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Coronavirus Schweiz: Kanton Zürich ist jetzt theoretisch Risikogebiet

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Zürich ist jetzt theoretisch ein Risikogebiet +++ BAG meldet 292 neue Infektionen

30.08.2020, 17:27
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  • In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag 292 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Am Samstag waren es 376 neue Infektionen.
  • Über 1000 Personen haben am Samstag an einer Corona-Demo in Zürich gegen Maskenpflicht und ein angeblich drohendes Impfobligatorium demonstriert.
  • Diverse Kantone verschärfen die Corona-Massnahmen. Ab Montag gilt auch in Solothurn eine Maskenpflicht in Läden und Märkten.
  • Weltweit haben sich rund 24.5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Über 833'000 Menschen sind gestorben. Dies meldet die Johns Hopkins Universität.

Das BAG informiert zur Corona-Situation in der Schweiz:

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22:24
Corona-Protest-Camp in Berlin muss Zelte abbauen
Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot eines Protestcamps von Gegnern der Corona-Politik in Berlin bestätigt. Das teilte das Gericht am Sonntagabend in Karlsruhe mit. Die Dauermahnwache war vom 30. August bis zum 14. September auf der Strasse des 17. Juni geplant, die durch den Tiergarten zum Brandenburger Tor führt und am Rand des Regierungsviertels liegt.

Die Richter in Karlsruhe bestätigten damit eine Entscheidung des Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg. Dieses hatte die Einschätzung der Versammlungsbehörde geteilt, dass durch ein solches Camp eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu befürchten sei. Der Grund: Die Veranstaltungsteilnehmer würden die Mindestabstände zum Eindämmen der Corona-Epidemie nicht einhalten.

Dieser Argumentation schlossen sich die Richter in Karlsruhe an. Mit Blick auf das Grundrecht der Versammlungsfreiheit argumentierten sie: Es könne zum Schutz vor Infektionsgefahren auch ein Versammlungsverbot ausgesprochen werden, wenn mildere Mittel nicht zur Verfügung stehen. Im Fall des geplanten Camps gebe es keine anderen Mittel zur Gefahrenabwehr. Der Antragsteller, der am Samstag auch eine der Anti-Corona-Demonstrationen veranstaltet habe, habe nicht dargelegt, dass er sein Hygienekonzept mit Blick auf «nunmehr vorliegende Erfahrungen» angepasst habe.

Das Verwaltungsgericht Berlin hatte die geplante Dauermahnwache erlaubt. Gegen die darauf folgende OVG-Entscheidung hatten die Anmelder einen Eilantrag gestellt. (sda/dpa)
17:24
Zürich ist nach Schweizer Massstab jetzt Risikogebiet
Zwei Angestellte mit Atemschutzmaske dekorieren, aufgenommen im Warenhaus Jelmoli in Zuerich am Donnerstag, 27. August 2020. Der Zuercher Regierungsrat hat beschlossen, weitere Massnahmen zur Eindaemm ...
Bild: keystone
Wenn ein Land innert zwei Wochen mehr als 60 Corona-Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner überschreitet, gilt es nach Schweizer Regelung als Risikogebiet. Wer von einem solchen Land in die Schweiz zurückreist, muss in Quarantäne gehen. Nun hat der Kanton Zürich diesen Grenzwert überschritten, berichtet der Tagesanzeiger.

