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NFL-Profi Byron Jones warnt Kollegen vor Team-Ärzten: «Nehmt Pillen nicht»

MIAMI GARDENS, FL - JANUARY 09: Miami Dolphins cornerback Byron Jones 24 walks off the field following the game between the New England Patriots and the Miami Dolphins on January 9, 2022 at Hard Rock  ...
Byron Jones galt als einer der besten Cornerbacks der NFL. Ob er jemals wieder spielen kann, ist unklar.Bild: www.imago-images.de

NFL-Profi warnt Kollegen vor Team-Ärzten: «Nehmt nicht die Pillen, die sie euch geben»

Kleinere Verletzungen sind im American Football ebenso an der Tagesordnung wie Spieler, die trotz Schmerzen auf dem Feld stehen. Häufig werden dabei Schmerzmittel eingesetzt. Davor warnt der frühere Top-Cornerback Byron Jones nun aber.
28.02.2023, 07:4828.02.2023, 14:30
Philipp Kay Köppen / watson.de
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Der Fussball entwickelt langsam aber sicher ein Bewusstsein für den Missbrauch von Schmerzmitteln sowohl im Profi- als auch im Amateurbereich. In der amerikanischen NFL ist dieses Problem schon seit einiger Zeit bekannt, wird aber selten als solches angeprangert.

Im American Football – einem Vollkontakt-Sport – geht es darum, den balltragenden Spieler von den Beinen zu holen. Oft geht das allerdings gerade für den angreifenden Spieler sehr schmerzhaft aus. Daher neigen die Teamärzte dazu, angeschlagene Spieler vor dem Spiel mit Medikamenten zu versorgen. Dadurch werden sie von alten Verletzungen nicht behindert und spüren die neu hinzugekommenen Verletzungen erst im Nachhinein.

KANSAS CITY, MO - JANUARY 21: Kansas City Chiefs quarterback Patrick Mahomes 15 comes up limping in the first quarter of an AFC divisional playoff game between the Jacksonville Jaguars and Kansas City ...
Patrick Mahomes spielte im Playoff-Viertelfinal sowie im Superbowl angeschlagen und unter Schmerzen.Bild: www.imago-images.de

NFL-Star macht auf Missstand aufmerksam

Ein Fehler, wie der 30-jährige Byron Jones am Wochenende verriet. In einem Appell auf Twitter richtete er sich an all seine Kollegen in der NFL. «Nehmt nicht die Pillen, die sie euch geben», warnt Byron Jones seine Mit- und Gegenspieler. «Nehmt nicht die Injektionen, die sie euch geben. Wenn es sein muss, konsultiert einen externen Arzt, um euch über die Langzeitfolgen zu informieren», rät der Cornerback allen Football-Spielern.

Mit einem Meme über sich selbst, auf dem er aus dem Stand über gleich zwei Autos springt, erinnert er an den bis heute währenden Weitsprungrekord, den er beim NFL Combine 2015 aufstellte. «Viel hat sich in acht Jahren verändert», zieht Jones den Vergleich. «Heute kann ich weder rennen noch springen aufgrund der Verletzungen, die ich mir bei diesem Sport zugezogen habe.»

Infolge seines Posts erhielt Jones auf Twitter reichlich Beileids-Bekundungen. Gleichzeitig lobten zahlreiche Footballspieler und Sportjournalisten die offene Kritik. Welche Medikamente bei ihm für welche Schäden gesorgt haben könnten, verriet Jones nicht. Allerdings verpasste Jones bereits die komplette Saison 2022, nachdem er an der Achillessehne operiert worden war.

Die häufigsten Spätfolgen von Medikamentenmissbrauch sind Leber- und Nierenschäden sowie Abhängigkeit – gerade in den USA, wo Opioide jahrzehntelang viel zu freizügig verschrieben worden sind. Doch auch eine Anfälligkeit für Sehnenverletzungen wird im Beipackzettel verschiedener Medikamente als mögliche Nebenwirkung aufgeführt.

Spekulationen über Karriereende

Jones hatte nach seinem Draft 2015 fünf Jahre lang für die Dallas Cowboys gespielt, seit 2020 war er für die Miami Dolphins am Start. Infolge seines Tweets war spekuliert worden, dass der 30-Jährige nun seine Karriere beenden müsse.

30 April 2015: Byron Jones is selected by the Dallas Cowboys for the 27th pick of the first round and poses with NFL American Football Herren USA Commissioner Roger Goodell during round 1 of the 2015  ...
Byron Jones – hier mit NFL-Commissioner Roger Goodell – wurde 2015 an 27. Stelle des Drafts gepickt.Bild: imago sportfotodienst

Insbesondere da Jones in einem zweiten Post nachlegte: «Es war mir eine Ehre und ein Privileg in der NFL zu spielen. Aber es hatte einen bedauerlichen Preis, den ich nicht habe kommen sehen.»

Wie ESPN berichtet, hegt Jones aktuell jedoch keinerlei Pläne, die Football-Schuhe an den Nagel zu hängen. Klar: Wenn er jetzt zurücktritt, müsste er einen Teil des Handgelds zurückzahlen, das er bei Vertragsunterschrift von den Dolphins erhalten hatte – das wären Unkosten in Höhe von umgerechnet knapp 4 Millionen Euro.

Nach seinem Geständnis, dass er weder rennen noch springen kann, ist es wahrscheinlicher, dass die Dolphins ihrerseits die Reissleine ziehen: Wenn sie Jones nach dem 1. Juni aus dem Kader streichen, würden sie dadurch mehr als 13 Millionen Dollar für den Salary Cap gewinnen.

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