Insgesamt sind die Schweizer Exporte im April auf 23,37 Milliarden Franken gestiegen, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (EZG) am Donnerstag mitteilte. Dies entspricht einer saisonbereinigten Zunahme von 9,1 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Preisbereinigt betrug das Plus sogar 9,6 Prozent, wie es weiter hiess. Dies kommt einer Trendwende gleich: Im Startquartal wurde noch ein Minus verzeichnet.
Nach Warengruppen betrachtet, verzeichneten beispielsweise die Schweizer Uhrenhersteller eine positive Entwicklung. Ihre Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahr und unbereinigt um 4,5 Prozent auf 2,15 Milliarden Franken.
Allerdings gab es Unterschiede, wie Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel erläutert: «Die starken Marken im oberen Preissegment entwickelten sich weiterhin sehr gut (Rolex, Patek Philippe, Cartier etc.).» Andere hingegen, vor allem in den tieferen Preissegmenten, befänden sich weiter im Post-Corona-Reset-Modus, so Bertschy.
Regional betrachtet war die Nachfrage aus den USA, dem wichtigsten Markt für die Schweizer Uhrenindustrie, mit einem Plus von 12 Prozent auf 338,7 Millionen Franken besonders stark. Aber auch andere Märkte wie Japan (+14%), Singapur (+13%) und die Arabischen Emirate (+13%) verzeichneten deutliche Zuwächse.
Damit seien die April-Zahlen für die gesamte Branche «überraschend stark» ausgefallen, ergänzt Analyst Bertschy. Insbesondere die hohen Verkäufe in die USA seien ein «starkes» Signal für die Schweizer Uhrenindustrie.
Dagegen entwickelten sich die Exporte von Uhren nach China weiterhin rückläufig. Im April sanken die Ausfuhren um 7,5 Prozent, nachdem bereits in den Vormonaten deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren. Die konjunkturelle Abkühlung dämpft derzeit generell die Nachfrage nach Luxusgütern im «Reich der Mitte».
Neben den Uhren legten auch andere wichtige Exportgruppen zu. Insbesondere die chemisch-pharmazeutischen Produkte trugen mit einem Plus von 1,7 Milliarden Franken wesentlich zum Wachstum bei.
Regional betrachtet verzeichneten alle grossen Wirtschaftsräume eine Zunahme der Importe von Schweizer Waren, allen voran Nordamerika mit einem Plus von 15,3 Prozent. Auch die Exporte nach Asien nahmen um 9,9 Prozent zu.
Die Importe in die Schweiz summierten sich im April auf 19,46 Milliarden Franken, was einer Zunahme von nominal 5,9 Prozent und real 3,2 Prozent entspricht. Mit Ausnahme der Fahrzeuge nahmen die Importe in allen Warengruppen zu, insbesondere aus Asien (+12,7 Prozent).
Der Überschuss in der Handelsbilanz erhöhte sich im April auf 3,91 Milliarden Franken gegenüber 2,85 Milliarden im Vormonat. (pre/awp/sda/lak)