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Snowboard-WM: Schweizer Doppelsieg – Julie Zogg holt Gold vor Ladina Jenny

Julie Zogg from Switzerland reacts after taking third place at the FIS Alpine Snowboard Parallel Giant Slalom race, on Saturday, January 14, 2023, in Scuol, Switzerland. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Sie ist die neue Weltmeisterin: Snowboarderin Julie Zogg.Bild: keystone

Gold und Silber an Snowboard-WM! Zogg siegt im Parallelslalom vor Jenny

Vom Rettungsschlitten zur Goldmedaille: Die Snowboarderin Julie Zogg gewinnt an den Weltmeisterschaften in Bakuriani Gold im Parallelslalom. Sie bezwingt im Final ihre Team-Kollegin Ladina Jenny.
21.02.2023, 13:2321.02.2023, 17:30
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Julie Zogg liess sich am Dienstag durch die alles andere als ideal verlaufene Vorgeschichte nicht aus der Bahn werfen. Am Sonntag war sie nach einem Sturz im Parallel-Riesenslalom auf dem Rettungsschlitten abtransportiert worden. Die Medizinabteilung wie auch die Mentaltrainerin betrieben viel Aufwand, um die 30-Jährige wieder für den Wettkampf bereitzumachen.

Dies geschah mit Erfolg, denn nach der Bestzeit in der Qualifikation nahm die St. Gallerin wieder die Favoritenrolle ein. «Ich konnte beides ausblenden: die Vorgeschichte und den Kampf im Final gegen die Freundin. Der Fokus galt einzig der Technik. Ich wusste, wo aufpassen und wo Gas geben», sagte Julie Zogg nach dem Coup ins SRF-Mikrofon. Sie fühlte sich auch stolz, weil sie den WM-Titel von 2019 in Park City bestätigte.

Fairer Parcours

Ladina Jenny, auch sie eine St. Gallerin, übertraf ihr Karriere-Bestresultat. Sie hatte sich 2019 in den USA Bronze nach dem Parallel-Riesenslalom umhängen lassen. «Im Final fährt man um Gold. Aber die Enttäuschung währte nur kurz. Es ist auch schön, mit einer Freundin den WM-Final fahren zu dürfen», betonte sie. Sowohl der blaue als auch der rote Kurs liessen am Schweizer Freudentag Siegfahrten zu. Deshalb schuf nicht der Parcours die Differenz, sondern im sportlichen Sinn ein kleiner Fehler der Aussenseiterin im Flachstück.

«Ich lag am Sonntag im Rettungsschlitten, habe gedacht, dass es unmöglich sein wird, hier zu fahren. Jetzt mit Ladina auf dem Podest zu stehen, ist der Wahnsinn!»
Julie Zogg

Die Qualifikations-Schnellste Julie Zogg hatte in den Achtelfinals zunächst die Team-Kollegin Jessica Keiser ausgeschaltet. Danach musste die 49-jährige Österreicherin Claudia Riegler Zoggs Überlegenheit anerkennen, und auch deren Landsfrau Sabine Schöffmann, die später zu Bronze fuhr, blieb chancenlos. Ladina Jenny überwand die grösste Hürde in den Achtelfinals, als sie den Wettkampftag von Daniela Ulbing beendete. Die Österreicherin hatte am Sonntag im Riesenslalom Silber gewonnen.

Die 35-jährige Walliserin Patrizia Kummer, die quasi aus dem Nichts in der Qualifikation auf Platz 3 fuhr, scheiterte in der ersten K.o.-Runde nach einem Fehler. Auch die Männer carvten diesmal nicht erfolgreich. Dario Caviezel, WM-Zweiter am Sonntag, schied in den Viertelfinals aus. Gian Casanova hatte es in der Runde zuvor erwischt. Dennoch holte die Schweizer Delegation an den Titelkämpfen in Georgien die Medaillen Nummer 2 und 3.

Ladina Jenny of Switzerland reacts at the FIS Alpine Snowboard Parallel Giant Slalom race, on Saturday, January 14, 2023, in Scuol, Switzerland. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Ladina Jenny sicherte sich Silber.Bild: keystone
«Klar fährt man im grossen Final um Gold und deshalb war auch eine kurze Enttäuschung da. Aber jetzt bin ich sehr happy über Silber. Die Piste war schwierig, aber ich habe fast keine Fehler gemacht und mein Möglichstes probiert. Im Final gegen Julie zu fahren, war mega schön. Wir sind seit eh und je gegeneinander gefahren.»
Ladina Jenny

Auch Österreich mit dem Doppelschlag

Noch erfolgreicher als für die Schweiz verlief der Event vom Dienstag für die Österreicher. Nach Schöffmanns Bronze bei den Frauen legten die Männer mit einem Doppelsieg nach. Der 42-jährige Andreas Prommegger setzte sich im Final gegen seinen Landsmann Arvid Auner durch.

(nih/sda)

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