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Polarlichter in der Schweiz Schweiz: So fotografierst du sie am besten

Nordlicht auf dem Säntis
Polarlichter auf dem Säntis.Bild: screenshot: roundshot.com

Von der Schweiz aus sichtbar: So gelingt dir das perfekte Polarlichter-Foto – 3 Tipps

Weil Sonnenstürme auf die Erde treffen, dürftest du diese Woche die Polarlichter auch von der Schweiz aus sehen. Das hierzulande äusserst seltene Phänomen entzückt auch Fotografinnen und Fotografen – damit du bestens vorbereitet bist, haben wir dir hier einige Tipps.
01.12.2023, 11:0011.05.2024, 06:06
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In der Schweiz waren bereits Ende September und Anfangs November Polarlichter sichtbar. Nun kehrt das Spektakel dank mehrerer Sonnenstürme in die Schweiz zurück. Alles, was ihr dazu wissen müsst:

Wo kann ich sie sehen?

Weil die Polarlichter bei uns weniger intensiv sein werden als in anderen Breitengraden, solltest du zwei Faktoren beachten:

Erstens solltest du einen Ort aufsuchen, wo es möglichst wenig störendes Licht gibt. Der Lichtverschmutzung der Städte solltest du also ausweichen.

Zweitens solltest du in die Höhe, am besten auf einen Berggipfel. Dies, weil du möglichst weit Richtung Norden sehen können musst.

Update
Diese Story ist bereits auf watson veröffentlicht worden. Aus aktuellem Anlass haben wir uns entschieden, sie zu aktualisieren und erneut zu publizieren.

Orte, die sich eignen

Mit gut 2500 m ü. M. und seiner exponierten Lage stehen die Chancen ziemlich gut, Polarlichter vom Säntis aus zu sehen. Mit dem Berggasthaus Alter Säntis gibt es auch eine Übernachtungsmöglichkeit nahe dem Gipfel.

Der Titlis ist mit seinen über 3000 m ü. M. natürlich prädestiniert – es dürfte allerdings schwer werden, auf dieser Höhe die Nacht zu verbringen. Mit dem Berghotel Trübsee gibt es aber eine Möglichkeit, auf halber Höhe zum Gipfel des Titlis zu übernachten.

Vom Jungfraujoch aus ist die Mönchsjochhütte in etwa 45 Minuten zu Fuss zu erreichen. Diese befindet sich auf 3650 m ü. M. Allerdings ist sie keine Unterkunft für Berg-Unerfahrene. So schreibt jungfrau.ch, gutes Schuhwerk und sehr gute Fitness seien «unbedingt erforderlich».

Natürlich gibt es auch andere Orte, die sich dafür eignen. Wichtig sind wie gesagt der Blick nach Norden, geringe Lichtverschmutzung und eine Lage mit ausreichend Metern über Meer.

Auf dem Bachtel und dem Hörnli im Kanton Zürich ist die Chance, die Polarlichter zu sehen, wegen der geringeren Höhe und der Nähe zu städtischen Gebieten geringer. Wenn du es aber nicht mehr in alpine Höhen schaffst, könntest du auch dort dein Glück versuchen.

Tipps zum Fotografieren der Polarlichter

watson hat mit Lukas Moesch, einem professionellen Natur- und Landschaftsfotografen, darüber gesprochen, wie deine Aufnahmen gelingen.

«Als Tipp würde ich Folgendes geben: Brennweiten von 20 bis 85 mm mit einer sehr guten Lichtstärke von 1.8–2.8.

Da die Lichter so weit weg sind und ziemlich sicher schwach leuchten, gehen Verschlusszeiten bis 20 Sekunden, natürlich je nach Brennweite.

Die maximale Verschlusszeit ergibt sich aus der ‹Formel› 400:Brennweite= Verschlusszeit (z. B.: 400:85 mm = 4.7 sec).

Dazu unbedingt den Weissabgleich manuell auf 4000K stellen und einen ISO-Wert von 5000 bis 10'000 benutzen.

So werden die Nordlichter auf jeden Fall sichtbar und ein gutes Resultat ist sicher.»

Und als abschliessender Tipp: Denke daran, genügend Ersatzakkus und Speicherkarten mitzunehmen.

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Polarlichter vom Feinsten
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Nordlichter: Ein Naturereignis der besonderen Art
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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bakunin
25.09.2023 17:54registriert März 2021
Sicher wäre mal cool, das hier zu sehen, aber ich habe bis heute davon nichts gewusst und welcher normale Arbeitnehmer kann denn mal eben spontan eine Übernachtung in den Bergen unter der Woche organisieren?
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Aurorahunter
25.09.2023 17:10registriert August 2018
Ich denke, heute Nacht ist die Wahrscheinlichkeit klein.
Und mit ISO 5000- 10000 Nordlichter zu fotografieren ist viel zu hoch.
Die Bilder werden so nicht scharf. Aber wenn man was auf der Kamera will, muss man vielleicht so hoch in der Schweiz.
Ich gehe hier in Tromsø nicht höher als ISO 2500, max 3200. Aber mit einer professionellen Kamera..
Viel Glück!
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chrimark
01.12.2023 12:53registriert November 2016
Der wichtigste Punkt ging wohl vergessen: Wettervorhersage beachten. Bei munterem Schneetreiben und kaum Sicht nützt dir eine Nacht auf dem besten Gipfel nichts.
Und wenn ihr schon Berichte recycelt: vergesst die Mönchsjochhütte, die ist im Winter geschlossen. Wer heute dahin geht, kann froh sein, wenn er lebend zurück kommt. ❄️🌫️🥶
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