Was dies konkret für Folgen hat, lässt sich noch nicht sagen. Der «Tagi» schreibt aber von einer «psychologischen Grenze», die überschritten wurde. Die Kantonsregierung warne vor «massiven wirtschaftlichen Folgen» und gehe davon aus, dass Geschäftsreisende und Touristen verunsichert sein könnten, wenn Zürich nach Schweizer Regelungen ein Risikogebiet wird.
13:01
Deutliche Worte von Rapper Kool Savas
Der 45-jährige Rapper mit türkischen Vater und deutscher Mutter zeigt sich gegenüber dem Ausmass der gestrigen Demonstrationen in Berlin ähnlich kritisch wie zahlreiche Politiker.
12:20
292 neue Coronavirus-Infizierte innerhalb von 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag innerhalb eines Tages 292 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Samstag waren es 376 Fälle, am 340 Fälle, am Donnerstag 361 und am Mittwoch 383. (sda)
11:28
Immer mehr Fälle wiederholter Corona-Infektionen
Nach ersten Meldungen aus Asien und Europa berichten nun auch Wissenschaftler aus den USA und Ecuador über Fälle, in denen sich Menschen offenbar ein weiteres Mal mit Corona infiziert haben. Bei beiden Betroffenen sorgte die zweite Infektion für schwerere Symptome als die erste, wie Forscher um Richard Tillett von der Universität Nevada und das Institut für Mikrobiologie der Universität von Quito (IMUSFQ) berichteten.

Bei dem Fall im US-Bundesstaat Nevada handelt es sich um einen 25-Jährigen mit Erkältungssymptomen und Durchfall, der Mitte April positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden war. Ende Mai suchte er mit Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten erneut ärztliche Hilfe, zeitweise musste er beatmet werden. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass erste und zweite Infektion auf verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 zurückgingen, so die Forscher.

Auch bei dem Ecuadorianer gingen die beiden Infektionen auf verschiedene Varianten des Virus zurück, wie das IMUSFQ mitteilte. Die Erkrankung nahm bei dem Patienten im Mai demnach einen leichten Verlauf, im August zeigte er mittelschwere Symptome.

Zuletzt hatten Forscher in Hongkong, Belgien und den Niederlanden von dokumentierten Fällen erneuter Infektionen berichtet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht angesichts von inzwischen rund 25 Millionen erfassten Corona-Infektionen weltweit davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt.

Wie lange die Immunität nach einer ersten Ansteckung mit Sars-CoV-2 anhält und wie ihre Dauer mit der Schwere des Krankheitsverlaufs zusammenhängt, ist noch unklar. Forscher gehen bislang davon aus, dass eine durchgemachte Corona-Infektion zumindest zeitweise Schutz vor einer erneuten Ansteckung verleihen dürfte. (sda/dpa)
10:17
Sorge vor Schulstart in Frankreich: Ärzte schlagen wegen Corona Alarm
Frankreich blickt wegen steigender Corona-Zahlen mit Sorge auf den Schulbeginn. «Die für den Beginn des Schuljahrs am 1. September geplanten Regeln schützen weder das Personal noch die Schüler und ihre Familien», heisst es in einem offenen Brief von Ärztinnen und Ärzten, den die Zeitung «Le Parisien» veröffentlichte. Die bisherigen Regelungen reichten nicht aus, um den neuen Anstieg der Fälle von Covid-19 zu bremsen. Die Mediziner fordern eine Maskenpflicht für alle, die älter als sechs Jahre sind.

Am Dienstag kehren in Frankreich mehr als zwölf Millionen Schülerinnen und Schüler aus den Sommerferien in die Klassenzimmer zurück – viele zum ersten Mal nach langen Monaten. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer versprach einen möglichst normalen Start. «Es darf nicht alles von der gesundheitlichen Realität erdrückt werden», sagte er der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche». Er verteidigte die bestehenden Regelungen – etwa die Maskenpflicht ab elf Jahren.

