Neben Pogacar standen der Italiener Giulio Ciccone und der Ire Ben Healy auf dem Podest. Die beste Schweizer Klassierung ging auf das Konto von Mauro Schmid, der sich in der zweiten Verfolgergruppe mit 1:10 Minuten Rückstand im 22. Rang klassierte.
«La Doyenne», wie das älteste der fünf Monumente des Radsports auch genannt wird, entscheidet sich oft in der Steigung Côte de La Redoute 36 km vor dem Ziel. Dies war auch bei der 111. Ausgabe der Fall. Der Weltmeister Pogacar forcierte früh das Tempo und löste sich scheinbar mühelos vom Feld.
Tadej Pogacar makes cycling look easy 😎
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The world champion launches an attack on La Redoute, leaving his rivals in the dust 🤯💪 pic.twitter.com/4gbXtEyPXd
Oben auf dem Plateau betrug der Vorsprung erst 10 Sekunden. Auf dem welligen Terrain Richtung Ziel geriet der Dominator auf dem Weg zu Sieg Nummer 9 bei einem Monument nicht mehr in Gefahr. Der dreifache Sieger der Tour de France, der bei Paris-Roubaix und dem Amstel Gold Race für seine Verhältnisse leicht geschwächelt hatte, präsentierte sich zum Abschluss der Klassiker-Saison in blendender Verfassung. Er traf mit anderthalb Minuten Vorsprung im Ziel ein. Am Mittwoch hatte er bereits bei Flèche Wallonne souverän gewonnen.
Pogacar schaffte als erster Radprofi überhaupt sechs Podestplätze in Serie bei den Monumenten. Zudem erreichte der 26-Jährige einen weiteren Meilenstein. Vor ihm hatte nur die Legende Eddy Merckx 1972 als Weltmeister und Tour-de-France-Sieger noch zusätzlich Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen.
Mauro Schmid schien sich für einen kurzen Moment von der zweiten Verfolgergruppe lösen und in den Kampf um die Podestplätze eingreifen zu können. Doch an Ciccone und Healy kam er nicht mehr heran. Marc Hirschi war schon recht früh aus der Entscheidung gefallen. Das Team Tudor setzte auf Julian Alaphilippe, der allerdings das Tempo von Ciccone und Healy nicht halten konnte und durchgereicht wurde. Hirschi wurde mit 2:20 Minuten Rückstand 45.
Remco Evenepoel, der sich vergangenen Sonntag beim Amstel Gold Race als ebenbürtiger Gegner von Pogacar erwiesen hatte, erwischte nicht den besten Tag. Als Pogacar angriff, steckte der Belgier in der Mitte des Feldes fest. Dem Belgier fehlte im weiteren Rennverlauf die Kraft, um in den Kampf um die Podestplätze einzugreifen.
Die Mauritianerin Kim Le Court sorgte für eine grosse Überraschung beim Frauenrennen von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Die 29-Jährige gewann die neunte Ausgabe, indem sie sich in einem Sprint von vier Fahrerinnen gegen die Niederländerinnen Puck Pieterse und Demi Vollering durchsetzte.
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Die grosse Favoritin des belgischen Klassikers, die Weltmeisterin Lotte Kopecky, gewann mit 24 Sekunden Rückstand den Sprint der Verfolgerinnen und wurde unmittelbar vor einer starken Marlen Reusser Fünfte. Als zweite Schweizerin kam Elise Chabbey mit 2:08 Minuten als 15. ins Ziel.
Das Team Movistar änderte während des Rennens die Taktik und setzte auf Marlen Reusser. Die Bernerin verlor erst ganz am Schluss den Anschluss zum Spitzenquartett. Die 33-Jährige ist aber mit ihrer Leistung zufrieden. Die Form für die Vuelta, die in einer Woche ansteht, stimmt. (nih/sda)