In seinem ersten Länderspiel, das er von Beginn an bestritt, zeigte Manzambi, weshalb er als eine der Entdeckungen der abgelaufenen Saison gilt. Der Offensivspieler des Bundesligisten Freiburg bestach auf der rechten Seite durch Ballsicherheit und Angriffslust. So zog er in der 23. Minute in den Strafraum, umlief seinen Gegenspieler mit Leichtigkeit und passte auf Michel Aebischer, der bloss noch den Fuss hinhalten musste.
13 Minuten später setzte der Genfer, der 2023 von Servette zu Freiburg wechselte, noch einen drauf. Er nahm den Ball im Zentrum auf seinen linken Fuss und schoss ihn von der Strafraumgrenze unter die Latte. Damit wurde Manzambi zum 16. Spieler, der als unter 20-Jähriger seine Torpremiere im Nationalteam feierte. Ein eindrückliches Startelfdebüt.
Die beiden Tore, an denen Manzambi beteiligt war, waren in der ersten Hälfte aber nur die halbe Miete. Die Schweizer Nationalmannschaft spielte die Amerikaner an die Wand und ging mit 4:0 in die Pause. Etwas, das ihr zuletzt sieben Jahre zuvor im Testspiel gegen Panama gelungen war.
Das Halbzeitresultat sorgte für Stirnrunzeln: Spielte die Schweiz, in der Weltrangliste auf Platz 20, da wirklich gegen die Weltnummer 16?
Die USA, die vier Tage später ihr erstes Spiel am Gold Cup bestreitet, dem nord- und mittelamerikanischen Pendant zur Europameisterschaft, spielte nicht in Bestbesetzung. Leistungsträger wie Captain Christian Pulisic fehlten im Aufgebot, zudem testete Trainer Mauricio Pochettino einige neue Spieler. Für diese Experimente zahlte er teuer, seine Mannschaft wurde mit Pfiffen vom Heimpublikum in die Pause geschickt.
In der Halbzeit nahm Pochettino deshalb gleich fünf Wechsel vor. Diese zeigten nur teilweise die gewünschte Wirkung. So mussten die Amerikaner zwar keine weiteren Tore hinnehmen, was aber auch an den Schweizern lag, die nicht mehr mit hoher Intensität spielten. Der erhoffte Ehrentreffer gelang den Amerikanern jedoch nicht. Damit blieb Schweizer Nationalgoalie Gregor Kobel in seinem 13. Länderspiel erstmals ohne Gegentor.
Murat Yakin setzte dagegen erneut mehrheitlich auf seine Stammkräfte. Einzig im Mittelfeld, wo normalerweise Remo Freuler an der Seite von Granit Xhaka spielt, gab der Schweizer Nationaltrainer Ardon Jashari den Vorzug. Auch der zweite Startelfdebütant dankte mit einer guten Leistung für das Vertrauen, stand unter anderem am Ursprung des ersten Treffers von Dan Ndoye und gab beim 4:0 den Pass auf Torschütze Manzambi.
Auch wenn die Schweizer bei ihrer USA-Tour nicht auf grossen Widerstand bei den Testspielgegnern gestossen sind, kann sie als Erfolg bezeichnet werden. Nun stehen drei Monate Pause an, ehe es wieder richtig ernst gilt. Am 5. (gegen Kosovo) und 8. September (gegen Slowenien) eröffnet die Schweiz die WM-Qualifikation mit zwei Heimspielen in Basel. Im Oktober folgen die Gastspiele in Schweden und Slowenien, im November wird die Gruppenphase abgeschlossen. Der Erstplatzierte qualifiziert sich direkt für die WM-Endrunde 2026, der Zweite muss ins Playoff-Turnier.
USA - Schweiz 0:4 (0:4)
Nashville, Tennessee. - SR Samuel (TRI).
Tore: 13. Ndoye 0:1. 23. Aebischer (Manzambi) 0:2. 33. Embolo 0:3. 36. Manzambi (Jashari) 0:4.
USA: Turner; Harriel, Zimmerman, McKenzie, Arfsten (46. Tolkin); Cardoso, Berhalter (75. Downs); Paxton Aaronson (46. Luna), Brenden Aaronson (46. Ream); Sullivan (46. Tillman); White (46. Agyemang).
Schweiz: Kobel; Schmidt (65. Blondel), Elvedi (72. Amenda), Akanji (46. Gartenmann), Rodriguez (46. Muheim); Xhaka (65. Sow); Manzambi, Jashari (84. Freuler), Aebischer (72. Amdouni), Ndoye; Embolo.
Bemerkungen: Schweiz ohne Zakaria (verletzt). 46. Rodriguez bleibt mit Verdacht auf Hirnerschütterung in der Kabine.
Verwarnungen: 41. Sullivan, 51. Elvedi, 90. Amenda, 92. Agyemang, 93. Cardoso. (con/sda)