Die Olympischen Sommerspiele in Paris (vom 26. Juli bis 11. August) sind die Spiele der Geschlechterparität. Erstmals überhaupt in der Geschichte von Olympia werden in der französischen Hauptstadt gleich viele Männer und Frauen am Start sein.
Doch während in vielen Disziplinen tatsächlich ähnlich viele Frauen wie Männer am Start sind, gibt es eine Disziplin, in der die Frauen weiterhin dominieren: das Synchronschwimmen.
For the first time in history, men will be eligible to compete in Olympic artistic swimming. 🏊
— The Olympic Games (@Olympics) December 22, 2022
With the IOC’s approval, two male competitors per NOC will be able to compete in the team events at Paris 2024.@WorldAquaticshttps://t.co/m70QTaSYb8
Eigentlich war die Idee, das auf dieses Jahr hin zu ändern. Beim Team-Synchronschwimmen wären in Paris erstmals an den Olympischen Spielen pro Achter-Team zwei Männer erlaubt gewesen. Doch keine der teilnehmenden Nationen hat einen Mann aufgeboten. 18 Länder nehmen an den Wettbewerben (Team und/oder Duett) teil, unter den 96 Aufgebotenen figuriert kein einziger Mann.
«Das hätte ein Meilenstein für unseren Sport sein sollen», schrieb der Welt-Schwimmverband im Juni. Stattdessen müsse nun die ganze Synchronschwimmgemeinschaft noch härter arbeiten, um die Möglichkeiten für die Männer voranzutreiben.
Konkret gab es zwei Männer, denen zugetraut wurde, dass sie in Paris dabei sein könnten. Der Amerikaner Bill May war an der diesjährigen WM in Doha im US-Team dabei, das Bronze gewann. Der Italiener Giorgio Minisini ist dreifacher Weltmeister im Mixed-Duett, das allerdings nicht olympisch ist. An den Europaspielen 2023 war er der erste Mann, der bei einem professionellen Teamwettkampf teilnahm. Bei Weltmeisterschaften dürfen die Männer schon seit 2015 mitschwimmen – oft aber in eigenen Kategorien.
Die Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung hat den Italiener Minisini nun zum Rücktritt bewogen. «Ich ziehe die Gewissheit der Enttäuschung der Angst der Ungewissheit vor», wird der 28-Jährige vom Fachmagazin «Inside Synchro» zitiert. Er wollte so sehr an die Olympischen Spiele, dass er eine Tätigkeit weiter ausgeübt hatte, die ihm eigentlich keine Freude mehr bereitete. In der Hoffnung, dass er am Ende vielleicht unter den fünf Ringen stehen würde.
Auch für den bereits 45-jährigen Bill May hat es also nicht gereicht. «Bill ist eine Inspiration, aber wir mussten unser stärkstes Team schicken», erklärt Adam Andrasko vom US-Synchronschwimmverband den Entscheid. Eine Rolle könnte dabei gespielt haben, dass Synchronschwimmen ein Sport ist, der von einer Jury bewertet wird, vermutet Michele Donnelly, Assistenzprofessorin für Sportmanagement an einer Universität in Kanada.
Die Ästhetik spiele eine grosse Rolle, die Athletinnen tragen alle identische Badeanzüge, identisches Make-up und haben die Haare unter Badekappen versteckt. «Selbst bei den Frauen sehen wir keine grosse Diversität, daher ist es wahrscheinlich keine Überraschung, dass nicht sofort Männer aufgeboten wurden», sagt Donnelly gegenüber dem kanadischen TV-Sender CBC. Das sei (zu) viel verlangt bei einem derart wichtigen Wettbewerb, der nur alle vier Jahre stattfinde.
Wenn am 7. August die Medaillen im Team-Wettkampf der Synchronschwimmerinnen vergeben werden, geht das also ohne männliche Beteiligung über die Bühne. Eine Neuerung wartet aber trotzdem auf die Zuschauer: In Paris umfasst der Team-Wettkampf nicht mehr nur eine technische Routine und ein freies Programm, sondern auch eine akrobatische Routine. In dieser müssen die Teams sieben akrobatische Figuren (z.B. Luft- oder Balance-Elemente) vorführen.
Aber von Gleichberechtigung zu sprechen und das dann so zu reglementieren: "pro Achter-Team zwei Männer erlaubt gewesen."
Warum nicht mehr? Rein theoretisch? Auch reine Männer-Teams möglich. Geht Gleichberechtigung eigentlich nicht beidseitig?
- dann schickt sie an die olympischen Spiele¨!
"Olympi... äh... ja, Moment... äh... Die Verbindu... i... ga... schle..." tüt tüt tüt tüt