Unklar ist zum Beispiel, wie viele Schüler infiziert sein müssen, bevor ganze Klassen geschlossen werden. «Die Schwellenwerte, die eine Schliessung auslösen, sind Sache der Gesundheitsbehörden», sagte Blanquer. In besonders schwer getroffenen Regionen wie Marseille oder Paris könne es strengere Regeln geben als anderswo. Die Behörden sprechen seit Freitag von einem «exponentiellen» Anstieg der Corona-Fälle. Innerhalb von 24 Stunden wurden mehr als 7000 Neuinfektionen registriert. (sda/dpa)
10:12
«Harry Krischner» sorgt für Gelächter
Auf Social Media macht derzeit eine Live-Schaltung von Bild online zu den Demonstrationen in Berlin die Runde. Der Reporter berichtet dabei von Demonstranten, die «Harry Krischner» singen würden. Gemeint ist natürlich die Hare-Krishna-Bewegung, sehr zum Gespött der Userinnen und User auf Twitter. (rst)
09:59
KOF-Chef fordert Extra-Steuer für Corona-Gewinner
Firmen, die in der Corona-Krise so viel verdient hätten wie nie zuvor, sollten mit einer Extra-Steuer belegt werden. Dies schlägt Jan-Egbert Sturm vor, der Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich (KOF).

Sturm, der auch die Expertengruppe Wirtschaft der nationalen Covid-19-Taskforce leitet, sagte in einem Interview mit dem «SonntagsBlick», es gehe längst nicht allen Firmen schlecht.

Es gebe Firmen, «die in der Krise so viel verdient haben wie nie zuvor», zum Beispiel gewisse Lebensmittelhändler, Onlineshops und Pharmaunternehmen. «Wir könnten darüber nachdenken, die Gewinne der Krisengewinner höher zu besteuern – und mit dem Geld die Verlierer der Krise zu unterstützen.»

Das möge ein Stück weit unfair klingen. Allerdings sei es so, dass in der Krise zu einem grossen Teil der Zufall entschieden habe, welche Firmen höhere Gewinne machen. Im Gegensatz zur Finanzkrise, wo die Politik, Banken und Wirtschaft selbst Fehler gemacht hätten, seien Event-Veranstalter, Reise-, Gastro- und Hotelleriebetriebe unverschuldet in finanzielle Nöte geraten. «Deshalb wäre eine Umverteilung meiner Meinung nach gerechtfertigt.»

Im Übrigen «kommen wir nicht darum herum, gewisse Betriebe in Konkurs gehen zu lassen», sagte Sturm in dem Zeitungsinterview. In der Reisebranche, bei Hotels, Restaurants, Bars und Clubs würden Jobs wegfallen. Das könne der Staat nicht verhindern, so hart es für die Betroffenen sei. Hierdurch könnten allerdings anderswo neue Jobs entstehen. (sda)
Jan-Egbert Sturm, Direktor KOF (Konjunkturforschungsstelle der ETH Zuerich) orientiert an einer Medienkonferenz in Zuerich am Dienstag, 3. Februar 2015, ueber die KOF-Studie "Der bilaterale Weg - ...
Bild: KEYSTONE
Jan-Egbert Sturm
09:06
Tag der Verschwundenen: UN warnen vor Vergessen wegen Corona-Pandemie
Wegen der Corona-Krise geraten aus Sicht von UN-Experten Verschwundene auf der ganzen Welt in Vergessenheit. Staaten müssten dringend weiter nach ihnen suchen und zusätzliches Verschwindenlassen verhindern, erklärten Mitglieder des UN-Ausschusses gegen das Verschwindenlassen in einer Mitteilung vom Samstag, dem Vortag des Internationalen Tags der Verschwundenen.

Sie seien besorgt über Vorwürfe von Verschwindenlassen im Kontext der Pandemie – besonders, da auch Suchen und Ermittlungen wegen Anti-Corona-Massnahmen unterbrochen würden. Durch Covid-19 seien auch neue Szenarien des Verschwindenlassens in Form obligatorischer Quarantänen entstanden, bei denen Familien über das Schicksal ihrer Angehörigen nicht Bescheid wüssten.

Speziell in Lateinamerika erschwert die Pandemie nach Angaben des Roten Kreuzes die Suche von Familien Verschwundener nach ihren Angehörigen. Grund seien Ausgangsbeschränkungen sowie häufig eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Familien.

