Frauen auf Schweizer Teppichetagen weiterhin rar

Frauen auf Schweizer Teppichetagen weiterhin rar

03.10.2016, 09:04

Frauen sind auf Teppichetagen von Schweizer Unternehmen ein ziemlich rares Phänomen. Bei den Konzernchefs liegt ihr Anteil zwar im internationalen Mittel, geht es um Finanzchefs und andere Managerposten sieht es allerdings anders aus.

Auch in Verwaltungsräten sind Frauen unterdurchschnittlich vertreten. In den vergangenen acht Jahren stieg der Frauenanteil in den Aufsichtsgremien zwar um 55 Prozent. Mit einem Anteil von 13.4 Prozent liegt er aber gegenüber dem internationalen Mittel von 14.7 Prozent zurück. In Europa ist der Frauenanteil doppelt so hoch wie in der Schweiz. Das weist die Grossbank Credit in einer am Montag veröffentlichten Studie aus.

Auf der höheren Führungsebene sind die Frauen in der Schweiz mit 6.7 Prozent vertreten. Der internationale Durchschnitt beträgt 13.8 Prozent, wobei Europa einen Anteil von 12.6 und die USA einen von 16.3 Prozent ausweisen.

Bei den Konzernchefinnen fällt die Schweiz im internationalen Vergleich dagegen kaum zurück. 3.8 Prozent beträgt der Anteil der Firmenlenkerinnen hierzulande, 3.9 Prozent international. Auf der Führungsstufe darunter gibt es dadurch aber nicht mehr Frauen - anders als im Ausland.

Strukturelles Problem

So gibt es 70 Prozent weniger Finanzchefinnen. 67 Prozent weniger Frauen leiten den Strategiebereich oder einen Geschäftsbereich. Gemäss der CS ist das eine strukturelle Herausforderung, weil gerade diese Posten als Sprungbrett für die Chefposition oder ein Verwaltungsratsmandat dienen.

Auch der Frauen-Nachwuchspool für leitende Stellungen ist in der Schweiz deutlich kleiner als im Ausland. Das legt laut CS nahe, dass sich der Frauenanteil auf den Topposten mittelfristig nicht erhöhen wird.

Die Bank untersuchte 78 Schweizer Unternehmen. Die Studie ist die Ergänzung einer Untersuchung mit 3000 Unternehmen weltweit. Darin zeigte sich unter anderem, dass Unternehmen mit ausgewogenen Geschlechterverhältnissen profitabler sind. Zudem ergab die Studie, dass die verbreitete Annahme, Frauen würden keine Frauen fördern, falsch ist. (sda)

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