Shiffrin entschied das Duell gegen Goggia mit 15 Hundertsteln Vorsprung für sich. Dritte wurde die Italienerin Federica Brignone, die lediglich zwei Hundertstel langsamer war als ihre Landsfrau. Das Rennen wurde nach 35 Fahrerinnen aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse im oberen Teil der Strecke abgebrochen.
Die 28-jährige Shiffrin zählte vor dem Rennen aufgrund ihrer Trainingsresultate und des 4. Platzes im Super-G vom Freitag zwar zu den Mitfavoritinnen. Dass sie der tags zuvor entfesselten Sofia Goggia in deren Paradedisziplin aber das Wasser würde reichen können, damit war nicht zu rechnen.
«Ich fühlte mich gut, konnte pushen. Am Ende hatte ich aber auch ein wenig Glück, dass Sofia im unteren Streckenteil einen kleinen Fehler drin hatte», sagte Shiffrin, die mit Startnummer 3 ins Rennen ging und der Konkurrenz im zweiten und dritten Sektor davonfuhr. Zuoberst und zuunterst gehörte sie hingegen nicht zu den schnellsten.
Die fünffache Gesamtweltcupsiegerin feierte ihren vierten Weltcupsieg in St. Moritz – den 91. insgesamt in ihrer Karriere. Den bis dato letzten ihrer nun vier Abfahrtssiege fuhr Shiffrin im vorletzten März beim Weltcup-Finale in Courchevel ein. In diesem Winter hatte die Amerikanerin auch schon im zweiten Slalom in Levi in Finnland und in jenem in Killington, Vermont, triumphiert.
Mit dem dritten Saisonsieg ist sie der Konkurrenz im Gesamtweltcup schon wieder enteilt. Die zweitplatzierte Petra Vlhova liegt bereits 195 Punkte hinter Shiffrin, die im neunten Rennen der Saison zum sechsten Mal auf dem Podest stand.
Am Tag zuvor noch eine Klasse für sich, musste Sofia Goggia in ihrer Paradedisziplin mit Rang 2 vorliebnehmen. Die 31-Jährige zeigte eine für ihre Verhältnisse kontrollierte Fahrt und setzte ihre Serie von Podestplatzierungen fort. In den letzten zehn Abfahrten stand sie neun Mal auf dem Treppchen. In St. Moritz stieg sie zum sechsten Mal aufs Podest.
Von diesem weit entfernt waren die Schweizerinnen. Als beste von ihnen klassierte sich Michelle Gisin im 8. Rang. Olympiasiegerin Corinne Suter und Lara Gut-Behrami verpassten die Top 10 und gehörten mit den Rängen 11 und 13 ebenso zu den Geschlagenen wie Weltmeisterin Jasmine Flury mit Platz 18. Direkt vor respektive hinter ihr klassierten sich Priska Nufer und Delia Durrer.
Am Sonntag steht in St. Moritz ein weiterer Super-G auf dem Programm. Gestartet wird wiederum um 10.30 Uhr. (lst/abu/sda)