Die Berner Young Boys starten trotz einer engagierten Leistung mit einer Niederlage in die Champions-League-Saison. Zuhause gegen RB Leipzig setzt es ein 1:3 ab. Bei YB ist man enttäuscht über das Ergebnis, aber stolz auf die Leistung. «Die Mannschaft ist schwer enttäuscht, weil sie gegen eine starke Mannschaft aus der Bundesliga über weite Strecken eine Top-Leistung gezeigt hat, aber nicht belohnt wird», sagt Trainer Raphael Wicky.
Am Ende hätte die Konzentration bei einigen Standardsituationen nicht gestimmt. Das werde auf diesem Niveau sofort bestraft, analysierte der Walliser. Ähnlich klingt es bei Sandro Lauper: «Das Spiel war bis zum Schluss offen, was für uns spricht.» Er sei stolz auf die Mannschaft.
Das Fazit über die Startphase, in der YB gegen Leipzig mächtig unter die Räder kam, fällt bei Wicky und Lauper gleich aus: «Wir haben uns das Leben mit dummen Ballverlusten selbst schwer gemacht.» Aber beide heben auch den Charakter der Mannschaft hervor, wie sie darauf reagiert habe. «Wir haben gesehen, dass auch sie Fehler machen, wenn wir sie unter Druck setzen», sagt Lauper.
Lob gab es für die Berner auch von den Gegnern aus Deutschland. «In diesem Stadion mit den fantastischen Fans musst du erstmals bestehen», sagt Leipzigs Trainer Marco Rose nach dem Schlusspfiff. Sein Team habe gut angefangen, aber YB danach ins Spiel kommen lassen. Die Berner hätten auch ein gutes Gegenpressing aufgefahren. «Wir haben zu viele Bälle verloren», analysiert Rose. Der Sieg sei nach einer Steigerung in der zweiten Halbzeit aber trotzdem verdient gewesen.
Auch Siegtorschütze Xaver Schlager sprach den Young Boys ein Lob aus: «Nach dem 1:0 wurden wir passiv. YB hat den Ball sehr gut laufen lassen und der Ausgleich war verdient.» Die Pause hätte Leizpig dann gutgetan. Und sein Siegtreffer aus der Distanz? «Ich wusste, dass ich einfach das Tor treffen musste. Es waren sehr viele Spieler vor dem Tor, das ist schwierig für den Goalie, auch wenn er ihn abwehrt, kann es einen Rebound geben.»
Trotz leerer Ausbeute nimmt YB viel Hoffnung aus dem Champions-League-Auftakt mit. «Mit dieser Mannschaft und diesen Fans im Rücken ist noch vieles möglich», hofft Darian Males. Und Raphael Wicky ist sich sicher: «Wenn wir an unsere Grenzen gehen, können wir auch grosse Mannschaften ärgern.» (abu)