Im nordwestdeutschen Münster ist am Samstag ein Kleintransporter in eine Menschenmenge gerast. Der Fahrer tötete dabei drei Menschen und verletzte mindestens 30. Darauf erschoss er sich laut Polizei selbst. Medien zufolge gehen die Behörden von einem Anschlag aus.
Laut Polizei gibt es Gerüchte, wonach zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet seien könnten. Das sei aber nicht sicher. In dem Kleinlastwagen hat die Polizei ausserdem einen verdächtigen Gegenstand gefunden. Deshalb sei der Tatort weiträumig abgesperrt worden, sagte ein Polizeisprecher am Samstag in Münster.
Die «Westfälischen Nachrichten» berichteten unter Berufung auf die Polizei, dass ein Auto in eine Gruppe sitzender Personen gefahren sei.
Polizisten riefen die Bevölkerung am Nachmittag zu besonnenem Handeln auf. Es gebe einen Grosseinsatz am Restaurant Kiepenkerl. «Bitte den Bereich um den Kiepenkerl meiden. Wir sind vor Ort.» Wenig später ergänzte sie: «Bitte auch den weiträumigen Innenstadtbereich verlassen, damit die Rettungskräfte in Ruhe arbeiten können.»
Der Kiepenkerl ist ein bei Einheimischen und Touristen beliebtes und traditionsreiches Lokal mitten in der historischen Altstadt von Münster mit ihren vielen schmalen und malerischen Gassen. Bei gutem Wetter sitzen und stehen dort oft zahlreiche Menschen im Freien.
Die Stadt Münster liegt im Norden des nordwestdeutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalens und hat rund 310'000 Einwohner. Sie zählt mit mehr als 50'000 Studenten zu den wichtigsten Universitätsstädten Deutschlands. Zudem haben Gerichte und Verwaltungseinrichtungen des Bundeslandes sowie ein katholischer Bischof dort ihren Sitz.
Mietskasernen oder Wolkenkratzer gibt es in Münsters nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise wiederaufgebauten pittoresken Innenstadt nicht, dafür unzählige Kneipen, Lokale und kulturelle Einrichtungen. (sda/dpa/afp/reu)