Kein Tambellini, kein Problem: Auch ohne seinen wegen Nackenschmerzen angeschlagenen Topskorer Adam Tambellini, der in den letzten zwei Spielen sechs (!) Mal getroffen hatte, kam der HC Davos zum vierten Sieg. Immerhin hielt der EV Zug nach den beiden Klatschen (1:5 und 0:4) wieder besser mit. Dennoch ging Dan Tangnes' eindrückliche Zeit als Coach in der Schweiz mit einem deutlichen 0:4 in der Viertelfinal-Serie zu Ende – ausgetanzt von seinem einstigen Lehrling Josh Holden.
Der HCD überzeugte spielerisch auch diesmal, einzig die mangelnde Chancenauswertung musste er sich ankreiden lassen. So brauchte er eine doppelte Überzahl, um in der 54. Minute mit einem Doppelschlag durch Matej Stransky und Simon Ryfors vorentscheidend auf 4:2 zu stellen.
Erstmals in dieser Serie lag Zug nach zwei Dritteln nicht im Hintertreffen. Das 1:1 zur zweiten Pause schmeichelte den Zentralschweizern allerdings. Zwar gelang es ihnen ab und zu, ein paar Nadelstiche zu setzen, in erster Linie mussten sie sich aber bei ihrem Goalie Leonardo Genoni bedanken. Der siebenfache Schweizer Meister zeigte erstmals seine gefürchtete Playoff-Topform, dazu rettete gegen Marc Wieser einmal der Pfosten (27.). Im Schlussdrittel traf, beim Stand von 2:2, auch noch HCD-Verteidiger Michael Fora die Torumrandung.
Am Ende nützten einem ersatzgeschwächten Zug, das in diesen Playoffs nie einen gefestigten Eindruck machte, aber auch ein starker Genoni und einiges Wettkampfglück nichts mehr. Davos darf sich hingegen in dieser Form in seinen ersten Halbfinals seit drei Jahren einiges ausrechnen.
Davos - Zug 5:2 (1:1, 0:0, 4:1)
6547 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Ruprecht, Cattaneo/Humair.
Tore: 9. (8:13) Hofmann (Kovar, Wingerli) 0:1. 10. (9:01) Zadina (Stransky, Andersson/Powerplaytor) 1:1. 44. Ryfors (Stransky) 2:1. 46. Olofsson (Vozenilek) 2:2. 54. (53:11) Stransky (bei 5 gegen 3) 3:2. 54. (53:28) Ryfors (Powerplaytor) 4:2. 58. Ambühl 5:2 (ins leere Tor).
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 6mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Stransky; Martschini.
Davos: Aeschlimann; Andersson, Jung; Fora, Dahlbeck; Honka, Gross; Guebey; Stransky, Ryfors, Knak; Lemieux, Nussbaumer, Zadina; Kessler, Egli, Ambühl; Wieser, Gredig, Parrée; Waidacher.
Zug: Genoni; Muggli, Carlsson; Stadler, Riva; Schlumpf, Geisser; Johnson; Wingerli, Kovar, Hofmann; Simion, Senteler, Biasca; Martschini, Olofsson, Vozenilek; Wey, Leuenberger, Eggenberger; Lindemann.
Bemerkungen: Davos ohne Barandun, Corvi, Frehner, Nordström und Tambellini (alle verletzt), Zug ohne Künzle (gesperrt). Zug von 55:15 bis 57:23 ohne Torhüter.
Fribourg-Gottéron fehlt noch ein Sieg zum Einzug in die Halbfinals der Playoffs in der National League. Die Freiburger schlagen den SC Bern zuhause in Spiel 4 mit 2:1.
Adam Reideborn war beim Schlittschuhclub Bern immer mal wieder Gesprächsthema. Der schwedische Goalie bestreitet seine zweite Saison beim SCB, und meistens war der 33-Jährige in dieser Zeit erste Wahl zwischen den Pfosten. Auch in dieser Spielzeit genoss Reideborn mehrheitlich das Vertrauen von Coach Jussi Tapola.
