzu: «Alle wissen, besonders Karim, wie sehr ich ihn und seine Leistungen bewundere. Er ist in meinen Augen ohne Zweifel der beste Stürmer der Welt.»
Messi hätte die Wahl ohnehin auch ohne die Stimme von Alaba gewonnen. Mit dem ersten Platz bei Trainern, Captains, Medien und Fans gewann der 35-Jährige die Wahl vor Kylian Mbappé und Karim Benzema. Auch dank der Stimmen von Granit Xhaka und Murat Yakin. Der Kapitän und der Trainer der Schweiz setzten Messi beide an den ersten Platz ihrer Stimmzettel. Auf Platz zwei und drei folgten bei Xhaka Luka Modric und Kylian Mbappé. Der Franzose war bei Yakin als Zweiter ebenfalls auf dem Stimmzettel vertreten, dahinter folgte überraschend ein zweiter Argentinier: der Stürmer Julian Alvarez von Manchester City.
(nih)
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