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Bayern trifft auf Leipzig: Ein Bundesliga-Duell auf Augenhöhe

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Im morgigen Topduell zwischen Bayern München und RB Leipzig gibt es keinen klaren Favoriten.Bild: keystone

Spitzenkampf in der Bundesliga – was für die Bayern und was für Leipzig spricht

Am Samstag (18.30 Uhr) treffen in der Bundesliga mit Bayern München und RB Leipzig zwei Topteams aufeinander. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Einen Aussenseiter gibt es morgen nicht.
29.09.2023, 17:0729.09.2023, 17:40
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In den letzten beiden Partien zwischen Bayern München und RB Leipzig wurde die gewohnte Hierarchie ganz schön durcheinandergewirbelt: Die Begegnungen im Supercup-Final und in der abgelaufenen Bundesligasaison konnte das Team aus dem Osten Deutschlands gegen die Rekordmannschaft aus München relativ klar für sich entscheiden – und zwar auswärts in der Allianz-Arena.

Wie das kommende Duell zwischen den beiden Teams am Samstag endet, wird sich zeigen. Wir werfen aber schon jetzt einen Blick auf die Statistiken. So viel sei schon verraten: Eine klare Angelegenheit dürfte es nicht werden.

Beide Teams mit gelungenem Saisonstart

Bayern München

Vor dem Saisonstart hatte der FC Bayern München mit verschiedenen Baustellen zu kämpfen: Lange herrschte Unklarheit darüber, wer den nach Mailand abgewanderten Yann Sommer im Tor ersetzten soll, nachdem klar wurde, dass Manuel Neuer den Saisonstart verpassen wird. Auch die Entlassungen von Kahn und Salihamidzic in der Führungsetage und das Hin und Her um den Wechsel von Harry Kane brachten Unruhe ins Team. Trotzdem ist Bayern München der Start in die neue Saison wunschgemäss geglückt. Die Süddeutschen grüssen gemeinsam mit Xhakas Leverkusen von der Tabellenspitze und mussten in den ersten fünf Spielen nur einen Punkt abgeben.

RB Leipzig

Auch Leipzig darf mit seinem Start in die neue Saison zufrieden sein. Zwar ging das Team um Trainer Rose nach dem Triumph im Supercup gleich im ersten Bundesligaspiel gegen Leverkusen als Verlierer vom Platz. Seither agierten die Ostdeutschen aber äusserst diszipliniert und gewannen vier Spiele in Serie. Noch eindrücklicher zeigt sich Leipzigs Formstand, wenn man die letzte Saison und auch Spiele ausserhalb der Bundesliga in die Statistik miteinfliessen lässt: Aus den letzten 15 Pflichteinsätzen gingen die Roten Bullen 14 Mal als Sieger hervor.

In der Champions League erwischten sowohl die Bayern als auch Leipzig einen guten Start: Bayern bezwang Manchester United in einem umkämpften Duell, Leipzig gewann deutlich gegen ein bescheidenes YB.

Gefährlichste Offensive trifft auf formstarke Defensive

epa10878587 Munich's Harry Kane celebrates after scoring the 2-0 goal during the German Bundesliga soccer match between FC Bayern Munich and VfL Bochum in Munich, Germany, 23 September 2023. EPA/ ...
Harry Kane macht in Deutschland weiter, wo er in England aufgehört hat, und erzielt Tor um Tor. Bild: keystone

Bayern München

Eine der grossen Fragen vor der neuen Saison war, ob Harry Kane den immensen Erwartungen in Bayern gerecht wird. Stand heute kann man sagen, dass er sie gar übertrifft. Bei einem Expected-Goal-Wert von 5,6 schoss der Engländer deren sieben. Sein Debüt hat klubintern Rekordcharakter: Noch nie zuvor hat ein Bayern-Spieler in den ersten fünf Spielen mehr als sieben Treffer erzielt.

Mit dem Franzosen Mathys Tel verfügt Bayern neben Knipser Kane auch über den torgefährlichsten Joker der Liga. In fünf Spielen traf der erst 18-Jährige drei Mal. Bayern überzeugt in der Offensive auch in der angelaufenen Saison und erzielte bereits 18 Tore – Ligahöchstwert.

Will Leipzig die Münchner am Samstag besiegen, tun sie zudem gut daran, Standardsituationen zu vermeiden: Bayern hat in dieser Saison bereits fünf Mal nach Standards getroffen, davon drei Mal von der Eckfahne. Nur Leverkusen kann in dieser Hinsicht mit dem Rekordmeister mithalten.

RB Leipzig

Leipzigs Offensive erzielte in der laufenden Saison fast doppelt so viele Tore, als eigentlich hätten erwartet werden dürfen: Bei einem Expected-Goal-Wert von 8,2 traf der Rasenballsport-Verein 14 Mal. Die Ostdeutschen zeigten sich also nicht besonders torgefährlich, dafür aber umso effizienter im Abschluss.

