Bundesrat Ueli Maurer reist an die Fussball-WM in Katar. Bisher hat Finanzminister Maurer als einziger Bundesrat seine Teilnahme bestätigt. Nicht an die Fussball-WM gehen, wird hingegen Sportministerin Viola Amherd.
Die Bundeskanzlei, das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bestätigten am Dienstag auf Anfrage entsprechende Meldungen.
Weitere Teilnahmen neben Maurer seien zur Zeit nicht vorgesehen, erklärte Ursula Eggenberger, Sprecherin der Bundeskanzlei. Das könne sich gegebenenfalls ändern und sei auch abhängig von jeweiligen Agenden der Departementsvorsteherinnen und Departementsvorsteher.
Es sei nicht vorgesehen, dass Bundesrätin Amherd die Fussball-WM in Katar besuche, hiess es beim VBS. Sie werde die Schweizer Mannschaft von zu Hause aus unterstützen. Zu den Gründen für das Fernbleiben von Amherd machte das VBS keine Angaben.
Vor Ort sein wird hingegen ihr Bundesratskollege Ueli Maurer. Maurer plane Ende November sowieso eine Arbeitsreise in den Nahen Osten, erklärte EFD-Sprecher Peter Minder auf Anfrage. Zum Abschluss der Reise werde Maurer einer Einladung des Schweizer Fussballverbandes (SFV) und der Fifa an den Bundesrat folgend am 28. November das Spiel Schweiz-Brasilien besuchen.
Maurer war bereits im Juli 2021 ein erstes Mal in den Golfstaat gereist. Im März dieses Jahres hatte sich Maurer erneut in Doha zu einem Arbeitsbesuch aufgehalten und dabei unter anderem den katarischen Energieminister Saad Sherida al-Kaabi getroffen. Thema waren unter anderem Lieferungen von Flüssiggas an die Schweiz.
Anfang September empfing Maurer in Dübendorf den katarischen Finanzminister Ali bin Ahmed Al Kuwari zu einem Arbeitsbesuch. Bei dem Treffen setzten die Schweiz und Katar laut EFD auf technischer Ebene ihren Austausch zu Finanz- und Wirtschaftsthemen fort und besprachen aktuelle Fragen im Bereich des Energiesektors.
Die Fussball-WM wird vom 20. November bis 18. Dezember ausgetragen. Eine offizielle Vertretung von Regierungen in Katar ist nicht unumstritten. Nichtregierungsorganisationen werfen dem Emirat vor, Mindestanforderungen bei Menschenrechten nicht einzuhalten. In Katar gilt das islamische Recht, die Scharia. Frauen sind nicht gleichberechtigt.
Besonders prekär ist laut Medienberichten auch die Lage unter den vor allem aus Nepal, Pakistan, Indien, Bangladesch und den Philippinen stammenden Niedriglohnarbeitern, die oft unter sklavenartigen Bedingungen arbeiten.
Auch die Nachhaltigkeit der Spiele in Katar ist nach Ansicht vieler Beobachter nicht erfüllt. Der Golfstaat hat keine Fussballtradition und alle WM-Stadien wurden für die WM neu gebaut. Mutmassliche Schmiergeldzahlungen bei der Fifa in Millionenhöhe im Umfeld der WM-Vergabe sorgen zudem seit Jahren für negative Schlagzeilen.
(yam/sda)
Die SVP hat doch rumgeheuchelt, es gehe ihr beim Kopftuchverbot auch um die Rechte und Selbstbestimmung der Frauen. Dann kann sich Üeli Maurer nun ja gleich vor Ort in Katar für die Rechte der Frauen einsetzen.