Jeder volljährige Mann muss in der Schweiz Armee-, Zivilschutz- oder Zivildienst leisten. Bei der Rekrutierung werden vorab die Fähigkeiten und Talente der maximal 25-jährigen Testpersonen ermittelt. Anhand verschiedener Untersuchungen und Tests werden daraufhin Zuteilung und Funktion für jeden Einzelnen bestimmt.
Die neue App ready #teamarmee, von #SchweizeArmee und Bundesamt für Sport gemeinsam entwickelt, unterstützt Jugendliche, welche sich körperlich und geistig auf die Rekrutierung und die Rekrutenschule vorbereiten möchten. https://t.co/SEuMgKFgGG
— VBS - DDPS (@vbs_ddps) 4. März 2019
Neben der medizinischen Untersuchung, der psychologischen Abklärung und der Personensicherheitsprüfung ist der Fitnesstest zentraler Bestandteil der Rekrutierung. Seit 2006 müssen alle Stellungspflichtigen den an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen entwickelten FTA (Fitnesstest der Armee) absolvieren.
Die Resultate des Fitnesstests zeigen aber nicht nur auf, für welche Funktion die Stellungspflichtigen in der Armee geeignet wären, sondern geben auch Aufschluss über den Fitnesszustand der Nation. Wir haben beim Bundesamt für Sport BASPO die Bestleistungen in allen fünf Disziplinen der letzten zehn Jahre erfragt und sie ins Verhältnis zu den Leistungen aller Testpersonen gestellt. Herausgekommen sind fünf spannende Grafiken.
So funktioniert die Disziplin: Die Testperson springt aus dem Stand vom Hallenboden auf eine Matte. Gemessen wird die Distanz von der Absprunglinie bis zum hintersten Berührungspunkt des Körpers bei der Landung.
Der Weltrekord im Standweitsprung liegt bei 3,73 Metern. Aufgestellt wurde er am 23. Februar 2015 von Footballer Byron Jones am NFL Combine, der «Aushebung» für künftige NFL-Spieler. Jones spielt seit 2015 bei den Dallas Cowboys als Cornerback.
So funktioniert die Disziplin: Die Testperson stösst einen zwei Kilogramm schweren Medizinball aus der Sitzposition mit dem Rücken zur Wand nach vorne. Gemessen wird die Distanz von der Wand hinter der Langbank bis zum Landepunkt des Balls.
So funktioniert die Disziplin: Die Testperson hebt im Unterarmstütz im Sekundentakt abwechselnd den linken und den rechten Fuss vom Boden. Der Rücken muss dabei stets den zuvor auf die richtige Höhe angepassten Kontaktbalken berühren. Gemessen wird die Zeit bis zum Übungsabbruch (Knie am Boden, Rücken nicht mehr am Kontaktbalken, Kopf auf den Armen).
So funktioniert die Disziplin: Die Testperson steht auf einem Bein. Nach 10 Sekunden muss sie die Augen schliessen. Nach weiteren 10 Sekunden muss sie den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken legen. Die Zeit bis zum Verlust des Gleichgewichtes wird für das linke und das rechte Bein gemessen. Für das Resultat werden beide Zeiten zusammengezählt.
So funktioniert die Disziplin: Die Testperson läuft entweder auf einer Freiluft-Rundbahn oder im Pendellauf in der Halle los. Das Lauftempo wird durch ein akustisches Signal vorgegeben. Die Startgeschwindigkeit beträgt 8,5 km/h. Die Geschwindigkeit steigt jeweils nach 200 m um 0,5 km/h. Gestoppt wird die Zeit, sobald die Testperson das Tempo nicht mehr mitlaufen kann. Das ist der Fall, wenn die vorgegebene Marke zweimal hintereinander beim akustischen Signal nicht erreicht wird.
Pro Disziplin sind maximal 25 Punkte zu erreichen. Die maximale Gesamtpunktzahl ist 125. Das Sportabzeichen wird ab 80 Punkten vergeben. Für die militärische Einteilung gilt für Männer und Frauen dieselbe Wertungstabelle. Für das Sportabzeichen werden die Frauen aber mit einer geschlechtsspezifischen Wertungstabelle beurteilt.
Also so spannend sind die Grafiken nun auch nicht. Eine Verteilung aller Ergebnisse wäre spannender gewesen. Auch gewisse Korrelationen (z.B. Ausdauer vs Kraftelemente) wären von Interesse. Aus so einem einzigartigen Datensatz wäre viel mehr möglich gewesen.
Schade.
Da wurde mir klar, dass die beste Armee der Welt ohne mich nicht auskommt.