Katar weist Forderungen nach einem Entschädigungsfonds für auf den Baustellen für die Fussball-WM getötete oder verletzte Arbeiter zurück.
Der Ruf nach einem gemeinsamen Fonds Katars und der FIFA sei ein reiner «Werbe-Gag», sagte Arbeitsminister Ali bin Samich Al Marri der Nachrichtenagentur AFP.
Menschenrechtsorganisationen hatten die FIFA und Katar aufgefordert, einen Fonds in Höhe von 440 Millionen Dollar für die Arbeitnehmer einzurichten, die während eines Einsatzes auf WM-Baustellen getötet oder verletzt wurden. Die Summe entspricht den Preisgeldern für die an der Weltmeisterschaft teilnehmenden Mannschaften.
The global campaign calling on #Qatar and #FIFA to compensate migrant workers has received wide public support from multiple football associations, fans groups and #WorldCup sponsors, and now, support from the #Socceroos, Australia's Men's National Football Team. pic.twitter.com/r7NpX5Cuss
— Amnesty International (@amnesty) October 27, 2022
Menschenrechtsgruppen werfen Katar vor, die Gesamtzahl der Todesopfer auf den WM-Baustellen zu niedrig anzugeben. Dagegen bestreitet die Regierung nachdrücklich Berichte, wonach Tausende Arbeitsmigranten bei Unfällen auf den WM-Baustellen oder durch hitzebedingte Krankheiten gestorben sind.
Die FIFA hatte bislang angegeben, es gebe einen «laufenden Dialog» über Massnahmen zugunsten der Bauarbeiter. Al Marri sagte dazu, der Plan lasse sich nicht umsetzen. «Jeder Tod ist eine Tragödie», sagte der Minister, fügte aber zugleich hinzu, es fehlten Kriterien zur Einrichtung des Fonds. «Wo sind die Opfer? Haben Sie die Namen der Opfer? Wie kommen Sie an diese Zahlen?» Gleichzeitig versicherte der Arbeitsminister, die Tür sei «offen». Katar habe bereits «viele Fälle bearbeitet und gelöst». (sda/dpa)
Wenn alle, die sich jetzt darüber enervieren, mitmachen, wird das ein Verlustgeschäft für Katar, FIFA und alle die sich daran bereichern wollen. Wer macht mit?