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Rugby-Spieler weigern sich, in Pride-Trikot mit Regenbogen aufzulaufen

Dieses Trio trägt das Trikot für die Werbekampagne: Sean Keppie, Kieran Foran und Reuben Garrick.
Dieses Trio trägt das Trikot für die Werbekampagne: Sean Keppie, Kieran Foran und Reuben Garrick.bild: manly media

Rugby-Spieler weigern sich, in Pride-Trikot mit Regenbogen aufzulaufen

Eklat in der National Rugby League (NRL) in Australien: Sieben Akteure der Manly Warringah Sea Eagles boykottieren eine Aktion ihres Klubs, der mit Sondertrikots für Diversität und Gleichstellung wirbt.
26.07.2022, 10:2426.07.2022, 12:07
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Am Donnerstag treffen die Manly Warringah Sea Eagles in einem Derby auf die Sydney Roosters. Das Rugby-Team wird dann in Trikots mit Regenbogen auflaufen, einem Symbol der LGBT-Bewegung. Mit dem Trikot wollen die «Seeadler» für Inklusion werben.

Mit der Aktion überrumpelten die Team-Bosse offenbar die eigenen Spieler. Denn während einige als Model für das Sondertrikot posierten, waren andere nicht darüber ins Bild gesetzt worden. Und von diesen möchten insgesamt sieben Akteure nicht in einem Regenbogen-Trikot auflaufen.

Kulturelle oder religiöse Bedenken

Die Spieler stört dem Vernehmen nach unter anderem, dass sie nicht vorgängig um ihre Meinung gefragt wurden. Sie erfuhren von der Aktion gleichzeitig am Sonntagabend wie alle anderen auf Social Media. Wie «7 News» berichtet, haben die Spieler aus kulturellen oder religiösen Gründen die Bedenken, dass sich in ihrem Umfeld Fragen ergeben könnten, wenn sie ein solches Trikot tragen. Die meisten der sieben Spieler haben Wurzeln auf einer Pazifik-Insel.

Des Hasler, der Coach der Manly Warringah Sea Eagles, entschuldigte sich auf einer Medienkonferenz – und zwar bei allen Beteiligten, sowohl bei seinen Spielern als auch bei der LGTB-Community. Es sei nicht gut gewesen, das Trikot zu lancieren, ohne dies vorher mit den verschiedenen involvierten Interessengruppen zu besprechen. «Leider war die Umsetzung dieser äusserst wichtigen Initiative mangelhaft», sagte Hasler.

Aufmerksamkeit für diejenigen, die die Botschaft teilen

Das Spiel am Donnerstag ist ein Direktduell um den Einzug in die Playoffs. Trotz dieser Bedeutung wird Coach Hasler auf die sieben Spieler verzichten. Denn im Sondertrikot wird gespielt, daran wird nichts gerüttelt. «Wir akzeptieren die Entscheidung dieser Spieler», sagte Hasler. «Diese jungen Männer sind stark in ihrem Glauben und ihren Überzeugungen und wir werden ihnen den Raum und die Unterstützung geben, die sie brauchen.»

Captain Daly Cherry-Evans hofft, dass das Augenmerk nicht auf den Abwesenden liegen wird, sondern auf denjenigen, die mit dem Regenbogen spielen. «Es werden 17 Spieler da draussen sein, die Inklusion und Vielfalt feiern. Hoffentlich können wir damit beginnen, die Aufmerksamkeit auf die guten Absichten, die es gab, zu lenken.» (ram)

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86 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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smartash
26.07.2022 11:53registriert Dezember 2016
Wenn deine Religion oder deine Kultivierten dir verbieten für Vielfalt und Inklusion zu werben, dann ist es an der Zeit, deine Religion oder Kultur zu hinterfragen
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BenitoSG
26.07.2022 11:01registriert Juli 2022
Dies sollen einfach sagen, dass es Pink Floyd Tribute Trikots wären.
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Alter Mann
26.07.2022 12:56registriert September 2020
Ich kann die Spieler verstehen. Niemand lässt sich gerne etwas aufzwingen. Denn genau gegen solche Zwänge wehrt sich LGBT. Ausserdem ist dieses gesamte Getue immer unglaubwürdiger. LGBT wird schon an so vielen Anlässen beworben, da können es sich die anderen schenken. Besser wäre es, alle würden ihre Gesinnung überprüfen und dann danach leben.
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