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Martin hat eine interessante Entdeckung gemacht: In der Doku-Serie «Bomb Patrol Afghanistan», die Bombenentschärfer der US-Armee in Afghanistan bei der Arbeit begleitet, taucht in einer Szene ein Schweizer Reisecar auf:
Wie wohl dieser Reisecar von Sursee (http://t.co/GY2iLzyKgq) nach Afghanistan gekommen ist? #bombpatrol #netflix pic.twitter.com/rMJ0p6OGqc
— Martin (@realpxl) 2. Oktober 2015
In mehreren Einstellungen ist die Aufschrift «Anton Häfliger AG 6210 Sursee» klar zu sehen:
«Wie wohl dieser Reisecar von Sursee nach Afghanistan gekommen ist?», wundert sich Martin. Wir sind der Frage nachgegangen. Die Anton Häfliger AG in Sursee erklärt auf Anfrage: «Der Reisecar war früher einmal bei uns im Einsatz und wurde vor ungefähr 20 Jahren an einen Autohändler verkauft.»
In einer anderen Einstellung ist auf besagtem Fahrzeug das Postauto-Logo zu sehen. Die Anton Häfliger AG ist ein sogenannter Postauto-Unternehmer (PU) und bedient als Subunternehmer definierte Linien des Gelben Riesen. «Heute haben wir klare Richtlinien, dass beim Verkauf eines Postautos ins Ausland Schriftzüge und Logos entfernt werden müssen», sagt Simon Glauser, Sprecher der PostAuto Schweiz AG. Bei der Anton Häfliger AG wurde das Fahrzeug allerdings nicht als Postauto eingesetzt. Es war bereits gebraucht gekauft worden, wie das Unternehmen erklärt.
Das ehemalige Postauto gelangte offenbar nicht auf direktem Weg nach Afghanistan. Wie die ebenfalls sichtbare Aufschrift «Hellyers» nahelegt, war es zunächst für ein 2006 pleite gegangenes Busunternehmen im südenglischen Fareham im Einsatz. Auch hier wurde der Schriftzug nach dem Verkauf nicht übermalt. Vielleicht nicht professionell, dafür sehr transparent.
Aus der Konkursmasse gelangte das Fahrzeug höchstwahrscheinlich erneut zuerst an einen Autohändler und anschliessend an die afghanische Busgesellschaft Bazarak Panjshir International, benannt nach der Stadt Bazarak in der Provinz Panjshir, dem Heimatort des afghanischen Nationalhelden Ahmed Shah Massud.
Über Facebook-Chat teilt Bazarak Panjshir International watson mit, dass besagter Bus zum Zeitpunkt der Aufnahme in «Bomb Patrol Afghanistan» bereits nicht mehr Teil der Flotte, sondern weiterverkauft worden war. Ob und wo er heute im Einsatz ist, ist unbekannt.
Somit wäre geklärt, auf welchen Umwegen ein Schweizer Postauto nach Afghanistan gelangte, 2011 in einer TV-Doku über Bombenentschärfer auftauchte, die heute auf Netflix verfügbar ist.
Aber es spricht doch für Qualität wenn so ein Gefährt immer noch fährt!!!