Die Aktionäre haben in dieser Saison der Generalversammlungen die Vergütungsberichte stärker abgelehnt als im Vorjahr. Die Zustimmungsrate sank bisher gegenüber 2016 um drei Prozentpunkte auf 85 Prozent, wie eine Auswertung von Hostettler&Company (HCM) zeigt
Die Aufmüpfigkeit der Aktionäre zeigte sich hauptsächlich in der unverbindlichen Konsultativabstimmung über das Entlöhnungssystem der Unternehmen. Gemäss dem jüngsten Auswertungsupdate der Zürcher Salärberatungsfirma HCM von (gestern) Mittwoch sind seit Jahresbeginn drei Unternehmen bei der Konsultativabstimmung durchgefallen. Betroffen sind Georg Fischer, GAM und Lifewatch.
Mager fiel der Ja-Stimmenanteil etwa bei der Credit Suisse (58 Prozent), ABB (59 Prozent), Novartis (60 Prozent) und Implenia (75 Prozent) aus. Von den bisher erfassten Firmen verzeichnet ein Viertel einen Ja-Anteil von über 90 Prozent.
Front gegen Konzernsleitungs-Löhne
Gegenüber dem Vorjahr gesunken sind auch die Zustimmungsraten bei den bindenden Abstimmungen über die Löhne der Konzernleitung. Gemäss der Salärberatungsfirma ging die Zustimmungsrate bei den Konzernleitungen um einen Prozentpunkt auf 91 Prozent zurück. Die Zustimmungsrate für die Verwaltungsratslöhne blieb stabil bei 93 Prozent.
Auffällig sind die Unterschiede zwischen den Zustimmungsraten der nur konsultativen Abstimmungen und den bindenden Abstimmungen über die Löhne von Verwaltungsrat und Management. Wie stark die Minderinitiative die Generalversammlungen (GV) inzwischen beeinflusst, zeigt sich am Ende der GV-Saison. Der HCM-Report über Say-on-Pay erfasst 242 kotierte Schweizer Firmen. Bisher erfasst wurde etwas mehr als die Hälfte davon.
Am (heutigen) Freitag publiziert HCM ihre achte Bevölkerungsumfrage zu «Managersalären». Laut Einladung zeigt sich unter anderem eine Verschiebung bei der Frage, ob der Staat mehr regulieren soll. (sda)