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Tennis «Netflix Slam»: Nadal – Alcaraz kann den Sport revolutionieren

FILE - Rafael Nadal, of Spain, right, greets compatriot Carlos Alcaraz after defeating him in the men's singles semifinals at the BNP Paribas Open tennis tournament Saturday, March 19, 2022, in I ...
Der kommende Superstar gegen die Legende – am Sonntagabend fordert der Spanier Carlos Alcaraz seinen Landsmann Rafael Nadal.Bild: keystone

Nadal gegen Alcaraz live auf Netflix – dieser Match kann den Sport revolutionieren

Am heutigen Sonntag (21.30 Uhr) überträgt Netflix zum ersten Mal ein Tennismatch live. Das Event zwischen den beiden spanischen Stars wurde von der Plattform aus dem Nichts erschaffen. Der erste Schritt zu einem radikalen Wandel in der Organisation des Sports?
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03.03.2024, 15:0203.03.2024, 15:39
Yoann Graber
Yoann Graber
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Netflix geht diesen Sonntagabend neue Wege. Die berühmte Streaming-Plattform wird ab 21.30 Uhr (Schweizer Zeit) ihr allererstes Tennismatch live ausstrahlen. Carlos Alcaraz, der amtierende Wimbledon-Champion und die aktuelle Nummer 2 der Welt, trifft auf Rafael Nadal (den man nicht mehr vorstellen muss).

Die beiden Spanier werden in Las Vegas in der Michelob ULTRA Arena, einer Halle des luxuriösen Mandalay Bay Resorts, gegeneinander antreten. Das Spiel dient als Vorbereitung auf das Turnier in Indian Wells, das im benachbarten Kalifornien stattfindet.

Es ist alles andere als ein Zufall, dass Netflix in die Übertragung von Live-Sportveranstaltungen einsteigt. Es handelt sich um einen weiteren logischen Schritt für die Plattform, die seit mehreren Jahren Dokumentarfilme anbietet, die hinter die Kulissen des Sports blicken. Dazu gehören Tennis («Break Point»), Formel 1 («Drive to Survive»), Radsport («Tour de France: Im Hauptfeld»), Golf («Full Swing») und Basketball («The Last Dance», der sich auf die Karriere von Michael Jordan konzentriert).

Der «Netflix Slam», so der offizielle Name des Spiels Nadal – Alcaraz am Sonntag, ist nicht die erste Live-Sportveranstaltung der Plattform. Im November letzten Jahres wurde der «Netflix Cup» ausgestrahlt, ein Golfturnier, bei dem professionelle Golfer und Formel-1-Fahrer gegeneinander antreten.

Netflix bleibt geheimnisvoll in Bezug auf seine Absichten, die Rechte an etablierten Sportereignissen zu erwerben – oder auch nicht. Die französische Sportzeitung L'Equipe erwähnt Gerüchte über das Interesse der kalifornischen Firma an der Formel 1 in den USA und an der ATP-Tennistour der Männer. Die Fernsehrechte an diesen Wettbewerben zu erwerben, ist jedoch, wie so oft im Sport, sehr teuer. Nun muss Netflix trotz seines gut gefüllten Portemonnaies manchmal auch seine Pfennige zählen. «Wir sind nicht gegen Sport, wir sind Pro-Profit», argumentierte der Chef der Plattform, Ted Sarandos, im Dezember 2023, um die geringe Präsenz seines Unternehmens bei der Übertragung von Live-Sport zu rechtfertigen.

Das Erstellen eigener Wettbewerbe wie «The Netflix Slam» am Sonntag oder der «Netflix Cup», bei dem also keine Übertragungsrechte bezahlt werden müssen, könnte jedoch eine profitable Alternative sein.

Wird es irgendwann also eine «Netflix-Fussballweltmeisterschaft» oder eine «Netflix-Tennistour» geben? Netflix würde nichts anderes tun, als dem Trend zu folgen, institutionalisierte Sportarten zu privatisieren. Das beste Beispiel dafür ist der Versuch einiger Topklubs, der UEFA mit der Super League Konkurrenz zu machen.

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nick Name
03.03.2024 16:33registriert Juli 2014
«dieser Match kann den Sport revolutionieren»:
Wo ist denn jetzt der Artikel zu dieser sacksteilen Hypothese (die Bedeutung von Revolution sollte einem schon bewusst sein, wenn man sowas schreibt)?
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Zum Kommentar
9
    Ein WM-Team ohne SCB und gut genug für einen weiteren Final
    Gerade das Aufgebot von Andres Ambühl (41) zeigt: Patrick Fischer setzt auf Resultat-Realismus statt Romantik. Dieses WM-Team ist gut genug, um zum ersten Mal ohne Roman Josi und Nino Niederreiter den Final zu erreichen. Und bietet trotzdem Stoff für eine kleine Polemik.

    Wer nach ein wenig Polemik sucht – und beim aktuellen WM-Aufgebot muss man die Polemik schon suchen – kann fragen: Wo bleibt denn Marco Lehmann? Müsste der 26-jährige SCB-Stürmer im besten Alter (32 Spiele/26 Punkte) denn nicht eher im WM-Aufgebot stehen als der 41-jährige Veteran Andres Ambühl (50 Spiele/14 Punkte)? Haben wir denn hier nicht ein geradezu klassisches Romantik-Aufgebot: Der Nationaltrainer ermöglicht seinem Kumpel, mit dem er einst im HCD-Meisterteam stürmte, einen Karriere-Abgang durch die Vordertür. Andres Ambühl wird seine grandiose Karriere nach der WM beenden.

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