Am Donnerstag treffen die Manly Warringah Sea Eagles in einem Derby auf die Sydney Roosters. Das Rugby-Team wird dann in Trikots mit Regenbogen auflaufen, einem Symbol der LGBT-Bewegung. Mit dem Trikot wollen die «Seeadler» für Inklusion werben.
Mit der Aktion überrumpelten die Team-Bosse offenbar die eigenen Spieler. Denn während einige als Model für das Sondertrikot posierten, waren andere nicht darüber ins Bild gesetzt worden. Und von diesen möchten insgesamt sieben Akteure nicht in einem Regenbogen-Trikot auflaufen.
Die Spieler stört dem Vernehmen nach unter anderem, dass sie nicht vorgängig um ihre Meinung gefragt wurden. Sie erfuhren von der Aktion gleichzeitig am Sonntagabend wie alle anderen auf Social Media. Wie «7 News» berichtet, haben die Spieler aus kulturellen oder religiösen Gründen die Bedenken, dass sich in ihrem Umfeld Fragen ergeben könnten, wenn sie ein solches Trikot tragen. Die meisten der sieben Spieler haben Wurzeln auf einer Pazifik-Insel.
Des Hasler, der Coach der Manly Warringah Sea Eagles, entschuldigte sich auf einer Medienkonferenz – und zwar bei allen Beteiligten, sowohl bei seinen Spielern als auch bei der LGTB-Community. Es sei nicht gut gewesen, das Trikot zu lancieren, ohne dies vorher mit den verschiedenen involvierten Interessengruppen zu besprechen. «Leider war die Umsetzung dieser äusserst wichtigen Initiative mangelhaft», sagte Hasler.
You, Me, Everyone in League.https://t.co/csnxCYOs7h@dynasty_sport #ManlyForever pic.twitter.com/buVY5B8Vgm
— Manly Warringah Sea Eagles (@SeaEagles) July 24, 2022
Das Spiel am Donnerstag ist ein Direktduell um den Einzug in die Playoffs. Trotz dieser Bedeutung wird Coach Hasler auf die sieben Spieler verzichten. Denn im Sondertrikot wird gespielt, daran wird nichts gerüttelt. «Wir akzeptieren die Entscheidung dieser Spieler», sagte Hasler. «Diese jungen Männer sind stark in ihrem Glauben und ihren Überzeugungen und wir werden ihnen den Raum und die Unterstützung geben, die sie brauchen.»
Captain Daly Cherry-Evans hofft, dass das Augenmerk nicht auf den Abwesenden liegen wird, sondern auf denjenigen, die mit dem Regenbogen spielen. «Es werden 17 Spieler da draussen sein, die Inklusion und Vielfalt feiern. Hoffentlich können wir damit beginnen, die Aufmerksamkeit auf die guten Absichten, die es gab, zu lenken.» (ram)