Dennoch kamen in Reideborns Zeit mit dem Bären auf der Brust mehrmals Diskussionen auf, ob der Skandinavier den Qualitätsansprüchen genügen kann beim SCB. Nach Spiel 4 der diesjährigen Playoff-Viertelfinal-Serie gegen Fribourg-Gottéron wird die kritischen Stimmen zumindest nicht leiser werden lassen.
2:1 setzten sich die Freiburger durch. Und am Ursprung dieses dritten Sieges in der Best-of-seven-Serie stand ein Doppelschlag des Heimteams im zweiten Spielabschnitt. Erst glich Marcus Sörensen im Powerplay die frühe Berner Führung durch Miro Aaltonen aus, dann liess Christoph Bertschy die Freiburger Arena mit dem zweiten Treffer für Gottéron erzittern. Lediglich 34 Sekunden lagen zwischen diesen beiden Toren, und während Reideborn beim ersten von einem unglücklichen Ablenker vom Schlittschuh seines Verteidigers Patrik Nemeth überrascht worden war, liess er Bertschys Schuss auf der Fanghandseite passieren.
Es sollte ein folgenschwerer Fehlgriff sein für die Berner. Denn obwohl sie in der zweiten Spielhälfte deutlich mehr Spielanteile besassen, sollte ihnen kein Tor mehr gelingen. Reideborns Antipode im Freiburger Tor, Reto Berra, hielt für die Mannschaft von Lars Leuenberger mit einigen starken Interventionen den Sieg fest.
Somit hat Gottéron am Samstag in der Berner PostFinance-Arena die Möglichkeit in die Halbfinals einzuziehen. Der SCB braucht nun drei Siege de suite, um die Ferien abwenden zu können.
Fribourg-Gottéron - Bern 2:1 (0:1, 2:0, 0:0)
9262 Zuschauer. - SR Wiegand/Hungerbühler, Stalder/Urfer.
Tore: 4. Aaltonen (Scherwey, Nemeth) 0:1. 25. (24:28) Sörensen (Sprunger, Gunderson/Powerplaytor) 1:1. 26. (25:02) Bertschy (Lilja, Rathgeb) 2:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 5mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Wallmark; Merelä.
Fribourg-Gottéron: Berra; Diaz, Jecker; Sutter, Streule; Rathgeb, Gunderson; Seiler; Sörensen, Wallmark, Schmid; Bertschy, Vey, Lilja; Sprunger, Walser, Nathan Marchon; Nicolet, Ljunggren, Gerber; Mottet.
Bern: Reideborn; Untersander, Nemeth; Loeffel, Klok; Matewa, Kreis; Kindschi, Füllemann; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Merelä, Aaltonen, Ejdsell; Bader, Vermin, Moser; Schild, Ritzmann, Marc Marchon.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne De la Rose, Dufner, Etter (alle verletzt) und Borgman (gesperrt), Bern ohne Lindholm und Ryser (beide verletzt). Bern ab 58:15 ohne Torhüter. (abu/sda)
Danke und viel Erfolg in Schweden.
Aeschli nimmt 4 Tore in 4 Spielen.
So ist das ein Geheim Favorit. Aber noch sehr geheim.
Tolle Arbeit Tagnes über die 7 Jahre. Ich hatte Zug als dritten Favoriten gesetzt. Da haben aber zu viele gefehlt und irgendwie hat etwas nicht mehr gepasst.
Genoni braucht eine funktionierende Def vor sich.
Leider ein unwürdiger Abschied für Tanges. Er hat nicht nur Zug sondern das ganze Spiel in der Liga geprägt. Nicht viele können das von sich behaupten. Ich hoffe, das Hockey führt ihn mal wieder zurück in die Schweiz. GRAZIE GRANDE DAN