Der Bundesrat will ab dem 15. März eine «grosse Testoffensive» starten, wie Bundesrat Alain Berset am Freitag sagte. Mit Gratis-Tests für alle sollen infizierte Personen identifiziert und isoliert werden.
Damit greift auch die Schweiz in der Pandemiekontrolle zu den Selbsttests, die bereits in zahlreichen Ländern zum Einsatz gelangen.
«Antigen-Schnelltests sind entscheidend für die Überwachung und Verlangsamung der Ausbreitung von #COVID19», schrieb EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides Mitte Februar auf Twitter, nachdem sich alle EU-Staaten auf eine Liste von Antigen-Schnelltests geeinigt hatten. Damit haben sich alle 27 EU-Staaten darauf geeinigt, dass sie die Ergebnisse dieser Antigentests künftig gegenseitig anerkennen.
Rapid antigen tests are crucial to monitor and slow down the spread of #COVID19.
— Stella Kyriakides (@SKyriakidesEU) February 18, 2021
To ensure clarity and predictability for 🇪🇺 citizens traveling across borders, it is vital that results are mutually recognised. Today’s agreement is a decisive step towards this. https://t.co/sFEtXTYR9L
Zugelassen sind beispielsweise auch die relativ neuen Speicheltests, auch Spucktests genannt. Bei diesen Schnelltests handelt es sich um Antigen-Tests, wobei hier der Speichel auf das Coronavirus getestet wird und nicht der Abstrich aus dem Rachenbereich.
In Österreich werden diese Spucktests den Bürgern und Bürgerinnen derzeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Fünfmal pro Monat darf man sich gratis mit einem Spucktest selbst auf das Virus testen. Erhältlich sind die Tests in der Apotheke. Sie können danach zu Hause selbst durchgeführt werden. Sie dienen allerdings nur der Eigenkontrolle. Den herkömmlichen PCR-Test ersetzen sie nicht. Ein negativer Spucktest ist deshalb beispielsweise keine Reiseerlaubnis in andere EU-Staaten.
Auch in der Schweiz sollen die Speicheltests zum Einsatz kommen. Personen in Unternehmen und Schulen sollen wiederholt mittels gepoolten Speichel-Proben getestet werden. Bei dieser Testform werden die Proben der Testpersonen nicht einzeln, sondern in einer einzigen Sammelprobe analysiert. Damit kann der Material- und Zeitaufwand stark reduziert werden.
Doch wie funktioniert eigentlich ein solcher Spucktest? Wir haben einen bereits getestet. Es handelt sich dabei um den Hersteller JOINSTAR Biomedical Technology aus China. Der Test gibt eine Genauigkeit von 96,67 Prozent an.
Der Test ist einfach und vor allem schmerzfrei in seiner Anwendung: Einmal kräftig räuspern und in einen Behälter spucken. Dieser Vorgang sollte drei bis viermal wiederholt werden, um eine ausreichende Menge zu erhalten. Anschliessend steckt man ein Röhrchen in den Behälter. Nachdem man einmal kräftig geschüttelt hat, entnimmt man die Probe und füllt sie beim Testkit in das Probefeld. Danach muss man sich 15 Minuten gedulden. Das Testresultat wird dann wie bei einem Schwangerschaftstest angezeigt. Zwei Striche: positiv; ein Strich: negativ. Erhält man nach 20 Minuten kein Resultat, muss der Test wiederholt werden.
Die beste Zeit, um die Probe zu entnehmen, ist übrigens gleich nach dem Aufstehen – bevor man sich die Zähne geputzt, gegessen oder getrunken hat. Wichtig: Ein negatives Ergebnis schliesst die Möglichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion zu keiner Zeit aus. Besonders, wenn die Proben unsachgemäss entnommen werden, kann es zu einem falsch-negativen Testergebnis kommen.
Gemäss eigenen Angaben weist der Antigen-Schnelltest eine Genauigkeit von 93,33 Prozent auf. Was hierzulande noch ungewohnt ist, aber in China bereits angewendet wird: Der Test kann auch als Stuhlprobe entnommen werden. Der Vorgang verläuft gleich, jedoch soll er etwas sicherer sein. Der Hersteller JOINSTAR Biomedical Technology aus China gibt eine Genauigkeit von 96,67 Prozent an.
Wer durch einen Schnelltest positiv getestet werde, müsse in jedem Fall einen zweiten PCR-Test machen, um sicherzustellen, dass das ursprüngliche Resultat stimme, sagte BAG-Direktorin Anne Lévy. Falls das zweite Resultat ebenfalls positiv ausfällt, muss man sich in Quarantäne begeben. Am besten meldet man sich gleich nach einem positiven Schnelltest-Resultat beim kantonalen Gesundheitsamt und bespricht das weitere Vorgehen.
Nein, einige Länder verlangen bei der Einreise zwar nur einen Antigen-Test. Theoretisch wäre dieser Test also gestattet. Grundsätzlich wird aber ein offizielles schriftliches Dokument mit dem negativen Nachweis und genauen Zeitangaben des Tests verlangt. Dieses Papier erhält man beim Selbsttesten nicht.
Bei Ländern, die bei der Einreise einen herkömmlichen PCR-Test verlangen (wie etwa die Schweiz bei der Einreise mit dem Flugzeug oder aus einem Risikogebiet), kann der Spucktest nicht eingesetzt werden.
Dieser Test befindet sich erst in der Validierung beim BAG. Wann und ob genau dieser Test auf den Markt kommt, ist noch unklar. «Die bewilligten Tests müssen den Anforderungen und den Zielen der Teststrategie genügen und auf sie abgestimmt sein», sagt das BAG auf Anfrage von watson. Der Bund prüfe momentan, inwieweit das repetitive Testen ausgedehnt und somit die Teststrategie erweitert werden kann.
🤣
"Die mobile Bevölkerung in Unternehmen und Schulen soll wiederholt mittels gepoolten Speichel-Proben getestet werden. Bei dieser Testform werden die Proben der Testpersonen nicht einzeln, sondern in einer einzigen Sammelprobe analysiert."
Also wird ein Becher herumgereicht, jeder rotzt rein, man mischt das ganze ein bisschen und entnimmt dann die Probe? Oder wie muss man sich das vorstellen? 🤔😂