Zum Tag der Verschwundenen warfen in einer gemeinsamen Mitteilung auch Human Rights Watch und elf weitere Menschenrechtsorganisationen der Regierung und den Sicherheitskräften von Bangladesch vor, seit 2009 mindestens 572 Menschen verschwinden gelassen zu haben. Die Aufenthaltsorte vieler von ihnen seien noch immer unbekannt.

Vor knapp zehn Jahren trat die UN-Konvention gegen Verschwindenlassen in Kraft, seit 2011 erinnern Menschenrechtsorganisation jedes Jahr am 30. August an das Schicksal der Opfer und ihrer Angehörigen. Unter Verschwindenlassen wird dem Übereinkommen zufolge Freiheitsentzug durch den Staat oder mit dessen Duldung in Verbindung mit einer Verheimlichung des Schicksals der verschwundenen Person verstanden.

Allein in Diktaturen Lateinamerikas wurden in den 1970er und 1980er Jahren bis zu 90'000 Menschen Opfer solcher staatlichen Willkür, Tausende Fälle sind bis heute nicht aufgeklärt. Hinter dem Verschwinden von noch mehr Menschen werden heutzutage in Lateinamerika kriminelle Organisationen vermutet, manchmal mit Beteiligung der Sicherheitskräfte. In Mexiko gelten derzeit mehr als 73'000 Menschen als verschwunden, in Brasilien werden jedes Jahr etwa 80'000 Personen als verschwunden gemeldet. (sda/dpa)
08:30
Kolumbianischer Staat springt insolventer Fluglinie Avianca bei
Kolumbiens Regierung wird sich an der finanziellen Neuaufstellung der kolumbianischen Fluggesellschaft Avianca beteiligen – mit einem Darlehen von bis zu 370 Millionen Dollar. Damit solle der Betrieb aufrechterhalten werden, hiess es in einer Mitteilung des Finanzministeriums vom Samstag (Ortszeit).

Avianca hatte wegen des massiven Umsatzrückgangs infolge der Corona-Krise im Mai Insolvenz angemeldet. Die Holding und mehrere Tochterunternehmen beantragten nach eigener Angabe Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts.

Wegen der Reisebeschränkungen in der grassierenden Corona-Pandemie musste Avianca Mitte März seinen regulären Betrieb weitgehend einstellen. Die Rettungsaktion müsse noch von dem Richter, der mit dem Fall in New York betraut ist, bewertet und autorisiert werden, hiess es in der Mitteilung weiter.

Avianca ist eine der wichtigsten Fluggesellschaften Lateinamerikas. Sie fliegt zahlreiche Ziele in der Region, in Nordamerika und Europa an. Zuletzt gab es auch eine Direktverbindung von Bogotá nach München. Die Vorgängerfirma von Avianca wurde 1919 als Kolumbianisch-Deutsche Gesellschaft für Lufttransporte von einem deutschen Auswanderer gegründet. Damit gilt Avianca als eine der ältesten Fluglinien der Welt. (sda/dpa)
FILE - In this March 17, 2020 file photo, aircraft from the Avianca airline sit parked at La Aurora airport in Guatemala City. Avianca
Bild: AP
19:06
Über 1000 Personen an Corona-Demo in Zürich
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Auf dem Helvetiaplatz in Zürich versammelten sich die Teilnehmer einer bewilligten Kundgebung gegen die Covid-Schutzmassnahmen. Die Polizei bestand darauf, dass die Teilnehmer Schutzmasken tragen.

Unter dem Motto «Zurück in die Freiheit» haben die Organisatoren zu einer Kundgebung gegen Maskenpflicht, ein angeblich drohendes Impfobligatorium und die Anwendung von Notrecht im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie aufgerufen.

Dem Aufruf sind zahlreiche Personen gefolgt. Die Stimmung auf dem gut gefüllten Helvetiaplatz war zu Beginn der Veranstaltung friedlich.