Omnipräsent in Leipzigs Angriffsspiel ist derzeit der 20-jährige Holländer Xavi Simons, der von Paris Saint-Germain ausgeliehen wurde. Er erzielte bisher drei Tore und steuerte zudem vier Torvorlagen bei. Sorgten in Bayern nur sechs Spieler für 18 Tore, so sind bei Leipzig deren acht für 14 Tore verantwortlich. Die Offensive ist in Leipzig also breit abgestützt.

Die mit einem Durchschnittsalter von 24,8 Jahren junge Leipziger Mannschaft überzeugte bisher aber vor allem in der Defensive. Torhüter Janis Blaswich ist seit drei Spielen und 325 Bundesligaminuten ungeschlagen. In Sachen Gegentoren stehen die Bayern dem Team um Leipzig jedoch um nichts nach: Beide Teams stehen momentan bei vier Gegentreffern.

Beim Duell zwischen Bayern und Leipzig kommt es also zum Rencontre zwischen der gefährlichsten Offensive und der formstärksten Defensive der Liga.

Die Bilanz spricht für Bayern, das Momentum für Leipzig

Leipzig konnte in den letzten beiden Spielen gegen Bayern mit zwei klaren Siegen sicherlich viel Selbstvertrauen tanken – die Bilanz spricht aber trotzdem für den Rekordmeister. In den bisher 18 Partien zwischen den beiden Teams gingen die Münchner neun Mal als Sieger vom Platz, sechs Mal endete das Spiel mit einem Unentschieden und drei Mal hatte Leipzig das bessere Ende.

Bayern's head coach Thomas Tuchel, left, embraces with Leipzig's head coach Marco Rose ahead the German Bundesliga soccer match between FC Bayern Munich and RB Leipzig at the Allianz Arena s ...
Marco Rose hat in Leipzig alles im Griff.Bild: keystone

Betrachtet man die Gesamtbilanz der beiden Teams, seit ihre jeweiligen Trainer im Amt sind, hat Leipzig die Nase vorn. Trainer Marco Rose hat das Team im Jahr 2022 übernommen und seither ging es stetig bergauf. In den 34 Spielen unter Rose sammelte Leipzig 73 Punkte – gleich viele wie Bayern im gleichen Zeitraum. Roses Bilanz liegt somit bei 2,14 Punkten pro Spiel. Bayern-Trainer Tuchels Bilanz sieht etwas weniger rosig aus. In 20 Spielen holte er mit seinem erfolgsverwöhnten Team 12 Siege und insgesamt 1,95 Punkte pro Spiel.

Was die Statistiken betrifft, hat Bayern München insgesamt die Nase vorn. Nicht umsonst dominiert das Team die Bundesliga seit Jahren. Das Momentum spricht hingegen für die Mannschaft aus Leipzig. Trainer Rose scheint alles richtig zu machen und die letzten beiden Siege gegen die Bayern dürften seiner Mannschaft ein gutes Gefühl geben. Man darf hoffen, dass die Partie am Samstag so spannend und umkämpft wird, wie es die Zahlen vermuten lassen.

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Bayern und? Diese Klubs wurden schon deutscher Meister
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Bayern und? Diese Klubs wurden schon deutscher Meister
Bayern München ist deutscher Rekordmeister: 2023 ging die Meisterschale bereits zum 33. Mal an den Liga-Krösus, zum elften Mal in Serie holten die Bayern den Titel.
quelle: keystone / anna szilagyi
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2 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fandustic
29.09.2023 18:50registriert Juni 2021
Ja wird interessant, bin gespannt.

Noch zwei Anmerkungen zum Inhalt:
„….und mussten in den ersten fünf Spielen nur einen Punkt abgeben.“
Zwei Punkte wurden abgegeben, da ein Unentschieden 1 Punkt gibt, anstatt die 3 für einen Sieg.
„ Sein Debüt hat klubintern Rekordcharakter: Noch nie zuvor hat ein Bayern-Spieler in den ersten fünf Spielen mehr als sieben Treffer erzielt.“
Ist etwas unklar formuliert, da Lewandowski einmal 10 Tore in den ersten 5 Spielen schoss. Jedoch hat noch nie ein Neuzugang mehr als 7 Tore erzielt in den ersten 5 Spielen.

Klugscheissmodus aus😅
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    Ein Erfolg mit Vorbehalten – bei den Bayern bleiben trotz Meisterschaft Probleme
    Nach der Horrorsaison 2023/24 ist der FC Bayern München wieder Deutscher Meister. Harry Kane und Co. feierten dies feuchtfröhlich – aber noch hat Trainer Vincent Kompany nicht alle Zweifel beseitigt.

    Am Ende wurde aus der gemäss Bild «lahmen Watch-Party» des Leverkusen-Spiels in Freiburg mit nur vier Spielern, Trainer Vincent Kompany und einigen Staff-Mitarbeitern doch noch ein feuchtfröhliches Meisterfest. Dank des 2:2-Unentschiedens vom einzig verbliebenen Verfolger um Granit Xhaka durfte Bayern München am gestrigen Sonntag den 34. Meistertitel feiern. Am Vortag hatten es die Bayern beim 3:3 in Leipzig aufgrund eines Gegentors in letzter Sekunde noch verpasst, diesen klarzumachen.

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