Neil Danns ist mittlerweile ein alter Hase im Fussballgeschäft. Der 38-jährige Mittelfeldspieler hat in seiner Karriere schon für so manchen englischen Traditionsverein gekickt. So etwas wie an diesem Samstagabend im August 2003 bei seiner zweiten Station Blackpool wird er später aber nie mehr erleben.
Mit Blackpool trifft Danns am dritten Spieltag der League One, Englands dritthöchster Spielklasse, auf Oldham Athletic. Nachdem das Heimteam schon nach wenigen Sekunden durch John Eyre in Führung gegangen ist, drängen die «Tangerines» («Mandarinen») sofort auf den Ausgleich.
Doch das Team aus der Küstenstadt in Nordwestengland muss sich bis nach der Pause gedulden, bis endlich der Ausgleich fällt. Danns wird in der 56. Minute kurz nach der Mittellinie angespielt, er präpariert kurz den Ball und hämmert ihn dann aus rund 35 Meter in die linke hohe Torecke.
Danns Teamkollegen wollen ihn für dieses Traumtor natürlich feiern, doch der Torschütze denkt nicht daran, sich in die Jubeltraube zu schmeissen. Hastig eilt er davon in Richtung Fankurve, doch plötzlich wird er jäh gestoppt. Schiedsrichter Alan Kaye macht Danns unmissverständlich klar, dass er keine grosse Show dulden wird. Mit geballter Faust und ausgestrecktem Daumen schickt er den Torschützen zurück in die eigene Platzhälfte.
Doch Kayes Geste wird offenbar nicht von allen Fussball-Fans so aufgefasst. Auch Jahre später taucht das Video in regelmässigen Abständen mit dem Titel «Schiedsrichter jubelt über 30-Meter-Hammer» im Internet auf. Zugegeben, auf den ersten Blick sieht es vielleicht so aus, als würde der Referee mitjubeln. Spätestens beim zweiten Hinschauen sollte aber allen klar sein, dass dem nicht so ist.
Blackpool gewinnt die Partie gegen Oldham schliesslich 3:2. Bei keinem der zwei weiteren Treffer der Mandarinen «freut» sich Schiedsrichter Kaye nochmals mit. Nichtsdestotrotz: Immer wieder wird englischen Unparteiischen vorgeworfen, parteiisch zu sein. Die Auflösung ist nicht immer ganz einfach, aber urteilt bei den folgenden zwei Fällen doch gleich selbst:
Blackpool schaffte es im Sommer 2014 übrigens noch einmal in die Schweizer Medien. Zwei Wochen vor Saisonbeginn der zweithöchsten Liga standen nur acht Spieler im Kader. Zum Saisonende stieg das Team, welches 2011 noch aus der Premier League relegiert wurde, in die dritthöchste Liga ab und ein Jahr später wurde die Equipe gar in die unterste Profiliga Englands durchgereicht. Zum ersten Mal nach 15 Jahren. Es blieb jedoch bei einem Jahr, seither ist Blackpool mal in der 2., mal in der 3. Liga zu finden.