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Frauen-WM: Nati-Verteidigerin Noelle Maritz: «Ich bin schon ein Bünzli»

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Noelle Maritz trägt den «unbedingten Siegeswillen der Amerikaner» in sich.Bild: keystone

Nati-Verteidigerin Noelle Maritz: «Ich bin schon auch ein Bünzli»

Noelle Maritz glänzt an der Weltmeisterschaft als flexible Verteidigerin. Im Gespräch spricht die Arsenal-Spielerin über ihre Position, ihre Heimat im Thurgau und erzählt, was sie von ihrer Kindheit in den USA mitgenommen hat.
27.07.2023, 19:00
Raphael Gutzwiller, hamilton / ch media
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Wenn Noelle Maritz gebraucht wird für das Nationalteam, dann ist die Arsenal-Verteidigerin zur Stelle. Das zeigte sich beim 0:0 gegen Norwegen eindrücklich. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Luana Bühler musste die 27-Jährige von der Aussen- in die Innenverteidigung rücken – und machte ihre Sache wie eine Bank. Vor dem abschliessenden dritten Gruppenspiel gegen Neuseeland äussert sie sich zu einigen Themen.

Über den Schlaf nach einem hitzigen Spiel:

«Wenn man so spät spielt wie wir gegen Norwegen – die Partie fand erst um 20 Uhr Ortszeit statt – dann ist es immer schwierig, gut einzuschlafen. Mein Körper war sehr müde, aber der Kopf konnte doch noch nicht abschalten. Ich habe ein bisschen Serien geschaut, bis mir irgendwann die Augen zufielen. Derzeit bin ich gerade ein wenig süchtig nach der Serie ‹The Blacklist›.»
«Wir gehen davon aus, dass das Stadion in Dunedin ausverkauft sein wird. Klar ist, dass im Stadion nur sehr wenige Menschen für uns sein werden.»

Über das Remis gegen Norwegen:

«Die Partie war sehr umkämpft, es war nicht einfach. Wir sind zufrieden mit dem 0:0, den Punkt können wir nehmen. Nun haben wir unseren Fokus voll auf dem letzten Match in dieser Gruppe gegen Neuseeland. Wir sind Erster, es kann aber noch viel passieren. Doch wir wissen, dass wir punkten müssen. Wir werden auf Sieg spielen.»
RECORD DATE NOT STATED 25th July 2023, Hamilton, New Zealand: Sophie Roman Haug of Norway as Noelle Maritz of Switzerland passes away during the FIFA Women s Football World Cup group A match between S ...
Noelle Maritz zeigte im 2. Gruppenspiel gegen Norwegen eine gute Leistung.Bild: www.imago-images.de

Über das bevorstehende Highlight-Spiel gegen Gastgeber Neuseeland:

«Wir gehen davon aus, dass das Stadion in Dunedin ausverkauft sein wird. Klar ist, dass im Stadion nur sehr wenige Menschen für uns sein werden. Dennoch werden wir die Stimmung aufsaugen und daraus Energie gewinnen. Gegen die Gastgeberinnen an einer WM zu spielen ist natürlich grossartig, in dieser Partie wollen wir uns von der besten Seite präsentieren.»

Über die Stimmung, die gegen die Schweizerinnen sein wird:

«Wenn die meisten im Stadion gegen uns sind, können wir diese Energie in etwas Positives umwandeln. Je mehr Stimmung, desto geiler ist das Spiel. Ich habe lieber 30'000 Fans gegen mich, als wenn nur zehn im Stadion sind. Allgemein finde ich es sehr schön zu sehen, wie gross die Begeisterung in Neuseeland und Australien für diese WM ist. Für uns ist es natürlich auch cool zu sehen, wie das als Gastgeberinnen sein wird, 2025 werden wir es an der Heim-EM auf der Gegenseite erleben.»
«Ich fühle ich mich sehr als Schweizerin und kann schon auch ein Bünzli sein»

Über ihre ungewohnte neue Position als Innenverteidigerin:

«Ich spiele einfach dort, wo mich Nationaltrainerin Inka Grings aufstellt. Aber klar ist auch, dass ich mich als Aussenverteidigerin am wohlsten fühle. Dort agiere ich jeweils im Klub bei Arsenal, diese Position habe ich schon sehr viel gespielt. Aber wenn sich Inka entscheiden sollte, dass ich auch gegen Neuseeland in der Innenverteidigung agiere, dann wird es so sein. Gegen Norwegen habe ich mich ganz gut geschlagen. Schon in der Vorbereitung habe ich für das Nationalteam ab und zu als Innenverteidigerin gespielt. Natürlich ist es ein bisschen anders im Stellungsspiel. Insbesondere gegen den Ball ist es für mich speziell, weil ich mir gewohnt bin, dass ich immer die Auslinie in der Nähe habe.»
Switzerland's Noelle Maritz attends an activation session before a training session on the training ground Tahuna Park in Dunedin, New Zealand on Tuesday July 18, 2023. (KEYSTONE/Michael Buholzer ...
Maritz im Kraftraum im WM-Austragungsort Dunedin.Bild: keystone

Über ihre Heimat und ihre Mentalität:

«Ich bin in den USA geboren und lebte dort zunächst einige Jahre. Dennoch fühle ich mich sehr als Schweizerin und kann schon auch ein Bünzli sein. Ich bin in einer ländlichen Region aufgewachsen, komme aus Erlen im Thurgau. Dort ist man ziemlich abgelegen von einer Grossstadt. Das Thurgau bedeutet für mich Heimat, meine Eltern wohnen noch immer dort. Wenn ich von London nach Hause fliege, dann gehe ich auch dorthin. Dennoch habe ich auch amerikanische Eigenschaften mitbekommen. Gerade im Sport zeigt sich das: Ich habe den unbedingten Siegeswillen, der die Amerikaner auszeichnet. Sie wollen immer in allem die Besten sein. Das hat sich bei mir auch eingeschlichen.»
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quelle: keystone / thibault camus
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