Sport
Leichtathletik

Marathonläufer kollabiert – doch statt zu helfen, machen die Zuschauer Fotos

Marathonläufer kollabiert – doch statt zu helfen, machen die Zuschauer Fotos 

15.04.2018, 21:0916.04.2018, 06:39
Mehr «Sport»

Es sind verstörende Szenen, die sich beim Marathon der Commonwealth Games im australischen Gold Coast in der Schlussphase abspielen. Der in Führung liegende Schotte Callum Hawkins bricht rund zwei Kilometer vor dem Ziel völlig erschöpft zusammen. Bei Temperaturen über 30 Grad rappelt sich der 25-Jährige zwar noch einmal auf, stürzt dann aber ein weiteres Mal und kracht mit dem Kopf in ein Brückengeländer und schafft es nicht mehr auf die Beine.

Der Zusammenbruch von Hawkins.Video: streamable

Das Schockierende dabei: Hawkins kriegt weder Hilfe von den Zuschauern, noch eilen Ärzte herbei. Alle schauen nur verdutzt über die Abschrankungen, einige machten sogar Fotos statt zu helfen.

Zwei Minuten nach seinem Sturz windet sich Hawkins immer noch auf dem Asphalt. Als ihn der spätere Sieger Michael Shelley überholt, passiert ... nichts. Erst eine gefühlte Ewigkeit nach seinem Zusammenbruch wird der Schotte mit der Ambulanz ins Spital gefahren.

Die Organisatoren erklärten, dass Hawkins geholfen wurde, sobald er selbst nach Hilfe gefragt hatte. Marathon-Läufer werden automatisch disqualifiziert, wenn sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Hawkins' Betreuer sagten nach dem Rennen, dass ihr Schützling in «keiner ernsten Lage» und bereits wieder ansprechbar sei. Robbie Simpson, der Dritter wurde und seinen Landsmann überholte, erklärte: «Ich hätte eigentlich gerne gestoppt und ihm geholfen», so Simspon. «Aber ich war selbst in Schwierigkeiten.» Sieben von 24 Läufern beendeten den Marathon nicht. (pre)

Alle Leichtathletik-Weltrekorde

1 / 49
Alle Leichtathletik-Weltrekorde
Männer– 100 Meter: Usain Bolt (JAM), 9,58 Sekunden, 2009 in Berlin.
quelle: ap / gero breloer
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Olympia-Momente: Sommerspiele

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
niklausb
15.04.2018 21:20registriert März 2015
Ich seh das nicht ganz so... 1. Ist das Brückengeländer sehr hoch und 2. Sind einige Zuschauer da und scheinen sich der Gestik nach schon zu kümmern bzw. Sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Der Kameraman der die Sache filmt hält aber schonungslos drauf und macht auch keine anstalten zu helfen sondern filmt einfach weiter.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Butzdi
15.04.2018 21:38registriert April 2016
Hm, wo is hier der Skandal? Ich sehe niemand Photos machen - ausser dem offiziellen Kameramann - die Leute fragen ihn offensichtlich sofort wie es ihm geht und suchen nach Hilfe. Offensichtlich wissen die Zuschauer, dass er disqualifiziert wird, wenn sie intervenieren, das macht einem etwas vorsichtig.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randy Orton
15.04.2018 21:59registriert April 2016
Tendenziös wie hier berichtet wird, die Bilder zeigen meiner Meinung nach eher das Gegenteil. Sofort nach dem Zusammenbruch steht da eine Frau mit einer Trinkwasserflasche, sie scheint zu überlegen ob sie ihm diese reichen soll, vielleicht fragt sie den Läufer sogar. Auch die umstehenden Menschen scheinen helfen zu wollen, wissen aber offenbar, dass der Läufer disqualifiziert würde. Mit dem Handy sah ich keinen filmen auf den Aufnahmen, nur jemand mit einer blauen Weste schein kurz ein Foto oder Video zu machen, vielleicht ein Journlaist aber evtl auch um Hilfe zu organisieren?
00
Melden
Zum Kommentar
16
    Dortmund dreht das Spiel gegen Lille und steht im Champions-League-Viertelfinal
    Das kriselnde Borussia Dortmund steht im Viertelfinal der Champions League. Nach dem 1:1 im Hinspiel siegt das Team von Nati-Goalie Gregor Kobel in Lille 2:1.

    Der Tabellenzehnte der Bundesliga schüttelte den Ligafrust in der Königsklasse ab und zeigte in Nordfrankreich eines seiner besten Spiele in dieser Saison. Er liess sich selbst von einem frühen Rückstand nicht beirren.

    Zur Story