Die Zürcher Laufschuhfirma On wächst und wächst. Das Unternehmen stand zuletzt aber auch immer wieder in der Kritik. Besonderes die Löhne in Vietnam wurden zum Reizthema. Co-CEO Martin Hoffmann führt dies auch auf die zunehmende Grösse des Zürcher Weltkonzerns zurück.
Das sagte Hoffmann am Dienstag in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur AWP anlässlich der Jahreszahlen von New York aus, wo On an der Börse kotiert ist.
«Das Thema Löhne ist uns wichtig», so Hoffmann weiter. Gleichzeitig betonte er aber, dass man bereits Löhne zahle, die durchschnittlich 40 Prozent über dem gesetzlichen Mindestlohn lägen. Und zuzüglich Sonderleistungen und Überstunden-Vergütungen seien es 77 Prozent mehr.
Die Zahlen entsprechen bereits früher gegenüber Medien gemachten Angaben. Die Frage, ob es nun zu konkreten Lohnerhöhungen in Vietnam komme, wollte der Co-Firmenchef so nicht beantworten. Man schaue sich die Situation aber stets an und sei entsprechend in regelmässigem Austausch mit den Fabriken.
Einen Imageschaden durch die Negativmeldungen scheint sich bisher nicht bemerkbar zu machen – so sagen es zumindest die Zahlen für das letzte Jahr.
Um satte 47 Prozent auf 1,79 Milliarden Franken stieg der Umsatz im vergangenen Jahr, wie On am Dienstag mitteilte. Dabei belastete der starke Franken das Wachstum erheblich. Zu konstanten Wechselkursen wies On ein Umsatzwachstum von 55 Prozent aus.
Für den Anstieg verantwortlich waren insbesondere das starke Wachstum im wichtigsten Markt Amerika – die Umsätze stiegen hier um 52 Prozent auf 1,16 Milliarden. Am dynamischsten wuchs allerdings die Region Asien-Pazifik mit plus 76 Prozent auf 141 Millionen. Aber auch in Europa legte On mit einem Zuwachs von 29 Prozent auf 489 Millionen deutlich zu.
Gleichzeitig stieg bei On die Profitabilität. Der bereinigte Betriebsgewinn (adj. EBITDA) lag somit um 68 Prozent höher bei 277 Millionen Franken. Die entsprechende Marge stieg damit auf 15,5 von 13,5 Prozent.
Dies dürfte nicht zuletzt am steigenden Anteil der Direktverkäufe (also Verkäufe unmittelbar an den Verbraucher unter Umgehung des Einzelhandels) liegen. Im Schlussquartal 2023 lag dieser Anteil bereits leicht über den mittelfristig angestrebten 60 Prozent.
Unter dem Strich blieb für 2023 ein Reingewinn von 80 Millionen Franken. Das sind 38 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Ausschüttung einer Dividende stellte der Konzern dennoch weiterhin nicht in Aussicht.
On will vorerst vor allem grösser und noch profitabler werden. Neu hat sich das Unternehmen, an dem auch Roger Federer beteiligt ist, zum Ziel gesetzt, «die stärkste globale Premium-Sportmarke» zu werden, wie es heisst.
Währungsbereinigt soll der Umsatz im laufenden Jahr um «mindestens 30 Prozent» ansteigen. Zu den aktuellen Wechselkursen würde dies 2,25 Milliarden Schweizer Franken entsprechen. Gleichzeitig soll die Marge 2024 auf 16,0 bis 16,5 Prozent ansteigen.
Auch die im Oktober 2023 ausgegebenen Mittelfristziele wurden bestätigt: Bis 2026 soll der Anteil an Direktverkäufen zunehmen und die Umsätze währungsbereinigt um durchschnittlich 26 Prozent pro Jahr steigen. Die bereinigte EBITDA-Marge sieht On mittelfristig bei 18 Prozent. (lak/sda/awp)
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