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Schweiz

KKS und UBS wollten CS-Managern Boni kürzen – Vorgehen war rechtswidrig

KKS und UBS wollten CS-Managern Boni streichen – das Vorgehen war rechtswidrig

Die vom Bund angeordnete Kürzung oder gar Streichung der Boni bei den obersten drei Führungsebenen der Credit Suisse war rechtswidrig. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde von zwölf Betroffenen gutgeheissen, wie aus einem Gerichtsurteil hervorgeht.
13.05.2025, 19:4114.05.2025, 05:20
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Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter wollte bis zu 1000 CS-Managern, die nach dem Kollaps der Grossbank noch reich entlohnt wurden, die Bonuszahlungen kürzen. Teilweise ganz, teilweise sollte ein prozentualer Anteil abgedrückt werden, je nach Führungsebene, der die Manager angehörten. Doch dieses Vorgehen ist laut einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in St.Gallen nicht zulässig. Zwölf betroffene Manager hatten gegen die Massnahme geklagt.

Swiss federal president Karin Keller-Sutter attends the Informal Meeting of EU Ministers for Economic and Financial Affairs and Central Bank Governors in Warsaw, Poland, Friday, April 11, 2025. (AP Ph ...
Wollte den CS-Managern die Boni kürzen: Finanzministerin Karin Keller-Sutter.Bild: keystone

Es gebe «keine ausreichende gesetzliche Grundlage» für eine solche Massnahme, so die Einschätzung des Gerichts. Staatliche Eingriffe in Lohnangelegenheiten von privaten Unternehmen, die durch Verträge geregelt wurden, bedürfen einer ebensolchen, klaren gesetzlichen Grundlage. Zulässig war demzufolge nur eine Kürzung, während die CS durch den Staat unterstützt wurde – aber nicht darüber hinaus, wie der «Tagesanzeiger» berichtet.

Das Eidgenössische Finanzdepartement EFD und die UBS, die die Credit Suisse im Zuge ihres Kollapses übernommen hatte, hatten argumentiert, dass die betroffenen Manager mit ihrem Handeln direkt für das Ende der Bank verantwortlich gewesen seien. Nachweisen konnten die Behörden und die UBS das aber nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann ans Bundesgericht weitergezogen werden.

Die einstige Schweizer Grossbank Credit Suisse ging wegen jahrelanger Misswirtschaft und sorglosem Risikomanagement unter. Trotz Verlusten liess sich die Führungsebene stets massive Boni auszahlen – es gilt gemeinhin als klar, dass diese Praktik ebenfalls zum Untergang der Bank beitrug.

(hkl/con)

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93 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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roger_dodger
13.05.2025 20:00registriert Februar 2016
Da soll mir noch einer sagen Verbrechen lohnt sich nicht.
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Knut Knallmann
13.05.2025 19:56registriert Oktober 2015
Die Boni waren ja auch hochverdient. Sieht man ja auch am CS-Aktienkurs. Oder? Oder? Wartet mal kurz - Ich such mal den aktuellen Kurs der Aktie…
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Tomi2
13.05.2025 19:55registriert März 2025
Das versteht kein normaler Mensch. Genau diese Entscheidungen treiben grosse Teile der Bevölkerung in die Arme der rechtsnationalen Extrempartei(en).
Unglaublich!!!
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