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Wer wird Millionär: Regelbruch bei RTL – so reagiert Günther Jauch

«Wer wird Millionär?»: Zuschauerin ruft vor dem Einloggen dazwischen – so reagiert Jauch

Am Montagabend flackerte eine spezielle «Wer wird Millionär?»-Sendung über die Bildschirme: Denn während die Kandidatin eine Frage beantworten wollte, rief eine Zuschauerin dazwischen. Ein Versehen oder ein Betrugsversuch? Das passierte danach.
16.04.2024, 09:1516.04.2024, 10:38
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Betrug bei Wer wird Millionär? Günther Jauch erklärt
Da muss er konzentriert hinhören und -schauen: Günther Jauch kurz vor dem TV-«Eklat».Bild: screenshot RTL

Bei der neusten «WWM»-Folge vom Montag, 15. April, passiert genau das, was in einer Quiz-Show nicht passieren darf: Es kommt unerlaubte Hilfe aus dem Publikum. Wie RTL schon vorab berichtet, ruft jemand aus dem Publikum lautstark «Nein!» dazwischen – und das, kurz bevor die Kandidatin ihre Antwort auf die 64'000-Euro-Frage einloggen lässt.

In einem kurzen Video-Ausschnitt ist die Szene bereits jetzt zu sehen: «Aah, das machen wir, nehmen wir», sagt die Kandidatin auf dem heissen Stuhl dabei. «Nein!», ruft da eine (wohl) weibliche Stimme aus dem Publikum. «Nein? Ach, ich weiss es nicht ...», meint die Kandidatin daraufhin relativ unbeeindruckt und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Als die Kamera auf den Moderator Günther Jauch schwenkt, meint dieser zuerst: «Ähm ... Es wurde aus dem Publikum herausgerufen.» Die Antwort seiner Kandidatin: «Hab' ich gar nicht gehört.» Günther Jauch: «Doch, doch!»

Jauch: War's die Begleitperson, «sieht das schon schlimmer aus»

Es gebe die berühmte Ur-Angst bei «Wer wird Millionär?», sagt Günther Jauch dazu in einem Interview mit RTL, dass da betrogen werde. Der Moderator erinnert an den «berühmten Huster» im englischen Pendant, der sich 2001 mithilfe von Bekannten aus dem Publikum, die bei der richtigen Antwort jeweils husteten, den Hauptgewinn erschleichen konnte.

Betrug bei Wer wird Millionär? Günther Jauch erklärt
Günther Jauch erklärt, wie man mit möglichen Betrügerinnen und Betrügern vorgeht. Bild: screenshot RTL

Solche Dinge wolle man, wenn es um viel Geld geht, natürlich verhindern: «Wir schauen [...] zum Beispiel bei unseren Kandidaten und Kandidatinnen vorher nach, ob in den Öhrchen irgendwie ein kleiner Sender versteckt ist, dass unter Umständen von aussen eine Hilfe kommen könnte», erklärt Günther Jauch. Ein Problem sei allerdings das «Vorsagen»: So könne ein Kandidat die Antworten vorlesen – und auf eine, vielleicht auch subtile, Reaktion aus dem Publikum warten.

Günther Jauch: «Das hat's schon mal gegeben, und das hat's eben jetzt wieder gegeben.» Was, also, sind die Konsequenzen? Der Moderator sagt: «Dann müssen wir zumindest die Frage sofort stornieren.» Wenn es aber zum Beispiel die Begleitperson war, die unerlaubt zu Hilfe eilte, «dann sieht das schon schlimmer aus», so Jauch. In diesem Fall müsste man die Kandidatin oder den Kandidaten disqualifizieren.

In der Sendung vom Montag wurde die Frage storniert. «Nicht nochmal, sonst kommt das Kommando zum Abführen, wir haben immer ein komplettes Ersatzpublikum da», sagt Jauch. Anstatt nach Kilometern fragt Jauch nun danach, welches die richtige Schreibweise ist: «zugutekommen», «zugute kommen», «zu gute kommen» oder «zu Gute kommen».

Wohl um potenzielle Nachahmungstäter abzuschrecken, fügt Günther Jauch übrigens noch an: «Da habe ich mittlerweile auch ein feines Gehör entwickelt, ob sich da irgendwas im Publikum tut.»

Der Schweizer Fall: «Fussballer Moldovan»

Schweizerinnen und Schweizer mögen sich bei diesem Thema an die Sendung «Risiko» im Jahr 1998 erinnern. Auf die Frage «Wer wurde durch das Schweizer Fernsehen zum Kopf des Jahres 1997 gewählt?» antwortete der Kandidat Tommaso R. – der sich bis zu dieser Frage brillant geschlagen hat – nach nur kurzem Überlegen: «Das isch de Fuessballer Moldovan gsi.»

Merkwürdig war die Antwort vor allem deshalb, da «Viorel Moldovan» zwar als Antwort vorgesehen wäre – jedoch erst bei der übernächsten Frage: Kurze Zeit später war Moderatorin Gabriela Amgarten nämlich auf der Suche nach einem «Torkönig». Der 25-jährige Wirtschaftsstudent zögerte zwar kurz, zog seine Sache dann aber durch und antwortete wiederum mit: «Das isch de Moldovan!»

Wirklich Verdacht schöpfte Amgarten erst nach der Sendung. Nach einer Untersuchung durch das Schweizer Fernsehen kam heraus: Kollegen des Studenten im Publikum erfuhren bei der Probe die Fragen im Vorhinein und hinterliessen dem Kandidaten vor der Sendung einen Spick-Zettel auf dem WC. Der «Risiko-Bschiss» hatte für R. juristische Konsequenzen. Im Dezember 1999 bestätigte das Bundesgericht den Beschluss des Zürcher Bezirksgerichts und des Zürcher Obergerichts, dass es sich bei der Aktion des Studenten um einen «Betrugsversuch» gehandelt hat. R. erhielt eine viereinhalbmonatige bedingte Gefängnisstrafe und musste die 10'000 Franken vom ersten Betrugsversuch zurückerstatten. Die 95'000 Franken aus der «Moldovan-Sendung» wurden gar nie ausbezahlt.

(lak)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Müller Lukas
15.04.2024 15:13registriert August 2020
Wollen sie den Fussballer Moldowan wirklich einloggen?
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insert_brain_here
15.04.2024 18:58registriert Oktober 2019
Danke für die Erinnerung an „de fuessballer Moldovan“, legendär!
Irgendjemand hat das damals sogar in so eine Billig-Technonummer verwurstet 😄
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Lotta_80
15.04.2024 21:23registriert April 2020
Offensichtlich....es war die begleitperson....und sehr laut...und die reaktion der kandidatin ist ja köstlich...'höh, nein, habe nichts gehört'. 'Vielleicht unterbewusst habe ichs wahrgenommen', oh Gott😁
Und dann will sie aussteigen gleich bei der nächsten frage mit einem joker, hypernervös aufgeflogen....come on...disqualifizieren.
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