Zehn Minuten reichten, dass der FCB gegen Tobol Kostanai aus Kasachstan komplett auseinanderfiel. Zuerst verursachte Stürmer Thierno Barry, der zuvor das 1:0 für die Basler erzielt hatte, einen Foulpenalty. Hier war Ersatztorhüter Mirko Salvi noch zur Stelle, doch nur vier Minuten später irrte dieser durch den Strafraum und Barry rettete für ihn auf der Linie. Mit der Hand. Die Konsequenz: Penalty und Platzverweis.
Serges Deble trat an und glich zum 1:1 aus. Nur fünf Minuten später nutzt Ramazan Orazov den zusätzlichen Platz und schoss die Kasachen mit einem Sonntagsschuss erstmals in Führung. Am Ende stand es nach einem weiteren Platzverweis gar 3:1 für die krassen Aussenseiter – und das vor dem Basler Anhang im «Joggeli».
Aussenverteidiger und Routinier Michael Lang behauptete zwar zuerst, dass der Abend «schwierig in Worte zu fassen» sei, doch am Ende sprudelte es nur so aus ihm raus. «Wir spielten eine katastrophale Viertelstunde nach der Pause. Zwei Penaltys, zwei Rote Karten, dann war das Spiel gefühlt schon gelaufen», analysierte der 32-Jährige im SRF-Interview.
Sie hätten sich schon in der ersten Halbzeit schwergetan, aber dann immerhin noch mit 1:0 geführt. Sie hätten mit einem guten Gefühl aus der Kabine kommen und weiter erhöhen wollen. Das ernüchternde Fazit: «Dieser Plan ging total in die Hose, es war ein peinlicher Auftritt.»
Auf der Suche nach Erklärungen sprach Lang auch den Umbruch an, den der FCB in diesem Sommer durchmachte: «Uns fehlen noch die Automatismen, während der Gegner in der Meisterschaft schon 16 oder 17 Spiele gemacht hat.» Er sei keiner, der nach Ausreden suche, aber es sei einfach so, dass die Mannschaft extrem viel Qualität verloren habe und noch in der Findungsphase sei.
Es sei schwierig, nach Positivem zu suchen: «Einen solchen Tiefpunkt zum Start einer Saison habe ich auch fast noch nie erlebt.» Trotzdem hätten die Basler am nächsten Donnerstag die Chance auf Wiedergutmachung. Es bleibe nicht viel Zeit, aber die Mannschaft habe letzte Saison in der Conference League bereits Charakter bewiesen und müsse das nun wieder tun, sagte der Verteidiger. Lang stellt aber auch klar: «So ein Spiel kann einmal passieren, aber kein zweites Mal.» (abu)